Oberliga Niederrhein
Borussia beherrschend – und alle warten aufs Gipfeltreffen
Mönchengladbach übernimmt mit 36:22 im Nachholspiel gegen Lobberich wieder die Spitze. Das Duell mit dem Zweiten Bergischer HC II wirft schon seine Schatten voraus.

Wir sind bereit: Mönchengladbachs Torhüter Johanns Lyrmann durfte sich nach dem Sieg gegen Lobberich persönlich über ein Extralob seines Trainers freuen und mit der Mannschaft über die Rückkehr auf Platz eins. Der Zweikampf mit dem Bergischen HC II strebt jetzt dem Höhepunkt entgegen. (Foto: Herbert Mölleken)

Borussia Mönchengladbach – TV Lobberich 36:22 (18:11). Wer das Nachholspiel gewinnen sollte, stand schnell fest. Es war dann auch höchstens in der Theorie ein Spitzenspiel zwischen dem Meisterschafts-Anwärter Mönchengladbach und dem Dritten Lobberich (13:11 Punkte), der jetzt immerhin zwölf Spiele ausgetragen hat und damit drei mehr als der Vierte Unitas Haan (12:6). Für die Borussia ist aktuell ohnehin weniger interessant, was ab Rang drei passiert, denn für sie steht eindeutig das spannenden Fernduell mit dem Bergischen HC II im Mittelpunkt. Durch den souveränen Erfolg über die Lobbericher übernahm Mönchengladbach bei jetzt 24:2 Punkten wieder Platz eins von den Solingern, die den großen Rivalen am 25. Februar (Karnevals-Freitag) zum Spiel der Spiele in der Rückrunde erwarten.

Lobberichs Trainer Christopher Liedtke erkannte die klare Überlegenheit der Hausherren neidlos an: „Wir haben verdient verloren, die Borussia hat von der ersten Minute an souverän gespielt.“ Das traf zu, obwohl der erste Treffer durch Jan-Christopher von Eycken in der dritten Minute die 1:0-Führung für die Gäste brachte. Mit sieben Toren in Folge zum 7:1 (12.) sorgte Mönchengladbach aber schnell für die Wende und hatte fortan alles unter Kontrolle. Richtig deutlich wurde es mit dem 8:0-Lauf, der halbzeit-übergreifend aus dem 17:11 (28.) das 25:11 (28.) des Favoriten machte. Jene 14 Treffer Differenz standen bei der Schluss-Sirene der streckenweise einseitigen Partie ebenfalls auf der Anzeigetafel. „Wir haben durch eine stabile Abwehr und durch einen guten Torhüter Johannes Lyrmann sowie durch die erste und zweite Welle sehr schnell die Führung hingekriegt“, urteilte Borussia-Trainer Ronny Rogawska, „auch im gebundenen Spiel konnten wir uns mit Disziplin gute Chancen erarbeiten. Dadurch haben wir heute einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben es dann in der zweiten Halbzeit gut verwaltet. Es freut mich, dass Manuel Bremges mit fünf Toren wieder zurück war auf Rechtsaußen.“

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Ranftler (1), Aust (3), Prinz (1), Thomas (4), Weis (7), Bremges (5), Berner (7), Lipok (2), Akuinor (3/1), Vonnahme (3).

TV Lobberich: Bastians, Lasnig – Greven, Dorenbeck, Walter (3), Hoffmanns (1), Hankmann (4), Himmel (3), Mähler (1), Pasch (4), von Eycken (4/1), Falk (2).

 

Den Zweikampf an der Spitze setzen die Mönchengladbacher am Samstag gegen den TV Angermund (4:22 Punkte) als klarer Favorit fort. Der Bergische HC II, der seit dem 27:29 im November 2021 bei der Borussia in jeder der folgenden fünf Partien mit fünf Siegen mehr als 30 Treffer erzielt hat, will durch einen Erfolg über den Fünften DJK Adler Königshof (12:10) dranbleiben – damit der Boden für ein tolles Gipfeltreffen am 25. Februar bereitet ist. Die auf Rang vier liegende Unitas Haan (12:6), die mit erst neun absolvierten Auftritten nach Minuspunkten wie der wahre Dritte aussieht, wünscht sich nach zahlreichen Absagen in den vergangenen Wochen vor allem eine tatsächliche Rückkehr in den Spielbetrieb. Gewinnt die Mannschaft von Trainer Ronny Lasch gegen den LTV Wuppertal (Sechster/10:18), holt sie sich „ihren“ dritten Platz vielleicht zurück – es sei denn, die Lobbericher nehmen vom zuletzt zweimal hintereinander siegreichen Achten TV Krefeld-Oppum (11:11) beide Zähler mit.

Im letzten Drittel der Tabelle kann/muss der diesmal in der 13er-Gruppe spielfreie Drittletzte TSV Aufderhöhe (8:14) abwarten, ob die direkten Konkurrenten aufholen können. Klar: Die Solinger werden deshalb dem TV Geistenbeck (Sechster/12:12) die Daumen drücken, dass er beim VfB Homberg (Zwölfter/5:19) etwas mitnehmen kann – was die Homberger naturgemäß eher verhindern wollen. Angermund wird in Mönchengladbach mit hoher Wahrscheinlichkeit wenig für sein Konto tun können. Alle zusammen da unten dürften im Übrigen längst alles ab der 3. Liga im Blick haben – und zunächst die Zahl der Absteiger von dort in die Regionalliga Nordrhein. Nur dann, wenn es am Ende keinen einzigen Niederrhein-Absteiger aus der Regionalliga gibt, bleibt es nach den Durchführungs-Bestimmungen des HVN bei einem Absteiger aus der Oberliga in die Verbandsliga.