3. Liga Gruppe D
Dragons-Bezwinger: Auch Gummersbach II ist gerettet
VfL gewinnt gegen Schalksmühle mit 33:29. TuS 82 Opladen setzt Sinkflug fort und tritt nur noch in Gummersbach an - aber nicht mehr zum Nachholspiel in Schalksmühle.

Lande-Anflug; Julius Fanger, eine der Leihgaben aus dem Profi-Kader des VfL, war mit vier Treffern am wichtigen Sieg der Gummersbacher gegen Schalksmühle beteiligt. (Foto: Thomas Schmidt)

VfL Gummersbach II – SG Schalksmühle-Halver Dragons 33:29 (16:15). Schon vorher gab es eine ganz gute Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Partie zwei Entscheidungen bringen könnte. Die einfache Rechnung: Gummersbach gewinnt, sichert sich so im siebten Spiel hintereinander ohne Niederlage (13:1 Punkte) den direkten Klassenerhalt und macht gleichzeitig die HSG Krefeld Niederrhein zum Meister in der Gruppe D der 3. Liga – was für die Zweite des Zweitliga-Tabellenführers aus dem Oberbergischen naturgemäß eher ein Nebenprodukt war. Tatsache ist trotzdem, dass ganz vorne die Krefelder mit ihrem kompletten Programm fertig sind und bei 33:7 Punkten stehen – was die Dragons (30:8) selbst durch einen Erfolg am Mittwochabend im Nachholspiel gegen die Bergischen Panther nicht mehr übertreffen können. Für die auf den sechsten Platz verbesserten Gummersbacher deutlich wichtiger: Ihre 23:15 Punkte reichen auf jeden Fall aus, um den GSV Baunatal (23:17) auf Rang sieben und damit hinter sich zu halten – selbst dann, wenn das Nachholspiel am Dienstagabend gegen den TuS 82 Opladen eine Niederlage bringen sollte. Dann stünde Gummersbach wie der GSV bei 23:17 Zählern – und läge über den direkten Vergleich am rettenden Ufer (29:30, 39:30). Also haben sowohl der Longericher SC (26:14) als auch die Bergischen Panther (25:13), die Opladener (25:13) und die Gummersbacher den direkten Klassenerhalt ohne Umweg in der Tasche.

Das erneut kräftig aus dem Zweitliga-Kader verstärkte Team von VfL-Trainer Goncalo Miranda lief zuerst vor allem hinterher – 3:5 (8.), 4:6 (10.), 8:9 (16.), 10:12 (21.). Mit drei Toren hintereinander zum 13:12 (23.) begann sich die Waage erstmals zu neigen, ohne dass sich eine frühe Entscheidung andeutete. Die gab es in Ansätzen erst nach der Pause, als Gummersbach ab dem 19:16 (36.) immer wieder die passenden Antworten fand – 21:18 (38.), 23:20 (44.), 26:21 (49.), 27:22 (50.). Schalksmühle unternahm noch den Versuch, sich in einer Auszeit für die letzten zehn Minuten zu sammeln, konnte aber nichts mehr zu seinen Gunsten bewirken. Den nächsten Treffer erzielten vielmehr die Hausherren, deren 28:22 (53.) durch Finn Schroven beinahe befreiend war. Dass die Gäste innerhalb von zwei Minuten wieder auf 25:28 (56.) verkürzen konnten, fand Miranda dennoch gefährlich – und er legte sofort die Grüne Karte für eine Auszeit des VfL auf den Tisch des Kampfgerichts. Wenig später brachten das 29:25 (56.) von Julius Fanger und das 30:26 (57.) von Gabriel Da Rocha Viana erneut mehr Gewissheit, dass es zum Sieg reichen sollte Und nach dem Schroven-Siebenmeter zum 31:27 (59.) durfte sich Gummersbach 120 Sekunden vor Schluss endgültig in den Feiermodus begeben.

VfL Gummersbach II: Valerio, Stöcker – Maier, Fanger (4), Da Rocha Viana (5), Unbehaun, Keil, Schroven (5/3) Häseler, Schmidt (5), Kiesler (4), Kaysen (8), Harder, Eickhoff (2).

Was die Tabelle übers Wochenende noch vor dem Anpfiff in Gummersbach in Bewegung gebracht hatte, war eine Entscheidung des TuS 82 Opladen – für den der 22. Januar nicht nur sieben Wochen entfernt zu sein scheint, sondern eher zu einer Parallelwelt gehört. Damals gewann die Mannschaft von Trainer Fabrice Voigt beim Nachbarn Longericher SC dank einer beeindruckenden Vorstellung mit 34:29 und übernahm bei 25:5 Punkten sogar die Tabellenspitze. Das ist heute noch unwirklicher als damals, weil für die Opladener seit diesem Tag aus verschiedenen Gründen (unter anderem Verletzungen und Krankheitsfälle) nichts mehr richtig passen wollte – 29:33 gegen die HSG Krefeld Niederrhein, 29:30 bei den Bergischen Panthern, 28:35 gegen den GSV Eintracht Baunatal. Nun wird der TuS 82 seine Saison am Dienstagabend mit dem Nachholspiel bei den Gummersbachern vorzeitig beenden – weil er zum ebenfalls offenen Nachholspiel bei den Dragons nicht mehr antritt. Die Opladener entschieden sich, wie Staffelleiter Andreas Tiemann bestätigte, zur Absage und nehmen dabei sowohl die 0:2 Punkte für die Tabelle als auch eine fällige Ordnungsstrafe in Kauf. Die Idee dahinter: Eine Wertung für Schalksmühle hätte allenfalls darüber entschieden, wer Erster oder Zweiter wird – und nichts daran geändert, dass sowohl die Eagles als auch die Dragons an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnehmen. Anders sah das für Gummersbach aus, das mitten im Kampf um den begehrten sechsten Platz und den direkten Klassenerhalt steckte. Bis zum Sonntagabend. Nach der Absagen-Logik fürs Duell mit Schalksmühle ist nun eigentlich auch der Dienstags-Termin hinfällig.