3. Liga Gruppe D
Opladen gibt alles – und hat nichts in der Hand
TuS 82 zeigt im letzten Saisonspiel eine kämpferisch starke Leistung, zieht aber beim VfL Gummersbach II mit 28:32 den Kürzeren.

Der geht rein: Torhüter Jascha Schmidt und seine Opladener (links Jannik Nitzschmann, Nummer 3 Hendrik Rachow/hier im Spiel bei den Bergischen Panthern (am Boden Max Weiß) verabschiedeten sich aber in Gummersbach mit einem ordentlichen Auftritt aus der Drittliga-Saison 2021/2022. (Foto: Thomas Ellmann)

VfL Gummersbach II – TuS 82 Opladen 32:28 (13:15). Die Gegensätze schienen von Anfang an zu krass zu sein. Hier stand die zweite Mannschaft des VfL Gummersbach, die in den vergangenen Wochen sechs von sieben Spielen gewonnen und dadurch kürzlich den sicheren Klassenerhalt geschafft hatte. Dort stand der TuS 82 Opladen – nach dem 34:29 am 22. Januar auf dem Höhepunkt seines Schaffens der Überraschungs-Tabellenführer, der allerdings anschließend immer mehr ins Trudeln geriet. Erst gab es fürs von personellen Problemen (Erkrankungen, Verletzungen) geplagte Team von Trainer Fabrice Voigt drei Niederlagen. Dann beschlossen die Opladener, zum offenen Nachholspiel bei der SG Schalksmühle-Halver Dragons nicht mehr anzutreten – womit insgesamt 0:8 Zähler das Konto belasteten und aus den vorher 25:5 erst einmal 25:13 Punkte machten. Nun kam zum Abschluss in der für beide Seiten nicht mehr besonders wichtigen Partie im Oberbergischen eine weitere Niederlage hinzu, sodass der kämpferisch an seine Grenzen gehende TuS 82 sogar auf den sechsten Platz hinter die punktgleichen Gummersbacher abrutschte. Ganz vorne nehmen die HSG Krefeld Niederrhein (33:7 Zähler) und Schalksmühle (30:8) an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teil. Dahinter haben der Longericher SC (26:14), die Bergischen Panther (25:13), Gummersbach II (25:15) und Opladen (25:15) den direkten Klassenerhalt geschafft – und das ausstehende Nachholspiel am Mittwochabend zwischen den Dragons und den Panthern ist allenfalls für die Statistik wichtig. Theoretisch denkbar: Das Team von Trainer Marcel Mutz gewinnt in Schalksmühle und schiebt sich an Longerich vorbei auf Rang drei. Möglichkeit zwei: Holen die Panther ein Unentschieden, werden sie ebenfalls Dritter (über den direkten Vergleich mit Longerich/32:29, 22:23). Variante drei: Verlieren die Panther, verlieren sie im Dreier-Paket mit Gummersbach II und Opladen (dann alle 25:15 Punkte) auch ihren vierten Platz. Besonders hart treffen würde es sie vermutlich nicht.

Es war wohl vor der Pause eine Mischung aus beidem: Die Gastgeber waren nicht immer voll bei der Sache – dafür jedoch der TuS 82, der selbst ohne seinen aus beruflichen Gründen fehlenden Chefcoach Fabrice Voigt um einen anständigen Ausstieg aus der Saison kämpfte. Mit dem 1:0 (3.) durch Marius Anger war Opladen auch direkt gut in der Partie und legte immer wieder vor. Übers 8:5 (15.) erreichte der Vorsprung sogar Treffer – 11:7 (20.), 12:8 (22.), 14:10 (26.). Das 13:14 (28.) des VfL beantwortete das durch die Co-Trainer Srdjan Nikolic und Jonas Gördes geführte Team mit einer Auszeit (28.) und dem 15:13 (29.) von Yannik Nitzschmann, der zu einer überraschend guten Basis für den zweiten Durchgang traf.

Dort hielt der TuS 82 dagegen und machte aus dem 18:18 (38.) die 20:18-Führung (39.), ehe zwei Dreierpacks den Gummersbachern den Weg zum Erfolg ebneten: Das 18:20 verwandelte die Mannschaft von Trainer Goncalo Miranda in 21:20 (42.) und das 21:21 (43.) ins 24:21 (47.). Opladen gab dann nach dem 22:25 (48.) und 23:26 (51.) keineswegs auf und verkaufte sich weiter teuer, kam allerdings auf der Zielgeraden nicht mehr für eine erneute Wende in Frage. Die Gäste gaben trotzdem alles, um so wenigstens den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Mit dem 26:30 (57.) von Joscha Rinke und dem 27:30 (58.) von Hendrik Rachow war das Ziel tatsächlich zum Greifen nah, doch Gummersbach erwies sich mit dem 31:27 (58.) durch Finn Schroven und dem 32:27 (60.) durch Mathis Häseler als Spielverderber. Dass Christopher Göddertz drei Sekunden vor der Schluss-Sirene zum 28:32 traf, half nach dem eigenen 38:34 aus der Hinrunde nicht mehr – weil es nun sowohl bei Punkten als auch bei Toren einen Gleichstand gab. Für solche Fälle sind nach der Drittliga-Spielordnung Entscheidungsspiele vorgesehen – wenn es denn um Aufstieg oder Abstieg geht. Darum geht es hier aber nicht – und das hätten dann beiden Seiten sicher noch gefehlt.

VfL Gummersbach II: Valerio, Stöcker – Maier, Fanger (6), Unbehaun (3), Keil (2), Schroven (8/3) Häseler (1), Schmidt (2), Israel, Kiesler (1), Kaysen (3), Harder, Eickhoff (6).

TuS 82 Opladen: Trögel, J. Schmidt – Rachow (4), Meurer (3), Swiedelsky, Anger (5), Dittmer, Nitzschmann (2), Göddertz (1), Jagieniak (4), Dasburg (4), M. Sonnenberg (2), Rinke (3).