3. Liga Gruppe D
Longerich gerettet, Panther vor emotionalem Abschied
In den Drittliga-Nachholspielen am Mittwoch gab es wichtige Punkte für Krefeld und den LSC. Jens-Peter Reinarz bestreitet am Freitag das letzte Heimspiel seiner langen Karriere.

Der den Überblick hat: Jens-Peter Reinarz war über Jahre für seine Einzelaktionen und sein Auge für die Mitspieler bekannt. Am Freitag verabschieden ihn die Bergischen Panther in den „Ruhestand“. (Foto: Herbert Mölleken)

In Etappen nähert sich die Saison in der Gruppe D der 3. Liga ihrem Ende. Zwischen Nachholspielen und regulär angesetzten Partien können einige der Teams dabei schon entspannt für die kommende Spielzeit 2022/2023 planen, während andere noch um ihre Positionen kämpfen. Keinerlei Sorgen mehr haben seit dem vergangenen Wochenende die Bergischen Panther und der 29:26-Sieg bei der SG Menden Sauerland Wölfe war gleichbedeutend mit dem sicheren Klassenerhalt. Das letzte Heimspiel am Freitagabend gegen den TuS Volmetal kann die Mannschaft um Trainer Marcel Mutz daher ziemlich entspannt angehen. „Der große Druck ist jetzt weg, wir haben den Klassenerhalt geschafft. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, wie sie generell die ganze Saison über trotz aller Widrigkeiten zusammengerückt sind und alles weggesteckt haben“, findet der Coach, der sich vor allem für die Akteure, die den Verein nach der Saison verlassen werden, einen schönen Abschluss wünscht. Dazu gehört neben Sven Jesussek vor allem Jens-Peter Reinarz, der seine lange aktive Zeit nach dieser Spielzeit beendet. Mutz: „Da wird es sehr emotional auch für mich selber werden. Gerade Jens blickt auf eine herausragende Spielerkarriere zurück und ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich ihn vier Jahre lang sportlich sehr erfolgreich begleiten durfte. Und genauso stolz bin ich auf die Entwicklung von Sven Jesussek, der sich bei uns in den letzten sieben Jahren nicht nur sportlich gut entwickelt hat, sondern auch menschlich immer sehr wertvoll für mich gewesen ist.“

Weniger entspannt wird der VfL Gummersbach II seine Aufgabe gegen den Tabellenzweiten SG Schalksmühle-Halver Dragons angehen. Die Mannschaft von Trainer Goncalo Miranda hat durch das 41:28 gegen TuSEM Essen II zuletzt immerhin einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und steht derzeit mit 21:15 Punkten auf dem rettenden sechsten Platz. Einen Rang dahinter liegt der GSV Eintracht Baunatal (21:17) und genau diese beiden Kandidaten kämpfen um den letzten Fleck am rettenden Ufer. Um aus eigener Kraft vor den Hessen zu bleiben und damit ein weiteres Jahr in der 3. Liga zu sichern, braucht der VfL aus seinen letzten beiden Begegnungen noch zwei Zähler. Das Spitzenteam aus Schalksmühle ist dabei vermutlich die höhere Hürde, eine zweite Gelegenheit gäbe es dann am kommenden Dienstag im Nachholspiel gegen den TuS 82 Opladen. Darauf, dass Baunatal selbst bei seiner finalen Aufgabe am Samstag gegen Menden stolpert, sollten sie in Gummersbach vermutlich nicht hoffen. In dem Fall wäre der Klassenerhalt allerdings vorzeitig in trockenen Tüchern.

HSG Krefeld Niederrhein – SG Menden Sauerland Wölfe 38:26 (18:10). Die Krefelder wurden ihrer Favoritenrolle gegen die abstiegsgefährdeten Wölfe in der Nachhholbegegnung am Mittwochabend gerecht. Anders als noch in Volmetal am vergangenen Wochenende ließ der Spitzenreiter dieses Mal von Beginn an keinen Zweifel daran, welche Seite gerne ein lautes Wort um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitreden will. Zum Start legten die Hausherren direkt ein 6:0 (9.) hin, bevor Menden überhaupt am Spiel teilnahm. Der Vorsprung schmolz kurzzeitig auf 7:4 (11.), bevor die Eagles den Faden wiederfanden – 10:4 (13.), 12:5 (16.). Die Gäste verkürzten auf 14:10 (25.), doch noch vor der Pause legte der Tabellenführer vier Treffer zum 18:10 (30.) nach. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhten Nick Braun (32.) und Merten Krings (34.) auf 20:10. Die Frage nach dem Sieger war damit bereits beantwortet, die Gastgeber bauten den Vorsprung aber bis zum 32:19 (47.) aus. Erst die Schlussphase konnte Menden wieder ausgeglichen gestalten.

Durch den Sieg steht die HSG jetzt bei 31:7 Punkten und ist weiter Erster vor der SG Schalksmühle-Halver Dragons (28:6). Die Drachen haben allerdings noch zwei Nachholpartien, aus denen drei Zähler reichen würden, um wieder vor Krefeld zu landen. Da sich beide Mannschaften bereits sicher für die Aufstiegsrunde qualifiziert haben, geht es hier lediglich um die Frage, in welcher Gruppe die Kontrahenten als Erst- oder Zweitplatzierter landen. Die letzte Gelegenheit, Schalksmühle unter Zugzwang zu setzen, haben die Eagles am Samstag im letzten Vorrundenspiel gegen die ESG Gensungen/Felsberg.

HSG Krefeld Niederrhein: Bartmann, Hüttel – Krings (3), Schnalle (2), Schneider (3), Noll (5/5), Hahn (4), Kübler (2), Molz (1), Schulz (4), Braun (4), Brüren (2), Jagieniak (5), Obranovic (2), Mircic (1).

TuS Volmetal – Longericher SC 23:33 (12:15). Für die Longericher bedeutete der Sieg in Hagen das glückliche Ende einer wechselhaften Saison, denn auch die Mannschaft von Trainer Chris Stark sicherte sich mit den beiden Punkten gleichzeitig den sicheren Klassenerhalt. Bei jetzt 24:14 Zählern sind die Kölner (aktuell Vierter) nicht mehr von einem der ersten sechs Ränge zu verdrängen. Der Erfolg beim TuS fiel dabei am Ende allerdings wohl etwas zu deutlich aus und die stark gefährdeten Hausherren leisteten zumindest knapp 50 Minuten lang deutlichen Widerstand. Schon die Anfahrt (Stau) verlief für die Gäste nicht optimal und so lag der LSC nach einem ausgeglichenen Beginn auch zurück – 5:7 (15.), 7:10 (21.). Im Anschluss bekam Longerich den Gegner besser in den Griff und nutzte seine Chancen auch konsequenter. Ein 6:0-Lauf machte aus dem 8:11-Rückstand (23.) die 14:11-Führung (29.). „Es lief am Anfang ein bisschen unglücklich, aber wir sind dann bei uns geblieben und fanden im Laufe der ersten Halbzeit immer bessere Lösung gegen die offensive Deckungsvariante“, fand Stark.

Der Coach sah sein Team bis zum 24:16 (43.) auf dem richtigen Weg, bevor sich Volmetal noch einmal aufbäumte und auf 20:24 verkürzte (49.). In der Schlussphase fingen sich die Gäste wieder, aber Max Zimmermann (52.) und Daniel Koenen (53.) schlugen zum 26:20 zurück. Als der TuS mit einer offenen Deckung voll ins Risiko ging, nutzte der LSC die Räume und konnte das Ergebnis noch deutlich gestalten. Stark war im Anschluss mit der Leistung seines Teams sehr zufrieden: „Hier auswärts mit zehn Toren zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich. Als es in der zweiten Halbzeit ein wenig knapper wurde, war hier wirklich Stimmung unterm Dach. Wir haben da die Ruhe bewahrt und konnten dann diesen tollen Sieg einfahren.“

Longericher SC: Ruch, Hömberg – Koenen (3), Peters, Pyszora (4), Richter (3), Thöne (2), Wolf, Zimmermann (8/2), Schulz (7/2), Johnen, Nolting (2), Dahlke (4).