20. Januar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es ist der 6. November 2021. Die HG Remscheid verliert in der Regionalliga gegen den BTB Aachen unnötig mit 30:31. Sieben Tage später ist die Mannschaft von Trainer Alexander Zapf beim TV Aldekerk chancenlos – 21:31. Dann folgt am 27. November ein 21:14 über den TV Rheinbach, aber die Leistung bewertet Zapf als unterirdisch schlecht – anders als jene, die der HGR am 4. Dezember mit dem 28:31 bei Interaktiv.Handball erneut keine Punkte bringt. Das Konto steht damals bei 8:10 Zählern, die für den weiteren Verlauf der Saison keine wirklich beruhigende Basis sind. Und heute? Im Vergleich kommen die Remscheider fast locker daher – was am 34:22 im letzten Spiel vor der Winterpause (10. Dezember) gegen den Achten TSV Bonn rrh. und am 26:18 vom vergangenen Samstag im ersten danach beim Vorletzten SG Langenfeld liegt. Beide Ergebnisse zeigen, dass sich die auf Rang sechs und bei 12:10 Punkten angekommene HGR eher doch nicht mit Mittelmaß begnügen muss und schon gar nichts mit der direkten Gefahrenzone zu tun hat, die auf Rang zwölf bei der HSG Siebengebirge beginnt (4:20).
„Die Jungs haben einen Riesenschritt gemacht, sie können wirklich stolz auf sich sein“, betont Zapf. Spieler wie Mittelmann Dominik Hertz oder Kreisläufer Philipp Rath sind seiner Ansicht nach der beste Beleg dafür, wie ein Mehr an Verantwortung zu einer gewinnbringenden Entwicklung für alle werden kann. Wie die HGR nun im Vergleich zu den Top-Teams unterwegs ist, kann sie wieder am Samstag um 19.30 Uhr unter Beweis stellen – denn es wartet die Aufgabe beim Spitzenreiter TV Korschenbroich. „Das ist eine Top-Mannschaft“, findet der Remscheider Coach, „richtig, richtig gut. Sie hat eine tolle Vorwärtsbewegung und spielt einen tollen Handball.“ Nicht nur nach Zapfs Ansicht gehört der TVK (20:4 Punkte) neben dem Zweiten TV Aldekerk (17:3) und dem Dritten Interaktiv (16:4) zu den aussichtsreichsten Anwärtern für den Aufstieg in die 3. Liga.
In der Vorbereitung galt erneut die Rechnung, dass zwei Hälften ein Ganzes ergeben. Nach dem Verlust der Halle Neuenkamp (Notfall-Krankenhaus) und dem Umzug ins Ausweich-Quartier Lüttringhausen stehen dort fürs Training zwei Einheiten pro Woche zur Verfügung – jeweils in einer halben Halle. Das ist zwar für die Anforderungen in der Regionalliga weit weg von optimal, aber in der aktuellen Lage die einzige Lösung: „Wir machen das Beste draus.“ Das gilt auch für die Partie in Korschenbroich, bei der nach überstandener Erkrankung vielleicht Rückraumspieler Michael Heimansfeld in den Kader zurückkehrt. Kreisläufer Sebastian Schön gab bereits in Langenfeld nach langer Verletzungspause (Meniskus) sein Comeback – und trug viel zum überragenden Auftritt der Abwehr bei. Ähnlich hohe defensive Qualitäten wird die HGR in der Waldsporthalle ebenfalls benötigen: „Als Favorit fahren wir da nicht hin.“ Gegen eine Überraschung hätte Zapf persönlich wenig einzuwenden, aber umso mehr sein Trainer-Kollege Dirk Wolf, der am Ende der Saison in Korschenbroich aufhört und sich natürlich am liebsten mit der Meisterschaft verabschieden würde.