3. Liga Gruppe D
TuSEM II auch mit neuen Trainern ohne Chance in Longerich
Die HSG Krefeld Niederrhein gewinnt ihr letztes Vorrundenspiel und hofft nun an der Tabellenspitze auf einen Ausrutscher der SG Schalksmühle-Halver Dragons.

Der mit dem festen Blick: Linksaußen Max Zimmermann steuerte sechs Treffer zum letztlich ungefährdeten Longericher Sieg bei. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – TuSEM Essen II 36:28 (18:14). Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen für das Aufeinandertreffen der beiden Teams aus dem Harzhelden-Gebiet kaum sein können. Die Longericher hatten knapp drei Tage zuvor durch den 33:23-Erfolg beim TuS Volmetal den direkten Klassenerhalt perfekt gemacht, während die Essener im Abstiegskampf noch einmal mit einer neuen Maßnahme aufwarteten: Der Verein gab am Freitag bekannt, dass Nelson Weisz von seiner Tätigkeit als Trainer der TuSEM-Zweiten freigestellt wurde. Das Duo Lukas Ellwanger/Marvin Wettemann soll die Mannschaft nun auf die kommende Abstiegsrunde vorbereiten und verhindern, dass die Essener nach nur einem Jahr in der dritthöchsten deutschen Spielklasse wieder den Gang in die Regionalliga antreten müssen. Dass die Partie in Köln dabei für die Ausgangsposition keine größeren Auswirkungen hat, war bereits vorher klar – und so tat die deutliche Niederlage nur bedingt weh. Der TuSEM ist weiterhin Neunter (7:31 Punkte) und kann in der letzten Partie am Mittwoch in Volmetal sogar noch einen Big Point landen: Weil die SG Menden Sauerland Wölfe (Elfter/6:34) parallel ihr letztes Spiel bei Eintracht Baunatal verlor, ist der TuS (6:32) am Ende der Vorrunde mindestens Zehnter. Essen und Volmetal werden somit sicher in dieselbe Gruppe der Abstiegsrunde weitergehen und die gegeneinander erzielten Ergebnisse dorthin mitnehmen. Die TuSEM-Zweite hat das Hinspiel gegen die Hagener gewonnen (32:24). Bei einem weiteren Sieg in Volmetal würde sie somit die optimale Ausbeute von 4:0 Punkten retten.

Die Partie in Longerich lief von Beginn an in Richtung der Hausherren, die nur beim 0:1 durch Niclas Schmidt (1.) einmalig hinten lagen. Ab Daniel Koenens 3:2 (5.) führte immer der LSC, der seinen Vorsprung zunächst über das 4:2 (6.), 6:3 (9.), 8:4 (11.), 12:7 (18.) und 15:8 (22.) kontinuierlich ausbaute. Die Gäste gaben sich allerdings noch nicht geschlagen und der Longericher Vorsprung schmolz kurz vor und nach der Pause vom 18:11 (27.) auf 18:16 (32.). Erstaunlich: Ausgerechnet eine doppelte Unterzahl (Zeitstrafen gegen Malte Nolting/36. und Koenen/37.) markierte den richtigen Weg für die Kölner. Vom 22:19 (37.) aus erhöhte der LSC auf 26:19 (42.). Essen reagierte mit seiner letzten Auszeit (43.), fand aber kein Gegenmittel mehr, und nach dem 27:22 (45.) besiegelte ein weiterer 5:1-Lauf der Hausherren zum 32:23 (49.) bereits den Longericher Sieg.

Longericher SC: Ruch, Hömberg – Koenen (6), Peters (3), Pyszora (3), Richter, Thöne (3), Wolf, Zimmermann (6), Schulz (8/4), Johnen, Nolting (1), Dahlke (6).

TuSEM Essen II: Haberkamp, L. Stumpf, Solbach-Domingo – Brill (1), Weiss, Telohe (7), Neher (1), Schmidt (3), Engels, Homscheid (6/2), Lewandowski (4), Schenderlein, Sayin (1), M. Stumpf, Buschhaus (4), de Vries (1).

HSG Krefeld Niederrhein – ESG Gensungen/Felsberg 34:28 (16:14). Die Krefelder haben ihre Hausaufgaben erledigt und sich durch den dritten Sieg in Folge die Chance auf den Gruppensieg in der Gruppe D bewahrt. Die Mannschaft von Trainer Maik Pallach beendet die Vorrunde mit 33:7 Punkten und steht damit vorläufig auf dem ersten Tabellenplatz. Die SG Schalksmühle-Halver Dragons folgt auf Rang zwei mit 28:6 Zählern – und hat noch drei Nachholspiele. Aus diesen brauchen die Dragons fünf Punkte, um mit den Eagles gleichzuziehen – und wären dann über den gewonnenen direkten Vergleich Erster. Unabhängig davon sind beide Teams fest für die Aufstiegsrunde (beginnt am Wochenende 26./27. März) qualifiziert. Eagles-Trainer Maik Pallach hakte den Abend dann auch als eher unspektakulär ab: „Am Ende ist es ein Start-Ziel-Sieg. Das war in der ersten Halbzeit sicher nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten, was die Zweikampf-Führung anging. Trotzdem finde ich, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Jetzt können wir uns ganz entspannt angucken, wie Schalksmühle die nächsten drei Spiele bestreitet.“

Die Hausherren starteten ähnlich wie beim 38:26-Erfolg am Mittwoch gegen Menden gut in die Partie – 5:1 (6.). Die Gäste aus Hessen blieben dann jedoch deutlich hartnäckiger und kämpften sich in die Begegnung. Ab dem 5:3 (7.) betrug der Krefelder Vorsprung zunächst zwischen zwei und drei Treffern, bevor Gensungen beim 9:8 (17.) sogar wieder den Anschluss schaffte. Mit dem 12:9 durch Andrej Obranovic (23.) hatte die HSG wieder etwas Luft, aber sicher kein Ruhekissen für den weiteren Verlauf der Partie. Im Gegenteil: Nach dem 19:17 durch Maik Schneider (35.) kassierten die Hausherren plötzlich zwei Gegentreffer zum 19:19-Ausgleich (39.). Dass die Krefelder auf den richtigen Weg zurückfanden, hatte in der Folge viel mit Schneider zu tun, denn der Rückraumspieler erzielte in nur zweieinhalb Minuten vier Tore vom 20:19 (40.) zum 24:20 (43.). Merten Krings legte kurz darauf seine beiden Treffer zum 26:20 (46.) nach. Gensungen bäumte sich erneut auf und verkürzte auf 26:23 (48.), doch Schneider (49./51.), Lars Jagieniak (50.) und Maik Schulz (51.) schlugen mit dem nächsten 4:1-Lauf zum 30:24 zurück. Hierauf fanden die Gäste keine Antwort mehr.

HSG Krefeld Niederrhein: Bartmann, Hüttel – Krings (7), Schnalle, Schneider (8), Noll (4/3), Kübler, Molz, Schulz (5), Braun (2), Brüren (3), Jagieniak (2), Obranovic (2), Mircic (1).