22. Dezember 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
VfL Gummersbach – TuS Ferndorf 42:25 (15:10). Die Niederlage drei Tage zuvor bei der um den Klassenerhalt kämpfenden DJK Rimpar Wölfe werden die Gummersbacher vielleicht niemals schlüssig erklären können. Nachhaltigen Schaden scheint die überraschende 25:28-Pleite, verdientes Resultat einer für die hohen Gummersbacher Ansprüche extrem bescheidenen Leistung, auch nicht angerichtet zu haben – weil die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson das Heimspiel gegen den Nachbarn fast von der ersten Minute an beherrschte und deshalb verdient einen klaren Sieg einfuhr. Ebenfalls ein Rätsel: Wie die weiter auf dem letzten Platz festhängenden Ferndorfer (6:28 Punkte) am vergangenen Wochenende bei der SG BBM Bietigheim mit 34:32 gewinnen und neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfen konnten, blieb weitgehend im Verborgenen. Und wie verrückt die 2. Bundesliga in dieser Saison weitgehend daherkommt, zeigten ausgerechnet die mit frischem Frust beladenen Bietigheimer – die dem VfL einen vorweihnachtlichen Gefallen taten und sich beim Zweiten VfL Eintracht Hagen überraschend mit 33:26 durchsetzten, sodass Gummersbach (28:8 Punkte) seinen Vorsprung an der Spitze wieder ein Stück ausbaute. Der VfL liegt nun vor Hagen (25:11), der HSG Nordhorn-Lingen (24:10), dem TV Hüttenberg (23:11) und dem ASV Hamm-Westfalen (22:10). Daraus folgt gleichzeitig, dass die Mannschaft von VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson auf jeden Fall als Tabellenführer in die Januar-Pause (wegen der Europameisterschaft) gehen wird – unabhängig von der Aufgabe am zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) beim Zehnten HSC Coburg (14:16 Punkte).
TV Hüttenberg – TuSEM Essen 33:29 (16:13). Gefühlt hätten die Essener an diesem Abend noch stundenlang weiterspielen können, ohne für etwas Zählbares in Frage zu kommen. Bei den keineswegs überragenden, aber abgeklärten Gastgebern war die Mannschaft von Trainer Jamal Naji keine Klasse schlechter, leistete sich aber immer dann zu viele Fehler, wenn vielleicht die Wende in Sicht zu sein schien. Letztlich lief der TuSEM ab Mitte der ersten Halbzeit konstant einem Rückstand hinterher und stand am Ende ohne Punkte da. Die Folge: Während Hüttenberg sich auf 23:11 Zähler verbesserte und als Vierter weiter Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hält, orientieren die Essener als Siebter (20:14) wieder in Richtung Mittelfeld der Tabelle. „Es war ein verdienter Start-Ziel-Sieg von Hüttenberg. Wir haben heute leider den Zugriff in der Abwehr nicht bekommen haben da Hüttenberg zu sehr schalten und walten lassen und konnten so auch nicht in unser Tempospiel kommen“, fand Naji.
Nach einem ausgeglichenen Start (4:4/10.) gerieten die Gäste über das 5:8 (15.) und 6:10 (18.) in Rückstand, weil vorne zu viele Anspiele nicht da ankamen, wo sie sollten. Am besten funktionierte in der Anfangsphase noch das Spiel über Kreisläufer Markus Dangers, der auch die ersten drei Treffer für Essen erzielte. Immerhin: In Überzahl (Zeitstrafe gegen Hüttenberg) besorgte Viktor Glatthard zunächst das 8:11 (20.), bevor Felix Klingler den Ball zum 9:11 ins leere TV-Tor beförderte (20.). Kurz darauf war der TuSEM durch Klinglers 10:11 (21.) dann sogar wieder dran – um wenig später mit dem 12:15 (27.) wieder deutlicher zurückzuliegen. Knapp eine Minute vor der Pause hatte Najis Team dann beim Stand von 13:15 Ballbesitz und die Chance, mit nur einem Treffer Rückstand in die Kabine zu gehen. Doch der Angriff endete schnell mit einem Offensiv-Foul (Falsche Sperre) und im Gegenzug besorgte Hüttenbergs Dominik Mappes das 16:13 für die Hausherren.
Der TV kam dann auch deutlich besser aus der Kabine und zog in den ersten sieben Minuten der zweiten Hälfte auf 20:13 weg (37.). Essen gab allerdings nicht auf, kämpfte mit viel Einsatz und stand defensiv in dieser Phase auch sicherer. Vorne dagegen passte wieder nicht genug zusammen, sonst hätten die Gäste aus den folgenden gut zehn Minuten mehr gemacht als lediglich das 18:23 (48.). Der vergebene Siebenmeter durch Eloy Morante Maldonado (49.) – ansonsten bester Essener Werfer des Abends – war nur eine der Möglichkeiten, die Najis Team bei ihrem Versuch einer Aufholjagd liegen ließ. Kurz darauf machte der Mittelmann es besser und besorgte per Doppelpack das 21:25 (52.). Keine zwei Minuten später waren die Hoffnungen der Gäste aber wieder dahin: Glatthard sah nach einem Foul an Hendrik Schreiber (unabsichtlicher Gesichtstreffer) die Rote Karte (52.). Die Überzahl nutzte Hüttenberg zum 26:21 (53.) und 27:21 (53.). Vor allem dieser Treffer ins leere TuSEM-Tor zeigte Wirkung und die Essener fanden in den letzten Minuten keine Antwort mehr.
TuSEM Essen: Bliß, Diedrich – Ellwanger, Glatthard (1), Rozman (1), Dangers (4), Becher (1), Ignatow (4), Sczcesny (2), Müller (1), Firnhaber, Seidel (1), Morante Maldonado (10/4), Klingler (4).