16. Januar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nur einer der beiden Titelkandidaten der Oberliga Niederrhein war an diesem Wochenende im Einsatz – und erledigte seine Aufgabe souverän. Der Bergische HC II behauptete mit einem 39:27 über den Nachbarn LTV Wuppertal den ersten Platz (20:2 Punkte). Borussia Mönchengladbach (18:2) konnte dagegen in den Zweikampf um das Ticket für den Aufstieg in die Regionalliga nicht eingreifen, weil die Partie gegen den TV Lobberich coronabedingt ins Wasser fiel. Die Ausgangslage für den Meisterschaftskampf bleibt damit unverändert: Die beiden Kontrahenten müssen auch in den kommenden Wochen ihre Hausaufgaben erfüllen und haben dann im Rückrunden-Treffen am 25. Februar die Chance, sich im direkten Duell einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Der BHC meisterte seine erste Hürde auf dem Weg dorthin sicher. Vom 7:7 (14.) legte das Team von Trainer Mirko Bernau das 10:7 (18.), 15:9 (25.) und 20:12 (36.) vor. Wuppertal kam noch auf 15:20 (37.) heran, aber letztlich nicht für eine Wende in Frage. Die Gastgeber fanden die passende Antwort und führten beim 31:21 (49.) erstmals zweistellig, sodass der Erfolg nicht in Gefahr geriet. „Es war ein typisches erstes Spiel nach einer vierwöchigen Pause, sehr zerfahren auf beiden Seiten. Wir konnten uns nach und nach absetzen, was sicher auch daran gelegen hat, dass der LTV einige Spieler nicht dabei hatte. Ich glaube nicht, dass es so eindeutig geworden wäre, wenn die wirklich gut besetzt gewesen wären“, fand Bernau, der zudem ein Sonderlob für Nils Artmann (zehn Tore aus elf Versuchen) hatte.
In der „B-Gruppe“ der Oberliga hinter den beiden Spitzenteams kassierte der TV Geistenbeck einen kleinen Dämpfer. Nur wenige Tage nach der starken Vorstellung und dem 31:24-Erfolg über den Dritten Unitas Haan verlor der Tabellenvierte beim Letzten TV Angermund mit 27:29. „Das war ein gebrauchter Tag für uns, wir haben viele klare Torchancen vergeben“, fand Geistenbecks Coach Thomas Laßeur, dessen Team die Partie nach dem 9:7 (19.) Stück für Stück aus der Hand gab, schon zur Pause mit 11:13 und kurz darauf mit 11:15 (34.) zurücklag. Beim 17:24 (51.) schien die Begegnung bereits entschieden zu sein, aber mit intakter Moral kämpften sich die Gäste noch zum 25:27 (59.). Niko Merten beseitigte dann 21 Sekunden vor dem Ende mit dem 29:26 für Angermund alle Zweifel am Sieg der Hausherren. Auch Laßeur gab letztlich zu, dass die Niederlage in Ordnung ging: „Angermund kämpft um den Klassenerhalt, hatte da mehr Spannung drin – und uns fehlten irgendwo einfach 15 bis 20 Prozent.“ Tatsächlich scheint sich der TVA fürs Jahr 2022 einiges vorgenommen zu haben. Nach dem 30:29 im Nachholspiel gegen den VfB Homberg vor einer Woche war der Sieg jetzt der zweite Saison-Erfolg. Das Team ist damit zwar immer noch Schlusslicht (4:16 Punkte), hat aber nun immerhin wieder Sichtkontakt zu Homberg (5:17) und dem TV Krefeld-Oppum (7:11).
Die Homberger verpassten es, sich bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade für die Niederlage gegen Angermund zu rehabilitieren und verloren mit 24:26. Dabei erwischten die Duisburger einen Blitzstart (7./5:1), führten die Begegnung lange und lagen noch in der 38. Minute mit 16:11 vorne. Die HSG fand nun jedoch nach einer Auszeit den richtigen Kurs – 15:16 (43.), 18:17 (46.), 25:21 (56.). „Bis zur 38. Minute waren wie auf der Siegerstraße, doch dann haben wir das Handballspielen eingestellt. Wir haben es mal wieder nicht geschafft, unsere Qualität über die gesamte Spieldauer auf die Platte zu bringen“, fand Hombergs Co-Trainer Dominik Köller. Durch den Erfolg stockte Hiesfeld sein Konto auf 9:13 Punkte auf und steht damit als Achter im Mittelfeld der Tabelle. Dort rangieren auch der Sechste Mettmann-Sport und der Siebte Adler Königshof (beide 10:10). Im direkten Duell zogen die Mettmanner durch einen Last-Minute-Sieg (27:26) an den Krefeldern vorbei. Auch hier lagen die Adler lange vorne und führten vor der Pause mit sieben Treffern (21./12:5). Nach dem 20:15 (37.) schmolz der Vorsprung immer weiter und Mettmanns Tim Wittenberg läutete mit dem 24:24 (56.) eine dramatische Schlussphase ein – die er auch beenden sollte. Im letzten Angriff bekamen die Gäste einen Siebenmeter zugesprochen, den Wittenberg nach Ablauf der Uhr zum 27:26-Siegtreffer verwandelte.
Bergischer HC – LTV Wuppertal 39:27 (16:11).
Bergischer HC: Johann, Joest – Exner (5), Santos (1), Nippes (1), Breenkötter, Leppich (8), Esser (1), Büscher (6), Gamradt (2/1), Schmitz (4), Artmann (10/1), Berger (1).
LTV Wuppertal: Oppolzer, Meißner – Pack (3), Graef (1), Goerigk (6), Pauksch (2), Micus (9), Kaesch (3/3), Franzen (2), Kraus (1).
TV Angermund – TV Geistenbeck 29:27 (13:11).
TV Angermund: Jakubiak, Grbesa, Bartmann – Preikschath, Prell (4), Thanscheidt, Gensch (3), Plöger (4), van Wesel (4), Rath (4), Hendriksch (2), Merten (7/3), Kröll, Bauer (1).
TV Geistenbeck: Nordmann, Lausberg – Hettrich (4), D. Meissner (3), de la Vega, Bautz (3), A. Meissner (4), Meschkorudni (2), Hermanns, Schimanski (4), Krücken (1), Schumacher, Hüpperling (6).
HSG Hiesfeld/Aldenrade – VfB Homberg 26:24 (9:12).
VfB Homberg: Seemann – Ulrichs, Adrian (5/1), Pannen (1), Kirschbaum (7), Buschhorn (3), Rippelmeier (5), Wetteborn, Grieger, Fenzel, Werner (2), Brockmann (1), von der Crone.
DJK Adler Königshof – Mettmann-Sport 26:27 (16:11).