19. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuS 82 Opladen – GSV Eintracht Baunatal 28:35 (13:18). Vielleicht mussten sie in Opladen so langsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Die Mannschaft von Trainer Fabrice Voigt schwebte so lange auf einer Wolke durch die Drittliga-Saison, dass diese Phase zum Ende der Runde eventuell ganz normal ist – obwohl sie womöglich doppelt weh tut. Nach der (einkalkulierten) 29:33-Niederlage gegen den Titelkandidaten HSG Krefeld Niederrhein und dem knappen 29:30 im Derby bei den Bergischen Panthern kassierte der TuS nun schon die dritte Pleite in Folge. Besonders bitter: Gegen die Hessen war Voigts Team über weite Strecken chancenlos. „Man muss sagen, Baunatal hat hochverdient gewonnen. Heute müssen wir uns ankreiden lassen, dass wir nicht das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Es ist schade, dass wir im letzten Heimspiel nicht alles bringen konnten. Jetzt gerade ist der Frust groß, aber wir werden versuchen, in den letzten Wochen noch einmal den alten TuS auf die Beine zu stellen“, fand Voigt. In der Tabelle hat die Niederlage für Opladen weiterhin keine größeren Schäden angerichtet: Mit 25:11 Punkten ist der Aufsteiger von 2020 weiterhin Dritter und er hat weder Ambitionen auf einen der beiden ersten Plätze (berechtigten zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga) noch muss er sich irgendwelche Gedanken nach unten machen. Eher ärgerlich für die Nachbarn aus der Region: Baunatal ist durch den Erfolg als Siebter (19:17 Zähler) nach wie vor im Rennen um die Plätze vier bis sechs, die den sicheren Klassenerhalt bringen. Opladen konnte den Panthern (21:13), dem Longericher SC (20:14) und dem VfL Gummersbach II (19:15) somit keine Schützenhilfe leisten.
Oliver Dasburg besorgte das 1:0 (2.) für den TuS. Was zu diesem Zeitpunkt wohl keiner in der Bielerthalle ahnte: Es sollte bereits die letzte Führung der Hausherren an diesem Abend gewesen sein. Das 3:3 durch Dasburg (Siebenmeter/7.) war dann auch der letzte Ausgleich. Die Opladener gerieten über das 3:6 (10.) mit 8:11 (19.) in Rückstand. Der Treffer von Maurice Meurer zum 10:11 (22.) bedeutete immerhin noch einmal den Anschluss, doch über das 10:13 (23.), 11:16 (26.) und 12:18 (29.) lagen die Gastgeber plötzlich richtig deutlich hinten. Und auch nach der Pause fand der Tabellendritte zu selten die passende Lösung. Immer dann, wenn ein wenig Hoffnung aufkam, hatten die Gäste eine passende Antwort. So machte Meurer aus dem 16:22 (37.) per Doppelpack das 18:22 (37./38.), aber Baunatal konterte mit zwei Treffern zum 18:24 (40.). Mit ganz viel Mühe kam der TuS wieder auf 23:26 (47.) heran und durfte beim 25:28 (50.) ebenfalls noch von einer Wende träumen. Doch die Eintracht schlug in weniger als zwei Minuten dreimal zu und das 25:31 (53.) war schon die Entscheidung.
TuS 82 Opladen: N.-T. Schmidt, J. Schmidt – Bachler (6), Rachow, J. Sonnenberg (1), Meurer (6), Swiedelsky, Anger (4), Nitzschmann (2), Göddertz (2), Jagieniak (2), Dasburg (4/1), Klein, Rinke (1).
SG Menden Sauerland Wölfe – Longericher SC 28:36 (16:17). Dieser Sieg dürfte bei den Kölnern einiges zur Nervenberuhigung beigetragen haben. Die zwei Punkte waren nicht nur die ersten Zähler überhaupt für den LSC im Jahr 2022, sie waren gleichzeitig enorm wichtig, damit der Blick zum Ende der Normalrunde nicht doch noch einmal in die untere Tabellenhälfte gehen muss. Dort beginnt ab Platz sieben der Bereich der Teams, die im Anschluss in neu zusammengestellten Gruppen gegen den Abstieg kämpfen. Die Mannschaften auf den Rängen drei bis sechs jeder Staffel brauchen sich hiermit nicht zu befassen – und mit 20:14 Zählern ist Longerich hier als Fünfter weiter im Soll. Der Vorsprung auf die Plätze sechs (VfL Gummersbach II/19:15) und sieben (Eintracht Baunatal/19:17) ist allerdings alles andere als komfortabel. LSC-Coach Chris Stark machte seinem coronabedingt weiterhin geschwächtem Team ein großes Kompliment: „Ich muss sagen, dass die Jungs hier heute eine starke Energieleistung abgeliefert haben. Wir sind super ins Spiel gekommen, dann wurden wir ein bisschen nachlässig. Allerdings haben wir uns in der Halbzeit an den guten Dingen hochgezogen und konnten wieder davonziehen.“
Marian Dahlke war gar nicht erst mit ins Sauerland gereist, Dustin Thöne und Benjamin Richter saßen nach ihren Erkrankungen ausschließlich auf der Bank. Trotzdem starteten die Gäste stark und legten eine 10:4-Führung vor (11.). In der Tat ließ die Konzentration der Kölner nach dem 13:7 (19.) allerdings nach, sodass der Vorsprung bis zur Pause wieder schmolz – 13:10 (21.), 14:13 (27.). Nach dem Seitenwechsel fand der LSC den Faden schnell wieder: Nico Pyszora (31.) und Max Zerwas (33.) erzielten das 19:16, bevor Lukas Martin Schulz (35./Siebenmeter), Zerwas (36./40.) und Max Zimmermann (40.) auf 23:17 erhöhten. Der Kölner Sieg geriet in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr – im Gegenteil: Trotz Unterzahl (49./Zeitstrafe gegen Zerwas) besorgte Schulz per Strafwurf das 29:21 (50.) und nach dem Treffer von Matthias Peters zum 33:24 (54.) lag Longerich sogar mit neun Treffern vorne. Für Starks Team steht nun zunächst wieder eine Pause an, denn die für Mittwoch geplante Partie beim TuS Volmetal fällt wegen Coronafällen bei den Hagenern zunächst aus. Der LSC kann sich daher am kommenden Wochenende vermutlich ansehen, was die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt macht, und dann am 5. März bei der ESG Gensungen/Felsberg versuchen, die nächsten Punkte für Platz sechs zu sammeln.
Longericher SC: Ruch, Hömberg – Koenen (4), Peters (6), Zerwas (5), Pyszora (5), Richter, Thöne, Wolf (1), Zimmermann (3), Schulz (8/5), Johnen (2), Nolting (2).
VfL Gummersbach II – ESG Gensungen/Felsberg 29:19 (15:11). Die Gummersbacher arbeiten weiter daran, die Unwägbarkeiten einer herausfordernden Abstiegsrunde zu vermeiden – um lieber auf direktem Weg den Klassenerhalt zu schaffen. Im Kalenderjahr 2022 ist das Team von Trainer Goncalo Miranda nach dem insgesamt völlig ungefährdeten Erfolg noch ungeschlagen und mit 7:1 Punkten aus vier Spielen auf dem Weg, einen der Plätze drei bis sechs zu belegen. Ein Plus für den VfL, der bei nun 19:15 Zählern weiter Sechster ist: Miranda konnte erstens diesmal einen ausreichend großen Kader aufbieten und zweitens erneut auf eine Reihe von jungen Akteuren zurückgreifen, die zum Profikader aus der 2. Bundesliga gehören. Darunter waren etwa in Keeper Diogo Valerio und Tom Kiesler zwei verstärkt auf die Defensive achtenden Spieler und in Julius Fanger, Gabriel Da Rocha Viana, Finn Schroven und Mathis Häseler vier Kräfte als extrem belebende Elemente des Angriffs. Sie erzielten dann zusammen 19 Treffer – die alleine schon zu einem Unentschieden gegen den chancenlosen Achten aus Nordhessen gereicht hätten.
Die ESG schien vor der Mini-Kulisse von 86 Zuschauern für rund eine Viertelstunde den Spielverderber aus Gummersbacher Sicht geben zu können, weil sie das 0:2 (5.) und 2:4 (9.) schnell wettmachte, durch drei Treffer hintereinander beim 5:4 (13.) eine Führung erzielen konnte und bis zum 7:7 (17.) ganz gut in der Partie blieb. Über das 11:8 (23.) und seine direkt danach folgende einzige Auszeit machte der VfL halbzeit-übergreifend mit fünf Toren in Folge vom 14:11 (28.) bis zum 19:11 (34.) den Weg endgültig frei zu den beiden Punkten. Gesungen konnte zwar auf 14:19 (38.) verkürzen, die Hausherren aber nicht mal ansatzweise unter Druck setzen. Auf der Zielgeraden nutzte Mirandas Mannschaft noch die Gelegenheit, die Differenz zwischen den beiden Kontrahenten zweistellig zu gestalten – 28:18 (59.), 29:19 (60.).
VfL Gummersbach II: Valerio, Stöcker – Maier, Fanger (5), da Rocha Viana (5), Unbehaun, Suiters, Keil (2), Schroven (6/5), Häseler (3), Viebahn, Kiesler (3), Kaysen (4), Harder (1), Eickhoff.