16. März 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuS Volmetal – TusEM Essen II 31:32 (14:18). So nah liegen Verzweiflung und berechtigte Hoffnung wohl selten beieinander. Seit dem 14. November 2021 wartete die zweite Mannschaft von TuSEM Essen in der 3. Liga auf ein Erfolgserlebnis. Zehn zum Teil derbe Niederlagen kassierten die Essener in Serie. Vor der jüngsten 28:36-Pleite beim Longericher SC fühlte sich der Verein daher sogar dazu genötigt, einen Wechsel auf der Trainerposition vorzunehmen: Für Nelson Weisz übernahm das Gespann Lukas Ellwanger/Marvin Wettemann. Und das Duo durfte nun in Volmetal einen ebenso knappen wie wichtigen Erfolg feiern. Für den TuSEM grandios: Als Neunter der Vorrunde werden die Essener (9:31 Punkte) mit dem TuS (Zehnter/6:34) nun gemeinsam in einer Abstiegsrunden-Gruppe landen. Die bisher gegeneinander erzielten Ergebnisse werden dabei mitgenommen – und nach dem 32:24 in der Hinrunde bedeutet das, dass die TuSEM-Zweite mit einer makellosen Bilanz von 4:0 Punkten in die Abstiegsrunde startet. Dieses Ergebnis hätten nach der Serie von Tiefschlägen der vergangenen Monate vermutlich nur wenige für möglich gehalten. Klar ist allerdings auch: Es warten weitere vier Gegner in acht Partien auf die Essener und nur zwei der insgesamt sechs Teams werden sich retten. Die optimale Ausbeute aus der Vorrunde ist damit nicht einmal die halbe Miete.
In Volmetal lagen die Gäste beim 2:3 (5.) zum letzten Mal hinten und sie erarbeiteten sich bereits im ersten Durchgang Vorteile – 4:3 (7.), 6:4 (10.), 11:8 (19.). Marcel Daamen erzielte dann kurz vor der Pause die erste Vier-Tore-Führung (17:13/30.) für Essen und kurz nach dem Seitenwechsel brachte er sein Team beim 20:15 (33.) erstmals mit fünf Treffern in Front. Volmetal gab jedoch nicht auf und kämpfte sich vor offiziell 300 Zuschauern in der eigenen Halle immer wieder heran. Schon beim 21:19 (40.) war der TuSEM-Vorsprung wieder gefährlich geschmolzen, aber die Gäste fanden stets die passende Antwort, zunächst durch Jona Reidegeld (41.) und Alexander Telohe (42.) zum 23:19. Als Volmetal mit dem 27:26 (53.) wieder der Anschluss gelang, besorgten Niclas Schmidt (53.) und Nils Homscheid (54.) das 29:26. Der TuS kam beim 31:30 (58.) und 32:31 (59.) jeweils erneut ganz dicht ran, doch mit dem letzten Tropfen brachte Essen den ebenso knappen wie wertvollen Erfolg über die Zeit.
TuSEM Essen II: Fuchs, Solbach-Domingo – Weiss, Telohe (1), Homscheid (7/2), Fabian Neher, Reidegeld (2), Daamen (3), Frederic Neher, Schmidt (3), Engels, Lewandowski (5), M. Stumpf (6), Sayin (1), Buschhaus (3), Ernst (1).
SG Schalksmühle/Halver Dragons – Bergische Panther 38:28 (19:18). Die Abwehr war auf beiden Seiten oft genug nicht das liebste Arbeitsgebiet – kein Wunder, denn es stand eigentlich nichts mehr auf dem Spiel: Dass die Dragons (32:8 Punkte) als Zweiter hinter dem Meister HSG Krefeld Niederrhein (33:7) an der Aufstiegsrunde teilnehmen, war ebenso klar wie der direkte Klassenerhalt der Panther. Die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz wehrte sich am Abend der offenen Tür tatsächlich noch im Rahmen ihrer eingeschränkten personellen Möglichkeiten bis in die zweite Halbzeit hinein, ehe sie zunehmend auf Grund leerer werdender Akkus auf verlorenem Posten stand und doch eine deutliche Niederlage hinnehmen musste. In der Tabelle rutschten die vorher auf Rang vier einsortierten Panther hinter die punktgleichen VfL Gummersbach II und TuS 82 Opladen (alle 25:15) auf den sechsten Platz ab – die letzte Position am rettenden Ufer. Mutz registrierte das finale Ergebnis in Schalksmühle trotzdem als zweitrangig: „Ich möchte das Spiel heute gar nicht bewerten. Ich möchte den Jungs einfach ein Kompliment machen, wie sie in dieser Saison trotz aller Widrigkeiten standgehalten haben. Das war sicher nicht einfach und auch heute hat praktisch wieder eine ganze Mannschaft gefehlt. Die Jungs haben immer alles gegeben und von daher sind wir sehr stolz auf das Erreichte.“
In Schalksmühle machten die Gäste von Beginn an klar, dass sie wohl nicht für ein reines Freundschaftsspiel zu den Dragons gefahren waren. Das 5:7 (11.) drehte Mutz‘ Mannschaft zum 8:7 (14.) und bis zum 12:12 (18.) legte sie immer wieder vor. Erste Anzeichen, dass es vielleicht nicht zu einer Überraschung reichen würde, gab es mit einer Dreierserie der Hausherren – die innerhalb einer knappen Minute vom 15:15 (26.) übers 16:15 (26.) zum 18:15 (27.) kamen. Nach der Pause waren die Panther bis zum 20:20 (33.) ein gleichwertiger Gegner, ehe sie durch vier Gegentreffer in Folge mit dem 21:26 (40.) den Anschluss verloren und nach dem 22:26 (41.) vollends vom Weg abkamen – 22:31 (47.). Obwohl die Mutz-Auszeit beim Stande von 23:33 (51.) für die letzten zehn Minuten immerhin ein 5:5-Unentschieden brachte, waren am Ende alle heilfroh: Es ist vollbracht.
Bergische Panther: Ferne, Eigenbrod – Reinarz (4), Schlösser (13/5), Görgen (3), T. Blum (1), Radermacher (1), Padeken (4), Alof, Heider (1), Jesussek, Kreckler (1).