27. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuSEM Essen II – ESG Gensungen/Felsberg 21:27 (9:13). Essen muss jetzt aufpassen, dass es nicht doch noch auf den letzten Tabellenplatz in der Gruppe D zurückfällt. Das ist nur auf den ersten Blick nebensächlich und das jetzt mit 7:27 Zählern auf Rang neun geführte Team von Trainer Nelson Weisz steht ja bereits seit einiger Zeit als Teilnehmer an der Abstiegsrunde fest, weil der zum direkten Klassenerhalt benötigte sechste Platz unerreichbar weit weg ist – was im Übrigen auch für die ESG gilt (Achter/10:26). Auf den zweiten Blick taugt das Ergebnis allerdings wiederum nicht als Mutmacher für die nächsten Wochen, in denen Aufsteiger TuSEM nach der achten Niederlage hintereinander noch drei Aufgaben in der Normalrunde zu bestreiten hat. Am 6. März geht es zum Siebten VfL Gummersbach II und am 12. März zum Sechsten Longericher SC, ehe das Nachholspiel beim Zehnten TuS Volmetal folgt (Termin offen). Ab dem 27. März wartet die Abstiegsrunde, die für alle eine echte Herausforderung wird – und erst recht für den, der vielleicht seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gewonnen hat.
Es war lange ein verrückter Sonntagabend, den beide Seiten in der Sporthalle Margarethenhöhe boten. Essen schien ein paar Mal bereits aus dem Rennen zu sein, zumal der Start überhaupt nicht nach Plan lief – 0:2 (4.), 2:6 (12.), 4:9 (16.). Weisz‘ Mannschaft bewies aber Moral und kämpfte sich durch vier Treffer hintereinander auf 8:9 (20.) heran, ehe sie siebeneinhalb Minuten darauf erneut klar zurücklag – 8:13 (28.). Übers 13:15 (36.) folgte mit dem 17:17 (42.) der erste Ausgleich und Mathis Stumpf gelang beim 18:17 (45.) sogar die erste Führung der Hausherren, die allerdings zugleich die letzte bleiben sollte. Eine Trefferflaute von mehr als fünf Minuten bescherte Essen das 18:20 (50.), bevor beim 19:20 (51.) und 20:21 (51.) weiter fast jedes Ergebnis drin zu sein schien. Was folgte, war für die Hausherren allerdings eher ein sportlicher Albtraum: TuSEM blieb für aus seiner Sicht quälend lange acht Minuten ohne eigenen Treffer, während Gensungen die Gunst der Stunde mit einem 5:0-Lauf zum entscheidenden 26:20 (59.) nutzte. Dass Essen in der Hinrunde in Nordhessen ein 33:33 erzielt hatte, machte das missglückte Finale des Spiels vermutlich doppelt schmerzhaft.
Der TuSEM-Coach suchte nachher keine Sekunde nach Ausreden. Auf der Suche nach Ursachen für die Niederlage wurde er zudem bereits für den Verlauf der ersten Hälfte schnell bei den Essenern selbst fündig: „Wir tun uns zunächst im Angriff schwer mit mehreren technischen Fehlern und Fehlwürfen. Nach der ersten Auszeit machen wir es besser, auch in der Deckung, und kommen ins Spiel zurück, schenken es aber durch Fehlwürfe leichtfertig wieder her.“ Zwei Beispiele: TuSEM vergab beim 8:10 (24.) und kurz darauf beim 8:12 (27.) jeweils einen Siebenmeter. Für die Entwicklung in der zweiten Hälfte waren die Hausherren nach Ansicht ihres Trainers ebenfalls ganz alleine verantwortlich. „Wir beginnen sehr gut, gerade in der Deckung, und bekommen Gesungen immer wieder ins passive Spiel“, sagte Weisz, „wir schaffen es aber nicht, Kapital daraus zu schlagen. In den letzten Minuten verlieren wir dann völlig den Kopf, was das doch deutliche Ergebnis erklärt.“
TuSEM Essen II: Fuchs, Solbach-Domingo – Telohe, Fabian Neher (1), Kämper (2), Reidegeld (1), Daamen (5), Frederic Neher, Schmidt (1), Engels, Lewandowski (6/3), Stumpf (2), Sayin (1), J. Weisz (2), Ellwanger.