Freitags-Spannung: Remscheid erwartet seinen alten Trainer

Auf ein Wiedersehen: Das bevorstehende Duell ist sowohl für die HG Remscheid als auch für den einstigen HGR-Coach und jetzigen Bonner Trainer Frank Berblinger kein ganz normales Spiel. In erster Linie geht es aber für beide Seiten um wichtige Punkte. (Foto: Thomas Schmidt)

Vorweihnachtliche Stimmung und besinnliche Tage müssen bei der HG Remscheid noch ein bisschen warten, denn das Regionalliga-Programm nimmt bereits seit Wochen keinerlei Rücksicht darauf, dass Trainer Alexander Zapf aus verschiedensten Gründen nur ein reduzierter Kader zur Verfügung steht. Nach dem 30:31 gegen den BTB Aachen (Fünfter/12:4 Punkte) und dem 21:31 beim TV Aldekerk (Erster/15:3) atmeten die Remscheider auf, weil eine selbst aus ihrer Sicht unterirdisch schlechte Vorstellung das wichtige 21:14 über den Letzten TV Rheinbach (2:16) brachte und neue Kräfte freisetzte. Zuletzt jedenfalls sah die HGR bei Interaktiv.Handball (Zweiter/14:4), dem Titelfavoriten Nummer eins, lange sehr gut aus und verlor später allein wegen leerer werdenden Akkus mit 28:31. Zapf nahm das Positive mit: „Das war die beste Saisonleistung, richtig klasse.“ Vermutlich wird sein Team nun erneut in einen ähnlichen Bereich vorstoßen müssen, denn am Freitagabend (20 Uhr) kommt die TSV Bonn rrh. (Siebter/10:8) in die Halle Neuenkamp und mit ihr der frühere HGR-Trainer Frank Berblinger. Er ist Zapfs Vorgänger in Remscheid, das er im Sommer 2019 nach dem Aufstieg aus der Oberliga in die Regionalliga übernommen hatte – und im März 2020 nach 11:25 Punkten verlassen musste.

Die TSV, mit 6:2 Punkten stark gestartet, verzeichnete anschließend eine aus drei Niederlagen bestehende Negativserie und ließ dann zwei weitere Siege folgen. „Bonn ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft“, sagt HGR-Coach Zapf, der unter anderem von Zweikampf-Verhalten und schnellen Gegenstößen der Gäste beeindruckt ist. Seinem eigenen Team bescheinigt er nicht zuletzt viel Leidenschaft und die Bereitschaft, alles aus den vorhandenen Möglichkeiten zu machen. Das gilt auch für Kreisläufer Dominic Luciano, der zuletzt in Ratingen nach wochenlanger Verletzungspause (Wade) sein Comeback gab und jetzt wegen erneut aufgetretener Beschwerden wieder auszufallen droht.

Remscheid holte bisher aus sämtlichen Duellen mit Klubs aus der unteren Hälfte etwas Zählbares – 27:25 gegen MTV Rheinwacht Dinslaken (Zehnter/4:12), 30:24 gegen HSG Siebengebirge (Platz 13/3:15), 26:22 beim HC Weiden (Elfter/4:12), 21:14 gegen Rheinbach. „Bei unseren vielen Problemen liegen wir eigentlich sogar über dem Soll“, findet Trainer Zapf. Gegen einen Sieg über Bonn hätte er trotzdem nichts einzuwenden, zumal am 18. Dezember als Jahres-Abschluss die ebenfalls sehr schwierige Aufgabe beim Vierten HC Gelpe/Strombach folgt (14:4). Erst danach haben sie in Remscheid die Muße für ein paar besinnliche Tage.