Oberliga Niederrhein
Ein Versprechen: Das Meister-Rennen bleibt spannend
Der Bergische HC II und Borussia Mönchengladbach marschieren weiter im Gleichschritt an der Spitze. Unitas Haan feiert nach fünf Wochen Pause einen Sieg in Hiesfeld. Der TV Angermund wartet weiter auf den ersten Punkt.

Ab in die nächste Etage: Kristian Nippes (beim Wurf) steuerte für den Bergischen HC II in Oppum neun Tore bei. In 2022 will der Routinier mit seinem Team den Aufstieg in die Regionalliga schaffen. (Foto: Thomas Ellmann)

Vielleicht nutzen die Vertreter von Borussia Mönchengladbach und des Bergischen HC II die Weihnachtstage, um einander etwas zu schenken – denn im Kampf um die Oberliga-Meisterschaft gibt es dazu grundsätzlich eher keine Gelegenheit. Im Gegenteil: Wenn Sylvester der Tag der guten Vorsätze sein soll, werden sich die Teams um ihre Trainer Ronny Rogawska (Mönchengladbach) und Mirko Bernau (BHC) vielmehr vornehmen, auch im Jahr 2022 alles für den Aufstieg in die Regionalliga zu geben. Zum Jahreswechsel 21/22 stehen die Kontrahenten erst einmal punktgleich an der Tabellenspitze (18:2) und sie sind dem Rest des Feldes nicht nur deswegen enteilt. Fast ausnahmslos bewiesen die beiden Mannschaften ihre Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz und auch am elften Spieltag gaben sie sich keine Blöße. Die Bergischen kamen bereits am Samstag zu einem 32:27-Erfolg beim TV Krefeld-Oppum, die Borussia zog am Sonntag mit dem 28:24 beim LTV Wuppertal nach.

Der BHC legte in Krefeld vor der Pause immer mal wieder vor – wie beim 12:9 (25.) oder 15:12 (30.). Oppum gab sich aber nicht so einfach geschlagen und blieb bis zum 18:18 (36.) auf Augenhöhe. Über das 23:19 (44.) und 28:22 (54.) setzten die Gäste sich dann jedoch entscheidend ab. „Wir haben den Gegner oft ins Zeitspiel gebracht aber da oft kein Kapital draus geschlagen und letztendlich immer wieder Tore kassiert. Insgesamt war es am Ende souverän“, fand BCH-Coach Bernau. Auch Mönchengladbach ging in Wuppertal mit dem 10:5 (15.) bald deutlich in Führung und verwaltete diese ohne größere Probleme. Der LTV kam noch einmal zum 8:10 (18.), im Anschluss allerdings nie mehr näher als auf drei Treffer heran. Sascha Ranftler besorgte für die Gäste dann mit dem 28:22 (58.) die Entscheidung, in den letzten Sekunden konnte Wuppertal das Ergebnis lediglich ein bisschen knapper gestalten. Borussia-Coach Rogawska hatte an der Leistung seiner Mannschaft wenig zu bemängeln: „Ich muss sagen, wir haben das heute richtig gut umgesetzt. Wir sind sehr gut mit der offensiven Abwehr umgegangen, unsere Chancenverwertung war vernünftig, wir hatten Geduld und haben den freien Mann oder den guten Pass am Ende gesucht. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg.“

Hinter den beiden Spitzenteams führt Unitas Haan den Rest des Feldes im Grunde seit Beginn der Saison an. Weil die Mannschaft von Trainer Ronny Lasch aber aus verschiedenen Gründen (Corona bzw. regulär spielfrei) fast einen Monat kein Spiel absolviert hatte, war die Partie bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade alles andere als einfach. Am Ende stand trotzdem ein 34:31-Erfolg. „Wir haben vernünftig ins Spiel gefunden, aber alles irgendwie nicht mit dem erhofften Tempo und Zugriff. Fünf Wochen Spielpause machen sich halt bemerkbar“, fand Lasch, der nach dem 9:12 (22.) seine erste Auszeit nehmen musste. Haan drehte die Partie noch vor der Pause (16:15/30.), im Anschluss blieb die Sache trotzdem bis in die Schlussphase hinein ausgeglichen – 26:26 (50.). Philippe d’Avoine (50.), Marcel Billen (51.) und Raphael Korbmacher (52.) besorgten dann das 29:26 und brachten die Unitas auf die Siegerstraße. Lennart Riemann besorgte mit seinen Treffern zum 33:29 (59.) und 34:30 (60.) die endgültige Entscheidung.

Der TV Lobberich rückte durch das 36:24 über den TV Angermund auf Platz vier vor (11:9 Punkte) und steht damit voll in den eigenen Erwartungen. Die Gäste dagegen kassierten im achten Saisonspiel die achte Niederlage und müssen sich für das Jahr 2022 etwas einfallen lassen, wenn etwas mit dem Klassenerhalt werden soll. Voll im Soll befindet sich dagegen zu Weihnachten der TV Geistenbeck – trotz der 25:26-Niederlage zum Jahresabschluss gegen die Adler Königshof. Den fünften Platz (10:8 Punkte) hätte das Team um Trainer Thomas Laßeur vor der Saison sicher blind unterschrieben. Der Coach war über die knappe Pleite trotzdem enttäuscht: „Wir sind leider nach eigener Führung in der zweiten Halbzeit nicht ruhig genug geblieben- Am Ende des Tages war Königshof vielleicht die etwas cleverer Mannschaft in der Schlussphase.“ Dabei hatte sich Geistenbeck nach dem Fehlstart mit dem 0:6 (8.) und dem 4:11 (20.) zurückgekämpft und war beim 20:19 (50.) erstmals in Führung gegangen. In der Schlussphase schlugen die Gäste vor allem durch Tim Legermann zurück, der drei seiner fünf Tore in den letzten Minuten erzielte und mit dem 26:24 16 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung besorgte. Auch die Adler stehen als Sechster jetzt bei 10:8 Punkten und haben nach einem durchwachsenen Start inzwischen vernünftig in die Saison gefunden.

 

TV Geistenbeck – DJK Adler Königshof 25:26 (11:5). 

TV Geistenbeck: Nordmann, Kenkmann – Hettrich (6/5), D. Meissner (3), de la Vega Guerra (5), Bautz, A. Meissner (2), Meschkorudni, Hansen (2), Hermanns (2), Schimanski (4), Krücken (1), Hüpperling.

DJK Adler Königshof: Göller, Lindenau – Steinkuhl, Meurer (3), Schumacher (6), Eiker (5), Legermann (5), Kuhlen (1), S. Bartmann (5/1), Vogel, Zavada (1).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – Unitas Haan 31:34 (16:16).

HSG Hiesfeld/Aldenrade: Gottemeier, A. Schnier – Schwengers (7), Homscheid (1), J. Schnier (1), Blum (8), Bruns (2), Krölls (2), Baier (1), Markett, Kirchner (2), Jurzik, Schwarz (1), Sprick (6/4).

Unitas Haan: Eckhardt, Goeken – Korbmacher (6), Riemann (3), Kinscheck (1), Billen (7/1), Mohrmann, Schierkamp (3), Thomé (1), P. D’Avoine (5), Patten, Moser (8/3).

 

TV Krefeld-Oppum – Bergischer HC II 27:32 (12:15). 

TV Krefeld-Oppum: Beurskens (1) – Krantzen (4), Dierkes (6), Zimmer (2), Thiemann, Köffers, Wolfhagen (5), Held (5/2), Hofer, Weidemüller (1), Küsters, Fischer (2), Ditz, Eickmanns (1).

Bergischer HC II: Johann, Joest – Exner, Santos, Nippes (9), Leppich (5), Keull (2), Büscher (6), Gamradt, Schmitz (2), Artmann (7/4), Berger (1).

 

TV Lobberich – TV Angermund 36:24 (15:13).

TV Lobberich: Lasnig – Greven, Dorenbeck (1), Walter (4), Hoffmanns (4), Mannheim, Mähler (2), B. Liedtke (8/2), Pasch (5), von Eycken (5/2), Falk (6), Hankmann (1).

TV Angermund: Grbesa, T. Bartmann – Prell (3), Thanscheidt (1), Gensch (3), Plöger (3), Hendrischk, van Wesel (7), von Ritter, Merten (6/2), Kröll, Bauer (1).

 

LTV Wuppertal – Borussia Mönchengladbach 24:28 (11:15).

LTV Wuppertal: Oppolzer, Meißner – Leppak, Pack (1), Görigk, S. Pagel (4/3), Lorenz, Pauksch (4), Micus (8), Breenkötter (1), C. Pagel, Grewel, Franzen (6), Kraus.

Borussia Mönchengladbach: Plath, Hoffmann – Ranftler (2), Aust-Heide (2), Prinz, Thomas (2), Panitz (8/5), Weis (5), Mergner (1), Berner (5), Lipok (2), Akuinor, Vonnahme (1).

 

Mettmann-Sport – TSV Aufderhöhe 27:21 (14:11).