Oberliga Mittelrhein
Refrath ohne Probleme, Fortuna mit tollem Feldmann-Tor
Titelkandidat gewinnt Nachholspiel in Nümbrecht mit 29:18, Köln und Düren trennen sich vorgezogen mit einem 31:31.

Zwei Punkte für uns: Trainer Christopher Braun (rechts/links Kreisläufer Michel Wittig) sah einen ordentlichen Einstieg der HSG ins Kalenderjahr 2022. (Foto: Thomas Schmidt)

SSV Nümbrecht – HSG Refrath/Hand 18:29 (10:15). Der Favorit wurde seiner Rolle im Nachholspiel gerecht, geriet beim 3:4 (11.) nur einmal in Rückstand und nahm das Heft nach dem 7:7 (15.) in die Hand. „Wir sind am Anfang in der Abwehr nicht richtig reingekommen“, fand HSG-Trainer Christopher Braun, „dann haben wir auf 6:0 umgestellt und mehr Zugriff gekriegt.“ Keine sieben Minuten nach dem Gleichstand hieß es durch sechs Treffer hintereinander 13:7 (21.) für Refrath, das die kämpferisch starken Hausherren fortan immer sicher auf Distanz halten konnte – 15:10 (30.), 20:15 (43.). In der letzten Viertelstunde rückten die Gäste die Kräfteverhältnisse durch eine 9:3-Serie zum 29:18-Endstand deutlicher zurecht.

Der überzeugende Keeper Stephan Vatter und die stabiler gewordene Deckung glichen aus, dass der Angriff bisweilen zu viele Fehler produzierte und seine Chancen nicht immer konsequent nutzte. Braun war unter dem Strich zufrieden: „Das tut uns gut, so gut ins neue Jahr zu kommen.“ Besonders erfreulich fand er zudem das gelungene Comeback von Niklas Funke, der nach einer Verletzungspause (Daumen) vier Treffer erzielte. Refrath (19:1 Punkte) bestätigte durch den klaren Erfolg, dass es im Zweikampf um Tabellenführung und Meisterschaft mit dem Ersten TSV Bayer Dormagen II (21:1) nicht lockerlässt, während Nümbrecht (8:12) trotz der Niederlage als Elfter weiter an ein Ticket für die Meisterrunde denken darf (mindestens Platz acht notwendig).

SSV Nümbrecht: Orth, Rydzewski – T. Lang (3), Meister, Euteneuer (1), Soentgerath, Funk, J. Lang (2), Schanz (3), Sonka (3), Deilmann (3/1), Dissmann (1), Donath (1), Borisch (1).

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Krause (4), Dordic, Morris, Schallenberg (3), Funke (4), Niehaus (6/1), Wendler (3), Benninghaus, Schrage (4), Wittig (2), Asselborn (3). 

 

SC Fortuna Köln – SG GFC Düren 99 31:31 (14:14). Natürlich hatte sich die Fortuna, die mindestens Platz acht und die Teilnahme an der Meisterrunde schaffen will, mehr erhofft in der vorgezogenen Partie. Am Ende blieb dem Team von Trainer Stephan Schulze wenigstens der Trost, einen der spektakulärsten Treffer in dieser Saison erzielt zu haben – als beim Stande von 30:31 sogar eine Niederlage drohte. Die 60 Minuten waren abgelaufen und nur ein finaler Freiwurf noch auszuführen. Den Ball nahm sich jetzt Kai Feldmann, der es gar nicht erst über die dichte Dürener Mauer probierte. Der Rückraumspieler knickte nach links weg – und traf tatsächlich zum 31:31-Endstand. Den tollen Treffer feierten die Kölner natürlich, obwohl sie das Unentschieden nicht wirklich nach vorne bringt: In die letzten vier Aufgaben der Normalrunde geht es mit Rang elf und 9:13 Punkten.  Düren (5:19) belegte weiter Platz 14 und wird ohnehin in der Abstiegsrunde versuchen müssen, den Klassenerhalt zu schaffen.

Köln musste in der ersten Hälfte einem 7:11 (19.) und 9:13 (23.) hinterherrennen, arbeitete sich aber bis zur Pause heran und schien ab der Mitte des zweiten Durchgangs auf einen Sieg zuzusteuern – 23:19 (42.), 27:23 (48.). Die SG mit dem überragenden Kiril Risteski (15 Treffer/davon sieben per Siebenmeter) gab jedoch nicht auf und legte später wieder zweimal vor – 30:29 (57.), 31:30 (60.). Genau 27 Sekunden später folgte dann der große Feldmann-Auftritt als sehenswertes Finale. „Nach durchwachsenen 60 Minuten ist das Ergebnis völlig in Ordnung“, urteilte Schulze, „wir waren nicht clever genug, mit einem größeren Vorsprung in die Schlussphase zu kommen. Leider haben wir es nicht geschafft, eine vernünftige Deckung auf die Platte zu stellen.“

SC Fortuna Köln: Musacchio, Hoffmann – Eiben (1), Künkele (3), Emmel, Stutzki (1), Dickopf, Lammer (6/2), Kötzle (3), Hofmann, Kruse (5), Gremmelspacher (4/3), Feldmann (6).

SG GFC Düren 99: J. Dürselen, P. Saus – Folsche, Beck (1), Hilgers (1), Thielen, Rügenberg (7), Risteski (15/7), Nolden (5), Kuchenbecker, Cuscito (3), Engel, Kolbe (1), F. Saus.