Regionalliga Nordrhein
Remscheid und die Gefahr auf dem Sonnenhügel
HGR steht bei der gegen den Abstieg kämpfenden HSG Siebengebirge vor einer schwierigen Aufgabe.

Suchende: In den beiden vergangenen Serien fanden Torhüter Linus Mathes und seine Remscheider in Siebengebirge ganz gut die Mittel für einen Erfolg – 24:23 am 15. Februar 2020, 27:22 am 26. September 2020. Dass es ein drittes Mal klappt, wollen Oliver Dziendziol (Nummer 2) und die HSG natürlich verhindern. (Foto: Thomas Schmidt)

Wer Geduld und Leidensfähigkeit hat, kommt in diesen komplizierten Wochen womöglich etwas einfacher durch die Saison. Das gilt in der Regionalliga unter anderem für die HG Remscheid. Am 15. Januar gewann die HGR mit 26:18 bei der gefährdeten SG Langenfeld, ehe ein coronabedingter Hindernislauf folgte. Erstens: Die Partie beim Korschenbroich fiel aus und am 30. Januar erzielte Remscheid beim MTV Rheinwacht Dinslaken ein mühseliges 23:22. Zweitens: Es kam die nächste Zwangspause und drei Partien fielen aus – gegen den OSC Rheinhausen, beim HC Gelpe/Strombach (Nachholspiel), gegen den Neusser HV. Und die jetzt beim Wieder-Einstieg bevorstehende Aufgabe sieht gefährlich aus, weil der Gegner im Kampf um den Klassenerhalt mit dem Rücken zur Wand steht. Auf Remscheid, das mit 14:10 Punkten als Fünfter trotz aller Hindernisse in den vergangenen Wochen/Monaten ganz gut aussieht, wartet am Samstag um 18.30 Uhr die Aufgabe beim Schlusslicht HSG Siebengebirge (4:22), das seit Langem keinen Weg aus dem Tabellenkeller heraus findet.

„Wir haben in den vergangenen beiden Wochen nur einmal trainiert“, sagt Zapf, der für die nächsten Tage allerdings auf Besserung hofft und darauf, dass die aus einer Erkrankung kommenden Spieler weitgehend oder wenigstens teilweise zur Verfügung stehen. Dass auf dem „Sonnenhügel“ in Siebengebirge ein möglichst voller Kader erforderlich ist, steht für Remscheids Coach sowieso fest: „Das ist immer schwierig dort und die HSG hat gar keinen schlechten Kader.“ Besonderen Respekt hat er vor dem abwehrstarken Kreisläufer Oliver Dziendziol und vor dem 2021 monatelang fehlenden Regisseur Bastian Willcke – der für seinen Trainer Lars Degenhardt der grundsätzlich unverzichtbare Taktgeber auf der Platte ist. Ein Problem der HSG: Der einzige Saisonsieg (25:24 gegen den HC Weiden) stammt vom 6. November 2021 und die weiteren acht Aufgaben danach brachten bescheidene 2:14 Zähler aufs Konto. Zuletzt ging vor vier Wochen das Kellerduell beim Vorletzten SG Langenfeld mit 24:27 verloren. Dass Siebengebirge dennoch mit aller Macht für seine Rettung kämpft, beweist der Blitz-Wechsel von Kreisläufer Philipp Krefting, der vom Drittligisten TuS 82 Opladen kommt, bereits am Samstag gegen Remscheid zum HSG-Kader gehört und dort André Kirfel ersetzt (tritt aus beruflichen Gründen deutlich kürzer).

Remscheid befindet sich sportlich in einer wesentlich komfortableren Lage und drängt auf die Rückkehr in den Meisterschafts-Betrieb. „Wir wollen die Saison zeitig beenden“, betont Zapf, der sich mit einer Verlängerung über den 14. Mai hinaus (letztes Spiel gegen den TV Korschenbroich) höchst ungern arrangieren würde. Bislang bietet der Zeitplan allerdings ausreichend Raum, um die ausgefallenen Spiele nachzuholen. Korschenbroich steht mittlerweile auf dem 23. März, die Termine für Rheinhausen, Gelpe/Strombach und Neuss sind offen. Weniger offen lässt Zapf die Frage nach seinem Ziel für die Dienstreise zur HSG Siebengebirge: „Es muss unser Anspruch sein, dort zu gewinnen.“