Oberliga Niederrhein
Einseitig: BHC II überrennt Adler im Nachholspiel
Der Tabellenzweite macht beim 38:27 schnell kurzen Prozess. Am Wochenende pausiert der Kampf um die Meisterschaft. Unitas Haan könnte zurück auf den dritten Platz klettern.

Abwehrbereit: Torhüter Marcel Johann (Nummer 67) und sein Keeper-Kollege Tobias Joest sind zusammen mit der Deckung stark daran beteiligt, dass der BHC II (Nummer 10 Jonas Leppich) im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga gute Karten hat. (Foto: Thomas Ellmann)

Bergischer HC II – DJK Adler Königshof 38:27 (17:12). Adler-Kapitän Sebastian Bartmann erkannte die deutliche Überlegenheit des Aufstiegskandidaten aus Solingen neidlos an: „Man hat gesehen, dass der BHC deutlich weiter ist mit vielen jungen Leuten. Die haben uns einfach überrannt. Wir haben es in der ersten Halbzeit noch mal geschafft, fünf Tore Rückstand aufzuholen und auf ein Tor zu verkürzen. Dann hat uns eine doppelte Unterzahl viel Kraft geraubt und wir gehen mit fünf Toren Rückstand in die Halbzeit. In der zweiten konnten wir das so ein bisschen halten, danach waren die Kräfte bei uns weg. Solingen hat das super gemacht.“ Den Hinweis auf die besonderen Strapazen eines Spiels in der Wochenmitte und das stressige Programm überhaupt mit Nachholterminen wollte er ausdrücklich als Erklärung verstanden wissen – und nicht als Entschuldigung. In der Tabelle pirschte sich der BHC II (24:2 Punkte) wieder ein Stück an Borussia Mönchengladbach (28:4) heran, die Adler sind weiter Sechster (14:12).

Nach Bartmanns 1:0 (4.) für Königshof übernahmen die Hausherren schnell die Kontrolle und zogen auf 10:5 weg (15.). Ein 6:2-Lauf brachte die Adler auf 11:12 (24.) heran, doch das Team von BHC-Trainer Mirko Bernau drehte bis zum 17:12 (30.) am Ende der ersten Halbzeit wieder auf und machte mit vier weiteren Treffern direkt nach der Halbzeit mit dem 21:12 (37.) bereits alles klar. Beim 33:20 (55.) oder 35:22 (56.) lagen sogar 13 Treffer zwischen den Kontrahenten, ehe Königshof ganz um Schluss ein wenig Ergebniskosmetik schaffte. „Wir haben 55 Minuten eine Top-Abwehrleistung gezeigt“, fand Bernau, „wir bekommen dann noch einmal relativ viele Tore, weil wir komplett durchwechseln. Ich bin total zufrieden. Wir reden davon, dass wir drei Spiele in drei Monaten hatten, und wir sind null im Rhythmus. Dementprechend war das, was Einstellung und Fokus angeht, überragend. Wir haben auch spielerisch überzeugt und die Abwehr hat gestanden. Wir machen viele Tore aus der zweiten Welle. Das war auch in der Höhe ein verdienter Sieg und mannschaftlich eine richtig tolle Leistung.“

Bergischer HC II: Johann, Joest – Exner (9), Santos (1), Nippes (5), Leppich (2), Keull (3), Büscher (1), Ballmann (1), Franco (2), Artmann (7/5), Berger (5), Austrup (2).

DJK Adler Königshof: Göller, Lindenau – Meurer (4), Schumacher, Eiker, Legermann (7), Kuhlen (2), Bartmann (10/1), Vogel (1), Reiners (1), Crnic, Zavada (2).

 

TV Geistenbeck – HSG Hiesfeld/Aldenrade 29:25 (15:10). Dass Geistenbeck etwas mit dem direkten Kampf um den Klassenerhalt zu tun bekommt, war schon vor dem Nachholspiel unwahrscheinlich – und ist jetzt nahezu ausgeschlossen, weil das vorläufig auf Rang fünf vorgerückte Team von Trainer Thomas Laßeur sein Konto auf ausgeglichene 15:15 Zähler stellen konnte. Entsprechend zufrieden wirkte der Coach: „Wir haben heute sehr viel Willen gezeigt, speziell in der Defensive. Wir haben nach dem anfänglichen Rückstand die Kontrolle übernommen und haben uns aus einer zehnminütigen Schwächephase nach der Halbzeit gut rausgearbeitet. Wir haben dann hinten raus einen mehr als verdienten Sieg erringen können.“ 

Nach dem 1:3 (5.) schien Geistenbeck beim 11:5 (21.), kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit beim 15:9 (30.) und kurz nach der Pause beim 18:13 (35.) auf dem Weg zu einem ruhigen Abend zu sein, aber die HSG gab sich noch nicht geschlagen – 18:17 (40.). 19:19 (42.), 20:20 (43.), 22:21 (48.). Endgültig unter Dach und Fach war der TV-Erfolg wenig später erst nach den drei Toren vom 24:22 (52.) zum 27:22 (57.). Für zwei Spieler hatte Laßeur ein Sonderlob: „Herausragend war unser Mittelmann Vincent Schimanski und auch die Defensivleistung von Julian Krücken hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt war es eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir sind froh und glücklich, dass wir in der derzeitigen Phase der Saison den nächsten Sieg feiern können.“ 

TV Geistenbeck: Nordmann, Lausberg – Hettrich (2/2), D. Meissner (4), de la Vega Guerra (4), Bautz (2), A. Meissner (2), Hermanns (6), Schimanski (4), Krücken, Schumacher, Hüpperling (5).

HSG Hiesfeld/Aldenrade: A. Schnier, Vorwerk –  Baier, Schwengers (3), Homscheid (1), J. Schnier, Blum (5), Bruns, Krölls (3), Kirchner (6), Jurzik (2), Schwarz, Sprick (3/2), Krybus (2).

 

Der Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga pausiert am kommenden Wochenende, weil das ursprünglich für dort angesetzte Gipfeltreffen zwischen dem BHC II und der Borussia zunächst auf den Karnavalsfreitag vorgezogen worden war – dann kurzfristig ausfallen musste und nun in die Endphase der Saison für den 4. Mai neu terminiert wurde. Weil die Top-Teams aber fast in einer eigenen Liga unterwegs sind, wird keiner der Konkurrenten dicht aufrücken. Das gilt für den Dritten TV Lobberich (17:11 Punkte) und selbst für den nach Minuspunkten deutlich besser liegenden Vierten Unitas Haan (16:8). Das Team von Unitas-Trainer Ronny Lasch könnte sich durch einen Erfolg im Heimspiel gegen die Lobbericher immerhin endgültig als dritte Kraft in der Oberliga Niederrhein zurückmelden. Ab dem Fünften TV Geistenbeck beginnt ein relativ breites Mittelfeld, das momentan wohl bis zum Zehnten TSV Aufderhöhe (10:14) reicht. Aufpassen muss direkt dahinter der Elfte LTV Wuppertal, der ebenfalls bei zehn Zählern steht – und mit vier Spielen mehr gleichzeitig bei 22 Minuspunkten. Gewinnt Aufderhöhe jetzt beim VfB Homberg, festigt es seine sichere Position und vergrößert gleichzeitig die Not des Vorletzten (7:21). Am meisten gefährdet bleibt trotzdem das in der 13er-Gruppe spielfreie Schlusslicht TV Angermund (4:24).