Regionalliga Nordrhein
Remscheid und die offene Rechnung mit Rheinhausen
HGR strebt Revanche fürs 24:26 aus der Hinrunde an und will gleichzeitig Rang fünf festigen. Auch dem OSC liegt ein 24:26 im Magen - das zuletzt gegen den Neusser HV.

Auf sie mit Gebrüll: Linus Mathes und die Remscheider wollen die Aufgabe gegen Rheinhausen wieder entschlossen angehen. Der HGR-Keeper ganz persönlich darf sich auf ein Duell mit einem prominenten Kollegen freuen – denn das Tor des OSC hütet Mathias Puhle, der bis um Ende der vergangenen Saison beim VfL Gummersbach einer der besten Torhüter der 2. Bundesliga war. (Foto: Thomas Schmidt)

Alexander Zapf lag auf einmal flach. Aber es war nicht die schwache Leistung im Spiel beim MTV Rheinwacht Dinslaken, die den Trainer der HG Remscheid umgeworfen hatte. Da war schließlich bei der Heimreise ein 23:22-Erfolg im Gepäck, der das Konto in der Regionalliga auf 14:10 Zähler steigen ließ und die Mannschaft auf den fünften Tabellenplatz beförderte. Dann erwischte den Lehrer aber eine Magen-Darm-Infektion, die ihn für die ganze Woche dienstunfähig machte – und auch das Training musste ohne den Coach stattfinden. Bei seinem Co-Trainer Jörg Müller weiß Zapf die Arbeit mit der Mannschaft immerhin in den besten Händen, sodass die Remscheider gut vorbereitet in die Partie gegen den OSC Rheinhausen gehen. Die wird am Samstag ab 19.15 Uhr nach dem Umzug aus der Halle Neuenkamp (wieder Notfall-Krankenhaus) zur Premiere im Ausweich-Quartier für Training und Spiele in Lüttringhausen (Halle Klausener Straße). Den zuletzt drei Mal hintereinander siegreichen Remscheidern bietet sich die Gelegenheit zur Revanche – die sie nutzen wollen. „Wir haben da noch eine Rechnung offen“, sagt Zapf. Was er meint: In der Hinrunde gab es vor rund vier Monaten am 26. September 2021 nach einem von beiden Seiten stark fehlerhaft geführten Duell eine 24:26-Niederlage.

Die HGR geht davon aus, dass die Rheinhausener dem Wunsch nach Wiedergutmachung etwas entgegensetzen werden: Kampf und Leidenschaft etwa. Und er liegt mit dieser Vermutung wohl richtig, weil der OSC das für ihn ebenfalls schmerzhafte 24:26 gegen den Neusser HV irgendwie so schnell wie möglich korrigieren will. „Mit einer nur durchschnittlichen Wurfquote hätte es vermutlich einen anderen Ausgang gegeben“, glaubt Olaf Mast, der Sportliche Leiter des OSC, „um in Remscheid zu bestehen, müssen wir uns deutlich in allen Belangen steigern.“ Die 9:13 Punkte und Rang zehn im Mittelfeld nach vier Partien hintereinander ohne einen Sieg (1:7 Zähler, vorher 8:6) rufen zwar keine Begeisterung in Rheinhausen hervor, verursachen jedoch keine Panik bei Mast: „Von einer Krise sind wir weit entfernt.“

Zapf weiß auf der anderen Seite sowieso, was auf Remscheid zukommt: „Geschenke erwarten wir von keinem Gegner. Rheinhausen kann eine sehr unangenehme Deckung spielen und hat sie haben richtig gute Torhüter.“ Einer davon ist der vor dieser Saison vom Zweitligisten VfL Gummersbach gekommene ehemalige Profi Matthias Puhle (36), der für die Angreifer der HSG tatsächlich eine besondere Herausforderung werden könnte. Um die gute Position hinter dem Führungs-Quartett aus TV Korschenbroich (20:4 Punkte), Interaktiv.Handball (18:4), TV Aldekerk (17:3) und HC Gelpe/Strombach (15:5) zu festigen, strebt Remscheid trotzdem einen Heimsieg an.