Oberliga Niederrhein
Wie gehabt: Borussia wird zur zweiten Halbzeit wach
Spitzenreiter Mönchengladbach gewinnt nach Anlaufschwierigkeiten noch klar mit 28:18 gegen Aufderhöhe. Der Zweite Bergischer HC II will dranbleiben und braucht dafür einen Erfolg gegen den Dritten Unitas Haan.

Zielsicher: Aljosha Akuinor steuerte zum Sieg gegen Aufderhöhe sechs Tore für Borussia Mönchengladbach bei – darunter zwei per Siebenmeter. (Foto: Herbert Mölleken)

Borussia Mönchengladbach – TSV Aufderhöhe 28:18 (14:12). Ronny Rogawska hat nicht nur viel Handball-Verstand, sondern offensichtlich auch ein ganz gutes Gedächtnis. Und so fühlte sich der Trainer des Tabellenführers stark an den 14. November erinnert: „Das war ein Spiegelbild der Begegnung in Aufderhöhe. Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwergetan. Wir waren zu ungeduldig im Angriff und lagen dann auch hinten.“ Damals hieß es nach einer Viertelstunde 5:6, ehe die Borussia die Wende einleitete und nach einem 12:9 zur Pause später deutlich mit 32:20 die Oberhand behielt. Diesmal war es ein 6:9 (18.), das Mönchengladbach korrigieren wollte/musste – was mit den zehn Toren Differenz bei der Schluss-Sirene ebenfalls gelang. In der Tabelle konnte Der Titelkandidat (30:4 Punkte) damit seine führende Position und den Druck auf den vier Spiele zurückliegenden Bergischen HC II (24:2) aufrechterhalten. Dahinter folgt auf Rang drei mit einem einigem Abstand die Unitas Haan (18:8), die aber zumindest in diesem Jahr keine Ambitionen in Richtung Regionalliga-Aufstieg hat – und wohl gerade deshalb für die beiden Top-Teams punktuell gefährlich sein könnte. Wo Haan im Vergleich steht, wird unter anderem die Partie am Freitagabend beim BCH II zeigen, der in der Hinrunde in Haan knapp mit 23:22 gewann. 

Das Nachholspiel gegen Aufderhöhe (jetzt 10:16 Punkte/weiter Zehnter) bekam der Favorit nach einer Auszeit (17.) beim Stande von 6:8 allmählich in den Griff, obwohl Manuel Bremges zunächst noch einen Siebenmeter nicht zu nutzen wusste. Beim 12:12 (28.) glich Aufderhöhe dann zum letzten Mal aus, ehe Mönchengladbach mit zwei Toren kurz vor der Halbzeit und drei weiteren am Anfang der zweiten schnell auf 17:12 (33.) davonzog. Der Rest des Abend war eine klare Sache und in den letzten Minuten wurde die Differenz vom 25:18 (53.) übers 26:18 (57.) bis zum 28:18 (59.) zweistellig. Ein echter Aktivposten bei den Hausherren war für Rogawska der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Keeper Matthias Hoffmann. In der Addition sah der Borussia-Trainer genau, was beim Spitzenreiter besser werden muss: „Das war ein Riesen-Unterschied zwischen der ersten und zweiten Halbzeit. Da müssen wir zusehen, dass wir von Anfang an hellwach sind.“

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Ranftler, Prinz (1), Thomas (4), Weis (4), Bremges (3), Mergner (2), Berner (6), Lipok (1), Akuinor (6/2), Vonnahme (1).

TSV Aufderhöhe: Bachmann – Dungs, Hammacher, C. Richter (5), Isermann (1), Ickler (1), Felder (1), Wiese (1), Becker (3), Dörner (6/1), D. Richter.

 

Die am Wochenende spielfreie Borussia kann nun erstens durchatmen und zweitens sorgfältig beobachten, was der Bergische HC II gegen Unitas Haan auf die Beine stellt. In anderen Partien geht es vorwiegend darum, die sichere Position im breiten Mittelfeld zu festigen – das praktisch beim Vierten TV Lobberich (17:13 Punkte) und dem Fünften TV Geistenbeck (15:15) beginnt, die es jetzt im direkten Duell miteinander zu tu bekommen. Weiter unten bilden der Zehnte LTV Wuppertal (10:22), der Elfte VfB Homberg (7:21) und Schlusslicht TV Angermund (4:24) die direkte Abstiegszone. Daraus folgt, dass Angermund gegen den Neunten HSG Hiesfeld/Aldenrade (11:19) fast einen Sieg braucht, um für den Rest der Saison weiter auf den Klassenerhalt hoffen zu dürfen. Wuppertal kämpft bei Mettmann-Sport (Siebter/14:16) um ein Stück mehr Sicherheit, Homberg beim Sechsten DJK Adler Königshof (14:12). Einfach wird es für keinen aus dem Kellertrio – und sollte unmittelbar davor etwa Aufderhöhe gegen den TV Krefeld-Oppum gewinnen (Achter/12:14), wäre der Kreis der besonders gefährdeten Teams wohl endgültig auf jene drei festgelegt.