2. Bundesliga
Gummersbach schleppt sich zum Pflichtsieg
Dem 28:25 des Spitzenreiters gegen Eisenach fehlte jeder Glanz. Für die Höhepunkte war vor allem Torhüter Tibor Ivanisevic zuständig.

Es war sein Abend: VfL-Torhüter Tibor Ivanisevic lieferte eine erstklassige Leistung ab – was für den Auftritt der Gummersbacher insgesamt nicht zutraf. (Foto: Thomas Schmidt)

VfL Gummersbach – ThSV Eisenach 28:25 (15:12). Spätestens in zwei oder drei Wochen wird niemand mehr über dieses Spiel sprechen und das Ergebnis gehört aus der Sicht des Tabellenführers allenfalls in die Kategorie „Pflicht erfüllt“. Es gab zwar über die 60 Minuten keinen Glanz, aber unter dem Strich wenigstens die erwarteten beiden Punkte für den weiteren Kampf um den Aufstieg – in dem die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson weiter alle Vorteile auf seiner Seite hat. Mit 34:10 Zählern liegt Gummersbach vor der HSG Nordhorn-Lingen (32:12), dem ASV Hamm-Westfalen (27:13) und dem TV Hüttenberg (26:12), auch die Eulen Ludwigshafen (23:13) auf Rang sieben könnten noch in das Rennen um die beiden Fahrkarten für den Aufstieg in die höchste deutsche Klasse einsteigen. Ganz sicher wird sich Gummersbach für die kommenden Wochen wieder steigern müssen, um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Die vorgesehenen Aufgaben am Mittwoch beim Dessau-Roßlauer HV (Rang 15/16:24 Punkte), am 28. Februar (Rosenmontag) gegen den TV Großwallstadt (16/15:25), am 4. März beim TSV Bayer Dormagen (19/11:29) und am 11. März gegen den TV Emsdetten (17/15:29) sehen vor der Meisterschafts-Unterbrechung (Lehrgang/Länderspiele) auf den ersten Blick ebenfalls lösbar aus – und sind gerade deshalb ähnlich unangenehm wie jene gegen Eisenach (14/17:23). Gummersbach wird dort besonders auswärts zulegen müssen, zumal es alle seine bisher zehn Minuspunkte in fremder  Umgebung kassiert hat – während die Bilanz in der Schwalbe-Arena makellos ist (elf Spiele/22:0 Punkte).

Das Duell mit den Gästen aus Thüringen war das Spiel eins ohne Janko Bozovic, der gegen den VfL Eintracht Hagen (30:26) eine Verletzung am Ellenbogen erlitten hatte und für etwa sechs Wochen ausfällt. Daran alleine kann es allerdings nicht gelegen haben, dass die bisweilen schläfrig wirkenden Gastgeber nur selten auf Touren kamen, obwohl sie das 1:2 (3.) schnell in eine 4:2-Führung (9.) drehten und vom 7:4 (14.) bis zum 11:7 (22.) auf vier Tore wegzogen. Als Alexander Hermann auf 15:10 (28.) erhöht hatte, gingen vermutlich die meisten der VfL-Fans unter den 1240 Zuschauern von einer klaren Angelegenheit aus. Dass es eine zähe Partie blieb, lag dann nicht zuletzt am ThSV, der vor der Pause auf 12:15 (30.) verkürzte und am Anfang der zweiten Hälfte mit dem 14:15 (34.) noch dichter aufrückte.

Der VfL rumpelte sich durchs Spiel – trotz des 18:14 (36.), trotz des 20:16 (40.), trotz des 22:18 (46.), trotz des 25:20 (51.). Nach dem 26:23 (56.) hätte es sogar wieder richtig spannend werden können, weil erst der Wurf von Timm Schneider über das Tor ging (58.), kurz darauf Lukas Blohme am Eisenacher Keeper scheiterte (59.) und die Gäste einen Siebenmeter zugesprochen bekamen. Hier trat beim Stande von 27:24 (59.) erneut Gummersbachs bester Mann in dieser Partie in Aktion: Torhüter Tibor Ivanisevic wehrte den Wurf von Fynn Hangstein ab – mit einer seiner 16 Paraden (nach der offiziellen HBL-Statistik), die ihm am Ende einen erstklassigen Wert von 39,06 Prozent gehaltener Bälle einbrachten.

VfL-Trainer Sigurdsson fand den Auftritt der Gummersbacher insgesamt ebenfalls wenig begeisternd: „Ich bin zufrieden mit dem Sieg und größtenteils auch mit unserer Abwehr und unserem Torhüter. Ansonsten fand ich, dass wir bei 80 bis 85 Prozent Spritzigkeit waren und eher so gespielt haben, wie das Wetter draußen ist. Ich hätte mir mehr Engagement von meiner Mannschaft gewünscht. Aber man muss auch Respekt vor dem Sieg haben, denn wir haben wir gegen einen guten Gegner gespielt. Wir hatten öfter vier bis fünf Tore Vorsprung und die Chance, das Spiel nach Hause zu fahren. Dann haben wir aber zu viele einfache Fehler gemacht und Eisenach immer wieder eingeladen. Am Ende zählen die zwei Punkte, aber wir müssen uns steigern.“ Kollege Misha Kaufmann konnte mit der Vorstellung des ThSV wohl ein bisschen besser leben. „Wir haben eine ganz gute Leistung gezeigt, vor allem mit Herz und Kampf gespielt“, fand Kaufmann, der irgendwie trotzdem einer vergebenen Chance nachtrauerte: „Am Ende scheitern wir an uns selbst und konnten nicht alles umsetzen, was wir wollten.“

VfL Gummersbach: Nagy, Ivanisevic – Fanger (1), Vidarsson (6), Köster (5), Blohme (9/3), Häseler, Hermann (2), Schneider (3), Herzig, Pregler (1), Dzialakiewicz, Santos, Kiesler, Stüber, Zeman (1).