3. Liga Gruppe D
HSG verliert das Spitzenspiel in letzter Sekunde
Die Krefelder kassieren das 26:27 im Gipfeltreffen gegen die SG Schalksmühle-Halver Dragons per Siebenmeter praktisch mit der Schluss-Sirene.

Anflug: Kevin-Christopher Brüren war für die HSG Krefeld Niederrhein zwar der erfolgreichste Werfer am Samstagabend. Auch seine sieben Treffer reichten aber nicht für einen Erfolg gegen die SGSH Dragons. (Foto: Herbert Mölleken)

HSG Krefeld Niederrhein – SG Schalksmühle-Halver Dragons 26:27 (16:15). 20 Sekunden vor dem Ende nahm Gäste-Trainer Mark Schmetz im Drittliga-Spitzenspiel beim Stande von 26:26 seine letzte Auszeit. Das Ziel: Mit dem finalen Angriff noch einmal zuzuschlagen und beide Punkte aus der Glockenspitzhalle zu entführen. Das Ergebnis: Krefelds Andrej Obranovic konnte den Versuch der Gäste nur per Foul stoppen. Dass der HSG-Akteur für die Aktion glatt Rot sah, hätte er vielleicht sogar noch verschmerzen können. Dass Schalksmühles Tobias Schetters den fälligen Siebenmeter aber tatsächlich zum 27:26 für die Dragons verwandelte, tat nach einem knappen Duell eher ziemlich weh. Die Folge: Durch die Niederlage zogen die Gäste auch nach Pluspunkten an der HSG vorbei und sind mit 28:4 Zählern nun eindeutig der Spitzenreiter in der Gruppe D. Krefeld ist weiter Zweiter (27:7), hat neben den drei Minuspunkten mehr allerdings nun auch den direkten Vergleich (zählt bei Gleichstand am Ende) endgültig verloren. Die Dragons haben daher für den Rest der Normalrunde nun die deutlich bessere Ausgangsposition im Kampf um Platz eins. „Am Ende muss man Schalksmühle gratulieren. Das ist die Mannschaft, die uns dieses Jahr zweimal geschlagen hat und dann sind sie am Ende auch verdient Erster. Wir waren leider heute nicht in der Lage, unser Handballspiel zu spielen, wir haben wahnsinnig viele Fehler in der zweiten Welle produziert und auch im Positionsangriff“, fand HSG-Coach Maik Pallach. Ein kleiner Trost für seine Mannschaft: Der zweite Rang, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt, dürfte für Krefeld als einigermaßen sicher gelten und die Niederlagen gegen Schalksmühle werden nicht mit in den weiteren Kampf um den Gang nach oben mitgenommen.

Die Zuschauer in der Glockenspitzhalle sahen von Beginn an eine ausgeglichene Partie. Kevin-Christopher Brüren besorgte das 1:0 für die Gastgeber (1.), die kurz darauf aber mit 1:3 zurücklagen (3.). Krefeld blieb allerdings auf Augenhöhe und Brürens Treffer zum 5:5 (10.) glich die Partie wieder aus. Auch nach dem 7:9 (15.) schlug die HSG zurück – (9:9/17.). Für Farbe sorgte dann Matija Mircic, der bereits früh die dritte Zeitstrafe erhielt und für den die Begegnung somit beendet war (20.). Die Gäste nutzten die Gelegenheit, um das 15:12 (25.) vorzulegen. Doch die HSG schlug erneut zurück (15:15/27.) und kurz darauf sah auf der anderen Seite Schalksmühles Philipp Dommermuth die Rote Karte (28./Foul an Merten Krings). Valdas Novickis besorgte dann mit seinem Treffer das 16:15 und die erste Krefelder Führung seit dem 1:0, mit der es auch in die Kabine ging. Auch nach dem Seitenwechsel ging es zwischen den beiden Top-Teams der Gruppe D hin und her. Krefeld legte das 19:17 (39.) vor, die Dragons konterten mit dem 20:19 (44.). Brüren besorgte das 21:20 für die HSG (48.), Schetters das 24:23 für Schalksmühle (53.). Lars Jagieniak glich dann zum letzten mal für die Hausherren aus – 26:26 (60.), bevor die Gäste sich mit ihrer letzten Aktion die beiden Punkte sicherten.

HSG Krefeld Niederrhein: Bartmann, Hüttel – Krings (5), Novickis (2), Schnalle, Schneider (1), Noll (3/3), Hahn (3), Kübler, Molz, Schulz, Brüren (7), Jagieniak (4), Obranovic (1), Mircic.