30. Januar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
MTV Rheinwacht Dinslaken – HG Remscheid 22:23 (8:11). Hinterher spielten die Bedenken keine besonders große Rolle mehr. HGR-Trainer Alexander Zapf hatte kein besonders gutes Gefühl gehabt – weil die Trainingsbedingungen für seine Mannschaft zurzeit doch schwierig sind, weil der ungewohnte Termin an einem Sonntag um 11.15 Uhr eher den um den Klassenerhalt kämpfenden Hausherren hätte passen sollen. Und beinahe wären die Remscheider tatsächlich noch aus allen Wolken gefallen, nachdem sie die Partie kurz vor Schluss im Griff zu haben schienen und dann auf der Zielgeraden plötzlich neue Spannung erzeugten. Als von vier Toren Vorsprung (57./23:19) in der letzten Minute auf einmal nur ein dünnes Tor übrig war (23:22), griff die HGR zu ihrer letzten Auszeit – und brachte den knappen Vorsprung anschließend über die Runden. Zapf amtete durch und nahm in erster Linie das pure Ergebnis erfreut zur Kenntnis: „Am Ende haben wir zwei Punkte, das zählt. Es war sicherlich kein schönes Handball-Spiel von unserer Seite. Wir haben unglaublich viel liegen lassen, allein in der ersten Halbzeit neun völlig freie Chancen.“ Während Remscheid durch den dritten Erfolg hintereinander auf den fünften Platz kletterte (14:10 Punkte), bleibt Dinslaken auf Rang elf (8:14) gefährdet. Stärker bedroht sind dahinter allerdings die SG Langenfeld (5:19), die HSG Siebengebirge und der TV Rheinbach (beide 4:22).
Schon bis zum 2:3 (12.) deutete sich an, dass insgesamt nicht viele Treffer fallen würden. Trotzdem bekam Remscheid das Duell in den Griff, drehte den Rückstand zur 8:5-Führung (21.) und ließ kurz darauf das 10:6 (28.) folgen. Am Ende der ersten Halbzeit sah das 11:8 (30.) wenigstens im Resultat ganz gut aus, ehe sich die HGR selbst ein Bein zu stellen begann. „Wir spielen in der zweiten Halbzeit einfach schlecht Handball“, fand Zapf – dessen Team die Quittung fürs bescheidene Niveau bekam. Mit dem 14:14 (43.) war der Ausgang der Partie wieder völlig offen und es gab eine spannende Schlussphase – in die Remscheid immerhin mit einer 18:16-Führung (47.) ging.
Ausschlaggebend am Ende: Die HGR verlor den Faden nicht komplett und machte aus dem 19:19 (53.) das 23:19 (57.). Dinslaken verkürzte auf 21:23 (59.) und 22:23 (60.), ehe Zapf die Grüne Karte für seine letzte Auszeit auf den Zeitnehmertisch legte – und alle Remscheider 33 Sekunden später zwei nicht unwichtige Punkte feiern konnten. Zapfs Blick voraus: „An der Abwehr lag es bei uns nicht, dass wir es so lange offen gestalten mussten. Wir müssen jetzt daran arbeiten, dass wir uns im Angriff deutlich steigern. Und wir müssen unsere Chancenverwertung deutlich verbessern.“ Die Aufgabe am kommenden Samstag (19.15 Uhr) gegen den OSC Rheinhausen wird zeigen, wie schnell die Remscheider in diesem Bereich Fortschritte erzielen können.
MTV Rheinwacht Dinslaken: Köß, Bystron, Christmann – Backhaus (3), Tomke (1), Hoffmann (2), de Lede (1), Ben Youssef (6), Adam, Tuda (7/3), Dreier, Reede (1), Feld (1).
HG Remscheid: Mathes – Heimansfeld (2), Pflüger (2), Pütz (1), P. Hinkelmann (6), Hertz (1), Schön, Luciano (1), F. Hinkelmann, Jansen (2/2), Taymaz (3), Rath (3), Hermann (2).