3. Liga, Gruppe D
Wochen der Wahrheit: Panther wollen brennen
Partie beim GSV Baunatal wird den weiteren Kampf um den für den Klassenerhalt wichtigen Platz sechs beeinflussen. Der Sieger hat etwas mehr Ruhe.

Leidensfähig: Jens-Peter Reinarz (mit Ball) und Maximilian Weiß (rechts) kalkulieren auch ein, dass sie mit den Panthern in Baunatal auf jede Menge Widerstand stoßen werden. (Foto: Thomas Ellmann)

Natürlich ist die Situation auch für die Bergischen Panther nicht einfach, denn Trainer Marcel Mutz muss coronabedingt bei den vorbereitenden Einheiten regelmäßig improvisieren – gerade dann, wenn sich erst kurzfristig herausstellt, wer der Vorsicht halber lieber nicht mit der Mannschaft trainieren und eher eine Pause einlegen soll. „Das stört schon massiv“, sagt Mutz – ohne in größeres Wehklagen überzugehen: „Das müssen wir jetzt so akzeptieren und so annehmen, das zieht sich wahrscheinlich durch alle Mannschaften.“ Die Kunst, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste zu machen, können die Panther ohnehin gerade jetzt besonders gut gebrauchen, denn am sonst für die Drittligisten freien Wochenende steht die vor längerer Zeit von Ende Januar auf den 5. Februar (18 Uhr) verlegte Partie beim GSV Baunatal auf dem Programm. „Das ist ein immens wichtiges Spiel“, weiß Mutz. Es geht tatsächlich um nichts weniger als um Rang sechs und damit um den direkten Klassenerhalt. Panther und Baunatal liefern sich hier gerade mit dem Siebten VfL Gummersbach II einen Kampf, der sich zuletzt immer mehr zugespitzt hat.  

Die beiden Plätze, die in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga führen, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Ersten HSG Krefeld Niederrhein (27:5 Punkte) und an den Zweiten SG Schalksmühle/Halver Dragons (26:4) vergeben. Nur die Reihenfolge steht noch nicht ganz fest und das Rückrunden-Duell zwischen den beiden Top-Teams aus (12. Februar). Dahinter bringen die Ränge drei bis sechs das vorzeitige Saisonende und den sicheren Klassenerhalt, während alle Vereine ab Platz sieben in eine Abstiegsrunde müssen. Das bedeutet: In Sicherheit ist bisher lediglich der Dritte TuS 82 Opladen (25:7) und selbst der Vierte Longericher SC (18:14) muss etwas aufpassen. Dahinter geht das Gezerre allerdings erst richtig los: Die Panther und Baunatal stehen bei jeweils 17:13 Punkten – und wären ebenfalls durch, wenn es so bliebe. Ein für beide inzwischen sehr hartnäckiger Widersacher ist aber der Siebte VfL Gummersbach II (15:15). Die weiteren Teams ab Platz acht (TuSEM Essen II/7:23) stehen bereits als Teilnehmer an der Abstiegsrunde fest. „Wir befinden uns in der Crunchtime der Saison, auf der Zielgeraden“, sagt Mutz, „wir werden uns auf ein sehr kampfbetontes Spiel einstellen, weil beide diesen Sieg unbedingt wollen. Baunatal hat eine Mannschaft, die seit Jahren konstant hohes Niveau spielt.“ Besondere Spezialität des GSV: Er beherrscht die Überzahl mit dem siebten Feldspieler nahezu perfekt und stellt damit seine Gegner oft vor große Herausforderungen.

Die Panther treten mit einem inzwischen fast vier Monate alten Erfolg im Rücken an, denn am 9. Oktober 2021 gewannen sie zu Hause gegen Baunatal mit 33:29 – was später durchaus wichtig werden könnte, weil am Ende bei Punktgleichheit zwischen zwei Kontrahenten der direkte Vergleich entscheidet. Eine Niederlage mit drei Toren Unterschied würde Mutz‘ Team weiter einen winzigen Vorteil lassen, falls beide tatsächlich gleichauf durchs Ziel kommen. Logisch: Ein Erfolg wäre fürs Konto und den direkten Vergleich doppelt wertvoll, zumal auf die Panther anschließend mit den Spielen gegen den TuS 82 Opladen (11. Februar) und in Schalksmühle (19. Februar) sofort die nächsten dicken Brocken warten. „Wir wollen mit aller Macht versuchen, ein gutes Spiel zu machen, damit wir für Punkte in Frage kommen“, betont der Panther-Trainer, „dafür brauchen wir sicher einen herausragenden Tag, eine sehr gute Abwehrreihe und ein gutes Tempospiel. Wichtig ist, dass wir das richtige Mittelmaß finden zwischen Lockerheit und Anspannung. Ich bin guten Mutes, dass wir bereit sind und brennen werden. Ich freue mich auf ein spannendes Spiel, in dem Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Wir werden alles für einen Sieg tun.“ Am Samstagabend gegen 19.30 Uhr werden alle Beteiligten wissen, ob sie sich für die kommenden Wochen vielleicht auf noch mehr Spannung einrichten müssen.