Regionalliga Nordrhein
Remscheid will feste Regeln – und aus Aachen was mitnehmen
HGR-Trainer Alexander Zapf findet die Absagen-Flut nervig. Die Aufgabe beim BTB wird anspruchsvoll.

Was ist hier los? Remscheids Trainer Alexander Zapf wünscht sich einen klaren Leitfaden für alle und mehr Tempo für die Saison. (Foto: Thomas Schmidt)

Alexander Zapf ist genervt. Was so direkt nichts mit seiner Tätigkeit als Regionalliga-Trainer der HG Remscheid zu tun hat – die ja mit Rang fünf und 16:10 Punkten aus 13 Spielen ganz gut dasteht und die weiteren 13 Partien eigentlich halbwegs gelassen auf sich zukommen lassen könnte. Dass jenes für den Mittwochabend geplante Nachholspiel gegen den Coronafälle meldenden Neusser HV erneut abgesagt wurde, brachte die HGR zunächst um die Chance auf eine Revanche für die fünfeinhalb Monate alte 33:34-Niederlage vom 2. Oktober 2021 in Neuss. Gegen den Strich geht ihm aber etwas anderes. „Wir brauchen einheitliche Regeln“, meint Zapf. Was er sagen müsste: Die tatsächlich in den Durchführungsbestimmungen vorhandenen Regeln für die Verlegung/Absage eines Spiels müssten einfach konsequent angewendet werden. Remscheid hat jetzt für sich zumindest intern verbindlich festgelegt, dass es definitiv nur dann die Absage eines Spiels beantragen wird, wenn mehr als vier Spieler pandemie-bedingt nicht auflaufen können. Heißt in der Übersetzung: Falls ein, zwei, drei oder vier Spieler ausfallen, findet die jeweilige Partie aus Remscheider Sicht statt. In der aktuell nicht selten ausgeübten Praxis sieht Remscheids Coach im Übrigen mit fortschreitender Dauer der Saison grundsätzlich und zumindest theoretisch sogar die Gefahr der Wettbewerbs-Manipulation.

Neben den Gedanken zu einem immer wieder durch Ausfälle gestörten Terminplan richtet Zapf seine Aufmerksamkeit natürlich auch auf die bevorstehende Aufgabe, die in vielerlei Hinsicht in die Kategorie anspruchsvoll gehört. Am Samstagabend wartet die rund 130 Kilometer weite Fahrt aus dem Bergischen zum BTB Aachen, der auf Platz sieben mit 14:10 Zählern vermutlich unter Wert positioniert ist. Die Mannschaft von BTB-Trainer Martin Becker stand nach einem guten Start Mitte November bei 12:2 Punkten, ehe der Rhythmus durch zahlreiche Unterbrechungen verloren ging und vier Niederlagen in Folge die zuvor sehenswerte Bilanz deutlich eintrübten. Am vergangenen Wochenende gewann Aachen aber mit 26:23 beim OSC Rheinhausen – und hofft nun natürlich, das Selbstbewusstsein daraus in das Duell mit den Remscheidern transportieren zu können.

An die Hinrunden-Partie gegen Aachen erinnert sich bei der HGR keiner richtig gerne, denn nach 60 gegen Ende sehr hektischen Minuten stand eine 30:31-Niederlage auf der Anzeigetafel und das Konto bei übersichtlichen 6:6 Zählern. Seitdem ist bei den Remscheidern, die sich damals von manchen Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt fühlten, allerdings eine klare Aufwärts-Entwicklung zu erkennen und zuletzt gab es sogar vier Siege hintereinander. „Wir scheinen irgendwie im Flow zu sein“, findet Zapf, der beide Seiten grundsätzlich auf Augenhöhe sieht. Gleichzeitig haben sich Team und Trainer vorgenommen, zumindest den aktuellen Rang fünf durch den Rest der Saison zu transportieren. Deshalb sieht Remscheids Trainer die Aufgabe beim BTB, das inzwischen seinen Sportlichen Leiter Simon Breuer als Lenker und Denker reaktiviert hat, als zentral wichtig an und leitet daraus eine  konkrete Idee ab: „Unser Ziel ist es, etwas mitzunehmen.“ Klappt das nicht, wäre Zapf vermutlich auch genervt – was dann so direkt was mit seiner Tätigkeit als Regionalliga-Trainer der HG Remscheid zu tun hat. Gegen 21 Uhr werden am Samstagabend alle mehr wissen.