3. Liga
Maximale Longericher zu stark für die Eagles
Der Leichlinger TV verliert im Duell mit dem VfL Gummersbach II am Ende deutlich.

Immer rein damit: Lukas Martin Schulz (beim Wurf) und der Longericher SC fanden am Sonntag oft genug eine Lücke gegen Krefelds Merten Krings (links) und Torhüter Sven Bartmann. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Krefeld Niederrhein – Longericher SC 31:34 (16:14). Die Longericher hatten durch den Sieg beim Spitzenreiter mehr als einen guten Grund zu feiern. Der Erfolg war nicht nur die Revanche für die knappe 26:27-Niederlage im Hinspiel, sondern bedeutete gleichzeitig auch die Einstellung eines Vereinsrekordes: Acht Siege in Folge sind das Beste, was der LSC in seiner Drittliga-Historie bislang abliefern konnte. Am kommenden Samstag bietet sich im Derby gegen die Bergischen Panther nun die Gelegenheit, diese Serie sogar auszubauen. Trainer Chris Stark war nach der Partie mehr als zufrieden: „Ich bin superstolz. Das war heute an mannschaftlicher Geschlossenheit und an spielerischer Qualität das Maximum was wir leisten können und deshalb fahren wir als hochverdienter Sieger nach Hause.“

Ganz nebenbei festigten die Kölner durch das Resultat den vierten Tabellenplatz (18:8 Punkte), während die HSG einen kleinen Rückschlag im Kampf um den Aufstieg hinnehmen musste. Mit 22:4 Zählern liegen die Krefelder punktgleich mit den SG Schalksmühle/Halver Dragons an der Tabellenspitze. Im Moment steht die Mannschaft von Trainer Maik Pallach wegen des besseren Torverhältnisses vorne, am Ende zählt hier aber der direkte Vergleich – und das Hinspiel ging mit 32:26 an die Dragons. Letztlich brauchen die Krefelder zwar „nur“ einen der ersten beiden Plätze für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Seit diesem Sonntag ist aber noch einmal klar: Ein Selbstläufer wird auch dieses Ziel nicht.

Nach der ausgeglichenen Anfangsphase mit wechselnden Führungen konnten die Gäste sich nach dem 6:6 (13.) erstmals einen Vorsprung von mehr als einem Treffer erspielen – 8:6 (16.). Kurz darauf wurde die Lage für Longerich durch die frühe zweite Zeitstrafe gegen Abwehrspezialist Christopher Wolf (19.) aber keinesfalls einfacher und Krefeld nutzte die Überzahl direkt mal, um aus dem 8:10 (19.) eine 11:10-Führung zu machen (22.). Mit dem 14:12 (26.) legten nun die Hausherren erstmals zwei Treffer vor und kurz nach der Pause hieß es nach Pascal Nolls Versuch vom Siebenmeterpunkt dann 18:15 (34.). Der LSC konterte seinerseits durch drei schnelle Tore zum erneuten Ausgleich – 18:18 (38.). Und die Achterbahnfahrt der Gefühle ging weiter: Nach dem 21:21 (43.) gingen die Kölner mit 24:21 in Führung (45.). Pallach nutzte eine Auszeit, um sein Team noch einmal neu einzustellen und sah sich kurz darauf beim 24:24 (48.) zunächst bestätigt. Die Partie blieb bis in die Schlussphase hinein spannend und beim 30:29 nahm LSC-Coach Stark seinerseits eine Auszeit (55.). Offenbar fand auch er die richtigen Worte, denn Nico Pyszora (56.) und Benjamin Richter (58.) besorgten das 32:29 für die Kölner, auf das die Gastgeber keine Antwort mehr hatten.

HSG Krefeld Niederrhein: Bartmann, Nippes – Krings (5), Schnalle, Noll (11/5), Hahn (1), Molz, Schulz (5), Braun, Brüren (1), Obranovic (2), Damm (3), Mircic (3).

Longericher SC: Ruch, Hömberg, Briese – Koenen, Peters (4), Zerwas, Pyszora (4), Richter (7/1), Lux, Thöne (2), Wolf, Tomassini (1), Zimmermann (3), Schulz (7/2), Johnen, Dahlke (6).

 

VfL Gummersbach II – Leichlinger TV 36:24 (16:14). Falls es im Handball so etwas gibt, war diese Begegnung sicher so etwas wie ein Vier-Punkte-Spiel. Beide Mannschaften haben als Saisonziel den sechsten Tabellenplatz im Blick – der am Ende der Normalrunde den sicheren Klassenerhalt bedeutet. Beide Mannschaften hatten vor dem direkten Duell bei 10:14 Punkten vier Zähler Rückstand auf den aktuellen Sechsten GSV Eintracht Baunatal (14:12). Mit dem Sieg jetzt bleibt die Zweite der Gummersbacher (jetzt 12:14) an den Hessen dran, während der Weg ans rettende Ufer für die Leichlinger mit 10:16 Punkten wieder ein Stück weiter geworden ist. LTV-Co-Trainer Achim Symannek war vor allem mit der Vorstellung seines Teams nach der Pause gar nicht einverstanden: „Das war wohl in der zweiten Halbzeit die schlechteste Leistung, die wir in dieser Saison auf den Platz gebracht haben. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber konnten es einfach nicht umsetzen und irgendwie zerbrach die Mannschaft dann an sich selber.“

Weil die Zweitliga-Mannschaft des VfL an diesem Sonntag nicht im Einsatz war, konnte Trainer Concalo Miranda auf einen gut gefüllten Kader zurückgreifen – und tatsächlich trugen auch vor allem Akteure wie Julian Fanger und Tom Kiesler aus dem erweiterten Kreis des Profiteams einen guten Teil zum erfolgreichen Spiel bei. Über das 4:2 (6.) und 7:4 (9.) erarbeiteten die Gastgeber sich erste Vorteile. Leichlingen konnte durch Kaan Taymaz‘ Treffer zum 9:10 (16.) noch einmal den Anschluss herstellen und bis zur Pause auch halten. Alexander Kübler verkürzte nach dem Seitenwechsel noch einmal auf 15:16 (31.), bevor Gummersbach ein bis zwei Gänge hochschaltete und erst das 20:15 (35.) vorlegte und wenig später eine Überzahl (42./Zeitstrafe gegen Timo Blum) zum 25:18 (44.) nutzte. Die Partie war damit bereits entschieden, allerdings ließen die Gastgeber bis zum Ende nicht nach. Weil beim LTV kein Aufbäumen mehr zu erkennen war, fiel die Pleite letztlich ziemlich derbe aus. „Nächste Woche, nächste Chance“, meinte Symannek mit dem Blick auf die kommende Begegnung beim Drittletzten SG Menden Sauerland Wölfe.

VfL Gummersbach II: Valerio, Werz – Fanger (5), da Rocha Viana (1), Unbehaun (1), Suiters, Keil (6), Schroven (6/4), Heinzerling, Schmidt (7), Maier (2), Kiesler (5), Harder, Burazor, Richard, Kaysen (3).

Leichlinger TV: Stöcker, Ferne, Hüttel – Zulauf, Weiler, Taymaz (3), Novickis (9/4), Linnemanstöns (1), F. Barwitzki (2), Kübler (5), Bahn, Blum (2), Swiedelsky (1), Symannek (1), Natzke.