11. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
VfL Lübeck-Schwartau – VfL Gummersbach 31:29 (15:14). Die Stadt Lübeck ist zwar bekannt für ihr Marzipan. Eine süße Überraschung gab es am Freitag aber höchstens für die Hausherren, die dem Tabellenführer zum Start ins Liga-Jahr 2022 eine schmerzhafte Niederlage beibrachten. Für den VfL war es dagegen ein bitterer Abend, denn die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson verpasste es, ihre Spitzenposition in der Klasse auszubauen. Mit 30:10 Punkten ist Gummersbach zwar immer noch Erster, die Konkurrenz im Kampf um die beiden Tickets in die höchste deutsche Spielklasse ist aber durchaus wieder in Sichtweite und insbesondere der Zweite HSG Nordhorn-Lingen (28:12) könnte durch einen Sieg am Sonntag gegen den HC Empor Rostock nach Pluspunkten mit den Oberbergischen gleichziehen.
Nach dem 0:2 (2.) schien es zunächst, als bekämen die Gäste die Partie in den Griff. Mit dem 5:2 (8.) zwang Gummersbach Lübecks Trainer Michael Roth zu einer frühen ersten Auszeit. Und auch im Anschluss bestimmte der VfL das Geschehen – 7:4 (13.), 10:6 (18.), 11:7 (19.). Die Defensive vor einem starken Martin Nagy im Tor stand meistens sicher. Weil Lübecks Martin Waschul nach einem Gesichtstreffer gegen Ole Pregler zudem die Rote Karte sah (17.), deutete Mitte der ersten Halbzeit vieles auf einen ruhigen Abend für Sigurdssons Mannschaft hin. Doch in der Folge zeigte der Spitzenreiter wieder sein Gesicht, dass ihn bereits mehrfach Punkte in fremden Hallen gekostet hat: Gummersbach verlor den Faden und die Führung. Lübeck verkürzte durch drei Treffer in Folge zunächst auf 11:10 (23.) und machte kurz darauf aus dem 13:11 (25.) den 13:13-Ausgleich (28.). Besonders ärgerlich aus VfL-Sicht: 40 Sekunden vor der Pause nahm Sigurdsson eine Auszeit, um aus dem 14:14 eine Halbzeitführung zu machen. Ein eigenes Tor fiel aber nicht, denn Fynn Herzig vergab die Möglichkeit – und im Gegenzug stellte der gebürtige Düsseldorfer Paul Skorupa (letzte Saison noch für die HSG Krefeld aktiv) auf 15:14 für die Hausherren.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den 900 Zuschauern weitgehend das gleiche Bild: Lübeck legte eine Führung vor, Gummersbach kämpfte sich heran. So glich der VfL erst zum 16:16 (33.) aus, dann zum 16:18 (36.) und zum 18:18 (38.). Nach dem 19:19 (39.) lagen die Gäste über das 19:21 (40.) beim 21:24 (44.) erstmals mit drei Toren hinten. Immerhin: Sigurdssons Team kämpfte weiter und kam nach dem 24:27 (48.) zum 27:27-Ausgleich (52.). In dieser Phase hielt unter anderem der inzwischen für Nagy ins Tor gerückte Tibor Ivanisevic den VfL im Spiel. In der hektischen Schlussphase mit mehreren Fehlern auf beiden Seiten verpassten beide Seiten eine frühe Entscheidung, sodass es gleichauf in die letzten 60 Sekunden ging (29:29). Niels Versteijnen besorgte 42 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter das 30:29 für Lübeck. In einer letzten Auszeit werden die Gummersbacher dann vielleicht vieles besprochen haben, aber vermutlich nicht den Plan, dass sie den Ball im finalen Angriff hergeben würden. Weil genau das passierte, machte Lübecks Mateij Klima praktisch mit der Schluss-Sirene den Deckel auf die Begegnung – 31:29.
VfL Gummersbach: Nagy, Ivanisevic – Fanger (3), Vidarsson (3), da Rocha Viana, Köster (5), Blohme (4), Häseler, Schneider, Herzig (1), Pregler (2), Dzialakiewicz (1), Kiesler, Stüber (1), Zeman, Bozovic (9/5).