Oberliga Mittelrhein
Topspiel kann kommen: Hornets sind Tabellenführer
Die Pulheimer klettern durch 35:25-Sieg gegen Nümbrecht auf Platz eins. In der Abstiegsrunde sichert der TuS Derschlag sich zwei Punkte im oberbergischen Derby.

Artistisch: Erik Hampel (links) und der Pulheimer SC hatten gegen den SSV Nümbrecht keine großen Probleme und gehen so als Spitzenreiter ins Gipfeltreffen mit der HSG Refrath/Hand. (Foto: Thomas Ellmann)

Die Gelegenheit bot sich an und der Pulheimer SC griff am Sonntagabend einfach zu. Die anderen Begegnungen der Oberliga-Meisterrunde waren bereits abgesagt oder verschoben, darunter auch das geplante Treffen der beiden Aufstiegsanwärter TSV Bayer Dormagen II und HSG Refrath/Hand. Die Pulheimer nutzten die sich ergebende Chance und zogen durch den 35:25-Sieg über den SSV Nümbrecht zumindest für den Moment an den Favoriten vorbei. Die Hornets liegen jetzt bei 12:4 Punkten vor Refrath (11:3) und Dormagen (10:4). Für den kommenden Samstag steht jetzt bereits das nächste Highlight auf dem Zettel – und um 19.30 Uhr empfängt Pulheim die HSG zum Spitzenspiel. Sollte die Mannschaft von Trainer Kelvin Tacke dieses Duell ebenfalls für sich entscheiden, wäre sie plötzlich selbst der aussichtsreichste Kandidat auf den Meistertitel.

Gegen Nümbrecht brauchte der Favorit etwas, um in die Partie reinzufinden, übernahm nach dem 0:2 (2.) über das 3:3 (5.) und 6:6 (11.) aber mehr und mehr die Kontrolle – 8:6 (13.), 11:8 (17.). Die Gäste ließen sich trotzdem vor der Pause nie ganz abschütteln und waren zum Beispiel beim 13:12 (26.) wieder in Reichweite. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hornets allerdings nach dem 17:15 (35.) durch einen 7:1-Lauf entscheidend auf 24:16 (43.). Beim 31:21 (53.) war der Vorsprung der Hausherren erstmals zweistellig und die Frage nach dem Sieger längst beantwortet. Tacke sah den Abend so: „Wir haben uns am Anfang schwergetan, das war unsere eigene Schuld. Wir haben in der Abwehr keinen Zugriff bekommen. Das haben wir erst nach einer Viertelstunde und nach einer Auszeit besser in den Griff bekommen. In der zweiten Halbzeit hatten wir hinten wie vorne mehr Struktur und sind dann auch zu leichten Toren gekommen. Am Ende haben wir das Ding verdient nach Hause gebracht.“

In der Abstiegsrunde stand von den vier ursprünglich geplanten Partien am Ende lediglich noch das oberbergische Derby zwischen dem CVJM Oberwiehl und dem TuS Derschlag auf dem Programm. Die Gäste sicherten sich durch den 35:28-Erfolg zwei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt und stockten ihr Konto auf 10:6 Punkte auf. Oberwiehl dagegen hängt als Vorletzter (4:12) weiterhin tief im Keller fest. Die Hausherren mussten dabei neben zwei Spielern coronabedingt auch auf Trainer Nils Hühn verzichten. „Wir hatten trotzdem eine schlagkräftige Truppe zusammen, mit der wir gewillt waren, zu gewinnen“, fand der Coach. Der CVJM verschlief dann aber den Start und geriet über das 1:6 (8.) mit 3:9 (13.) ins Hintertreffen, bevor Torwarttrainer und Hühn-Vertreter Jens Ruland die erste Auszeit nahm. Vor allem Derschlags Keeper Tobias Fraunhoffer hatte bis hierhin den Unterschied gemacht und die Oberwiehler mehrmals zur Verzweiflung gebracht. Aus der Ferne musste Hühn mitbekommen, dass seine Mannschaft für eine Wende anschließend nicht mehr in Frage kam: „Dem Rückstand sind wir das ganze Spiel hinterhergelaufen, wir haben das Spiel schon am Anfang verloren.“ Vor der Pause konnten die Gastgeber zwar vom 9:16 (25.) auf 13:18 (30.) verkürzen. Näher kamen die Oberwiehler aber nicht mehr heran und spätestens beim 22:30 (50.) war die Partie entschieden.

 

Pulheimer SC – SSV Nümbrecht 35:25 (16:13).

Pulheimer SC: O. Middell, T. Giesen – Waldecker (1), Semeraro (2), Jacoby (2), J. Giesen (3), Kehrer (5), Hampel (3), Geerkens (2), Zeyen, T. Middell (11), Romberg, Mokris (3/1), Hüfken (3).

SSV Nümbrecht: Rydzewski – Meister, Benger (3), Opitz, P. Donath (1), Schanz (3), Deilmann (2/1), Dissmann (2), D. Donath (3), Borisch (6), Frey (3), Wollenberg (2).

 

CVJM Oberwiehl – TuS Derschlag 28:35 (13:19).

CVJM Oberwiehl: Koch, Noss – A. Rischikov, Gröbner (5), Frielingsdorf (1), Pulla (2), D. Rischikov (5/2), Schneider (3/2), Klein, Madel (2), Binder (5), Kruse, Gartung (5).

TuS Derschlag: Bauch, Fraunhoffer – Nenne-Kolb (8), Köster (2), Seifert, Basic (7/1), Hudak-Domokos (4), Krstev, Malek (3), Krause (7), Mlynczak (4), Schiefer.