Oberliga Niederrhein
Ein Paukenschlag: Borussia geht in Homberg baden
Durch die überraschende Niederlage rutscht Mönchengladbach wieder hinter den Bergischen HC II zurück, der in Hiesfeld keine Probleme hatte. Lobberich und Geistenbeck gewinnen, Wuppertal und Königshof teilen sich die Punkte.

Verworfen? Heider Thomas fehlte der haushoch favorisierten Borussia  vorne wie hinten – am Ende fing Mönchengladbach sich gegen den um den Klassenerhalt kämpfenden VfB Homberg eine echte Bruchlandung ein. (Foto: Michael Jäger)

Sie schienen doch irgendwie in ihrer eigenen Liga unterwegs zu sein und ein Stolpern geradezu ausgeschlossen. Borussia Mönchengladbach und der Bergische HC II sind nach wie vor die einzigen echten Titelkandidaten in der Oberliga und führen die Tabelle weiter gemeinsam an. Nach dem Sieg im direkten Duell vor zwei Wochen schien die Borussia für den Moment auf dem besseren Weg zu sein – doch jetzt kassierte die Mannschaft von Trainer Ronny Rogawska beim Vorletzten VfB Homberg eine überraschende 25:26-Niederlage. Damit liegen nun beide Teams wieder punktgleich bei 14:2 Zählern – und der BHC wegen des besseren Torverhältnisses für den Moment vorne. Die Mönchengladbacher mussten in Homberg auf mehrere Stammspieler verzichten, schienen die Partie mit dem 7:4 (13.) aber trotzdem in den Griff zu bekommen. Doch die Hausherren kämpften sich zurück und gingen beim 10:9 (21.) sogar wieder in Führung. Nach der Pause drehte Homberg dann sogar ein 15:17 (36.) zum 19:17 (44.). Und auch auf das 22:24 (56.) fand der VfB noch einmal eine Antwort. Am Ende war es Noah Adrian, dessen Treffer zum 25:25 (59.) und 26:25 (60.) den überraschenden Coup perfekt machten. Borussia-Coach Rogawska war natürlich wenig begeistert: „Was für uns ausschlaggebend für diese Niederlage war, war die Einstellung zum Spiel. Wir kamen einfach nicht in den Rythmus und waren nicht clever genug, um unsere Chancen zu nutzen. Am Ende hat eine gut kämpfende Homberger Mannschaft gewonnen und man muss sagen: Das war verdient. Daraus muss man lernen, man muss jeden Gegner ernstnehmen und immer hellwach sein.“

Im Bergischen dürfte die Schützenhilfe aus Duisburg am Sonntag dagegen mehr als gut angekommen sein. Einen Tag zuvor hatte der BHC beim 33:23-Erfolg bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade seinerseits nur gut 20 Minuten lang Probleme. Beim 4:6 (13.) lag die Mannschaft von Trainer Mirko Bernau noch einmal hinten, bevor sie die Partie auf 8:6 (17.) drehte. Vom 11:11 (24.) ging es dann noch vor der Pause zur klaren 16:11-Führung, die die Gäste nach dem Seitenwechsel über das 19:12 (33.) und 23:15 (39.) ausbauten. Beim 27:18 (51.) war die Partie längst entschieden und zwischenzeitlich führte der BHC sogar mit zwölf Treffern (33:21/58.).

Der TV Geistenbeck kann mit der Zwischenbilanz von 10:4 Punkten hervorragend leben und festigte durch den 30:27-Erfolg über Mettmann-Sport seine Position in der oberen Tabellenhälfte. „Wir haben ein sehr gutes Ligaspiel hingelegt und unsere Vorsätze gut umgesetzt. Wir haben es in der Schlussphase unnötig spannend gemacht. Das muss nicht sein, als Trainer wünscht man sich da glatte Sachen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau“, fand Geistenbecks Coach Thomas Laßeur. Die Hausherren drehten das 5:6 (15.) zum 8:6 (20.) und lagen ab da immer vorne. Bis zum 22:15 (47.) deutete alles auf eine entspannte Schlussphase für Laßeur hin, doch sein Team ließ Mettmann noch einmal auf 26:25 (57.) rankommen. Jens Hermanns (58.) und Timo Hüpperling (59.) sorgten dann aber mit ihren Treffern zum 28:25 für die Vorentscheidung. Weniger spannend machte es der TV Lobberich beim 22:18 über den TSV Aufderhöhe. Die torarme Partie war nach Ansicht von TVL-Coach Christopher Liedtke bereits mit dem 8:1 (14.) entschieden. In der zweiten Halbzeit konnten die Gäste noch einmal auf 17:19 (54.) verkürzen, doch Jan-Christopher von Eycken (55./Siebenmeter) und Benedikt Liedtke (57.) machten mit dem 21:17 den Lobbericher Sieg klar.

Im Duell zweier Teams, für die die Saison bislang eher wenig berauschend verläuft, trennten sich der LTV Wuppertal und die DJK Adler Königshof am Ende mit 27:27. In der Tabelle hilft das Unentschieden keinem wirklich weiter und beide Mannschaften bewegen sich in der unteren Hälfte eher hinter ihren Möglichkeiten. Immerhin lieferten beide Seiten sich eine spannende Begegnung auf Augenhöhe. Die Krefelder waren vor der Pause beim 10:7 (22.) mal etwas klarer vorne, doch der LTV schaffte noch vor der Pause den Ausgleich (12:12/28.). Die Partie blieb bis zum Ende offen und nach dem 27:27 (56.) ließen beide Seiten in den letzten knapp fünf Minuten die Chance auf den Sieg liegen – weswegen die Punkteteilung letztlich vermutlich in Ordnung ging.

 

VfB Homberg – Borussia Mönchengladbach 26:25 (13:14).

VfB Homberg: Sommer, Seemann – Ulrichs (2), Adrian (9/3), Kirschbaum (3), Buschhorn (5), Rippelmeier (3), Grieger (1), Fenzel, Kaiser (2), Brockmann, von der Crone (1), Schmitz.

Borussia Mönchengladbach: Plath, Hoffmann – Aust-Heide (3), Prinz (2), Panitz (3/3), Weis (4), Mergner (4), Berner (1), Akuinor (2/1), Vonnahme (6).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – Bergischer HC II 23:33 (11:16).

 

TV Geistenbeck – Mettmann-Sport 30:27 (14:10).

TV Geistenbeck: Nordmann, Kenkmann – Hettrich (11/8), D. Meissner (1), de la Vega Guerra, Bautz, A. Meissner (3), Meschkorudni, Hermanns (5), Reinartz (2), Schimanski (3), Krücken (2), Hüpperling (3).

Mettmann-Sport: Hubicki, Sippli, Riebau – Meissel, Maesch (2), Falkenberg (5), Königs (7), Hebel, d’Avoine (5), Kruse (1), Horn (5/5), Romagno, Klein (2).

 

TV Lobberich – TSV Aufderhöhe 22:18 (13:7).

TV Lobberich: Lasnig – Greven, Dorenbeck (3), Walter (5), Hoffmanns, Falk (1), Mannheim, Mähler (1), B. Liedtke (8/1), Pasch, von Eycken (3/2), Hankmann (1).

TSV Aufderhöhe: Diel, Bachmann – Hammacher, Tobolski (9), Isermann, Ickler, Felder (3), Wiese (1), Becker, Venedey, Dörner (3), Richter, Sikic (1), Pepke (1).

 

LTV Wuppertal – Adler Königshof 27:27 (13:14).

LTV Wuppertal: Oppolzer, Meißner – Pack, Graef, Goerigk (6), S. Pagel (3/2), Knaupe, Pauksch (2), Micus (9), Breenkötter (2), Grewel (1), Kraus (1), Franzen (3).

Adler Königshof: Lindenau, Göller – Steinkuhl (1), Meurer, Schumacher, Eiker (7), Legermann (3), Kuhlen (3), Bartmann (10/3), Vogel (2), Reiners, Zavada (1).