13. Januar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das Jahr ist gerade erst zwei Wochen alt, aber die HG Remscheid hat schon einiges an Erfahrung gesammelt – ohne bisher ein einziges Spiel absolviert zu haben. Eine mal wieder bestätigte Erkenntnis: Der Handballer an sich sollte in diesen Zeiten flexibel sein. Und erfinderisch. Weil die gewohnte Halle Neuenkamp umgestaltet und erneut als Notfall-Krankenhaus genutzt wird, drohte der Mannschaft von Trainer Alexander Zapf größeres Ungemach. „Das hat uns getroffen wie ein Schlag“, sagt Zapf, „es ist, als wären wie unserer Heimat beraubt.“ Wo trainieren und wohin mit der für Freitagabend vorgesehenen Regionalliga-Partie gegen die SG Langenfeld? Letzteres war rasch geklärt und die HGR ist den Langenfeldern dankbar, dass sie einem Tausch des Heimrechts zustimmten. Das Spiel geht nun am Samstagabend um 19 Uhr in Langenfeld über die Bühne. Weil die Stadt Remscheid und andere Nachbar-Vereine der HGR ebenfalls bei der Suche nach einer Lösung halfen, kann die HGR außerdem trainieren – wenn auch unter für die Regionalliga nicht optimalen Bedingungen. „Wir haben in Lüttringhausen eine Zuflucht gefunden“, erklärt Remscheids Coach, der nun mit seiner Mannschaft zweieinhalb Mal pro Woche in einer halben Halle arbeiten kann – und über eine Sonder-Erlaubnis das für die höheren Klassen übliche Harz benutzen darf.
Der Achte Remscheid (10:10 Punkte) müsste im Grunde als Favorit für die Aufgabe bei der SGL gelten. Zapf sieht das etwas anders: „Das wird relativ unangenehm. Langenfeld steht mit dem Rücken zur Wand und kämpft um jeden Punkt.“ An der SGL schätzt er ohnehin Leidenschaft, fordernde Deckungssysteme und Tempo in den offensiven Aktionen. In der Summe hält Remscheids Coach die Gastgeber dann auf Rang zwölf mit 3:17 Zählern für deutlich unter Wert positioniert, sodass aus seiner Sicht eher eine offene Auseinandersetzung zu erwarten ist.
Weil Michael Heimansfeld (krank) und Felix Handschke (Schulter) fehlen, sind im Rückraum der HGR zwei Positionen vakant. Offen ist noch, ob der vom (Ex-) Drittligisten Leichlinger TV (hat sich in dieser Woche vom Spielbetrieb zurückgezogen) zunächst bis zum Saisonende zu seinem früheren Verein zurückgekehrte Kaan Taymaz dabei sein darf. Sollte die Spielberechtigung vorliegen, wird der 23-Jährige sicher zum Kader gehören. In Sachen Personalplanung kommt die HGR ansonsten ebenfalls schrittweise voran, weil die nächsten Zusagen von Spielern aus dem aktuellen Kader vorliegen: Nach den Torhütern Linus Mathes und Tobias Geske sowie Philipp Hinkelmann (Rückraum links) und Pascal Hermann (Linksaußen) haben inzwischen die Kreisläufer Dominic Luciano und Sebastian Schön sowie Dominik Hertz (Rückraum Mitte) und Sebastian Pflüger (Linksaußen) verlängert. Zuerst und schon länger klar: Alexander Zapf und Co-Trainer Jörg Müller stehen weiter auf der Kommandobrücke.