25. März 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Natürlich ist es nicht nichts, was die HSG Krefeld Niederrhein bisher erreicht hat. Das Team von Trainer Maik Pallach konnte die Gruppe D in der 3. Liga immerhin auf dem ersten Tabellenplatz vor der SG Schalksmühle-Halver beenden. Beide nehmen nun an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teil, aber damit haben die Eagles grundsätzlich nur ihr erstes Etappenziel erreicht – auf einem Weg, der sie möglichst zurück in die zweithöchste deutsche Klasse führen soll. Pallach bringt es ziemlich passend auf den Punkt: „Wir fangen alle bei null wieder an.“ Aus seiner Sicht wird die Aufstiegsrunde eine echte Herausforderung. „Ich glaube nicht, dass es einen großen Top-Favoriten gibt“, sagt der HSG-Coach, der mit den Krefeldern in die Gruppe B einsortiert wurde. Los geht es am Samstag beim VfL Pfullingen, ehe am 3. April gegen die HSG Hanau das erste Heimspiel auf dem Programm steht. Nach dem zweiten Heimspiel gegen die HSG Konstanz, das im Anschluss an eine längere Pause erst am 23. April steigt, folgen noch die Aufgaben bei der SG Pforzheim/Eutingen am 23. April und am 14. Mai gegen die Dragons aus Schalksmühle. Durchaus möglich: Der Abschluss der Aufstiegsrunde könnte ein echtes Finale werden.
Und natürlich erinnern sich die Krefelder noch an die zurückliegenden Duelle mit Schalksmühle in der Gruppe D – 26:32 im Sauerland, 26:27 in eigener Halle. Allgemeiner Standpunkt bei den Eagles: „Wir wollen versuchen, das auszumerzen.“ Mit der Frage, ob eine gelungene Revanche für den Aufstieg sogar notwendig sein wird, will sich Pallach später beschäftigen – und den Fokus zunächst auf die Pfullinger richten, die sich als Zweiter der Gruppe G (hinter Konstanz) ihren Platz in der Aufstiegsrunde sicherten und direkt die Qualitäten der Krefelder einem sehr harten Test unterziehen werden. Damit rechnen auch die Eagles, die viel Respekt vor dem Gegner haben und auf der anderen Seite vom eigenen Können überzeugt sind. „Wir haben eine Chance auf Platz eins oder zwei. Ich glaube an meine Mannschaft“, betont der HSG-Coach.
Das ist genau der Punkt: Die HSG muss wieder Erster oder Zweiter werden. Nach den Gruppenspielen in der Aufstiegsrunde spielen der jeweils Erst- und Zweitplatzierte der Aufstiegsgruppen „überkreuz“ (Erster gegen Zweiter) in einem Hin- und Rückspiel die beiden Plätze für den Aufzug nach oben aus. Ob es dabei zu Duellen mit den hoch eingeschätzten VfL Potsdam oder Wilhelmshavener HV aus der Gruppe A kommt, wird sich ebenfalls erst zeigen müssen – und setzt sowieso voraus, dass die Krefelder ihren eigenen Weg bis dahin erfolgreich hinter sich bringen. Nach dem Jetzt-Stand soll auf jeden Fall spätestens am Wochenende 28./29. Mai feststehen, wer den Gang in die 2. Bundesliga antreten wird. Und natürlich wollen die Krefelder dabei sein. Erst dann und nur dann hätten sie ihr Ziel wirklich erreicht.
Dass die Zweitvertretung des TuSEM Essen zu Beginn der Abstiegsrunde plötzlich sehr ernsthaft an den Klassenerhalt denken darf, hätten sie im Ruhrgebiet vor knapp zwei Wochen in der Form wohl selbst nicht geglaubt. Damals steckte die Mannschaft nach zehn zum Teil sehr bitteren Niederlagen in Serie tief in der Krise. Auch der Trainerwechsel von Nelson Weisz zum Gespann Lukas Ellwanger/Marvin Wettemann brachte nicht auf Anhieb den gewünschten Erfolg, denn die 28:36-Niederlage beim Longericher SC am 12. März fiel ebenfalls in die Kategorie „deutlich“. Nur vier Tage später war die Welt in Essen eine andere: Mit dem 32:31-Erfolg beim TuS Volmetal sicherte sich der TuSEM zum Abschluss der Normalrunde zwei extrem wertvolle Punkte. Weil genau Essen und Volmetal gemeinsam in der Abstiegsrunden-Gruppe VI weitermachen, werden die gegeneinander erzielten Ergebnisse mitgenommen – neben dem Rückrunden-Sieg das 32:24 aus der Hinrunde.
TuSEM startet deshalb mit der optimalen Ausbeute von 4:0 Zählern in die Konkurrenz, zu der neben Volmetal die TSG Haßloch (Rheinland-Pfalz), die HG Oftersheim/Schwetzingen, die TSG Söflingen und der TSV Blaustein (alle Baden-Württemberg) gehören. Haßloch steht nach den Vorrunden-Siegen über Oftersheim/Schwetzingen ebenfalls bei 4:0 Punkten, Söflingen bei 3:1. Diese drei Teams haben zu Beginn die besten Aussichten, einen der beiden ersten Plätze zu erreichen. Nur diese Positionen bedeuten die Rettung und für die restlichen vier Kandidaten geht es am Ende eine Klasse nach unten. Darum ist jedes Spiel ein kleines Finale und die Essener werden sich schon am Samstag gegen Oftersheim/Schwetzingen auf den maximal möglichen Widerstand einrichten müssen. Die HG steht mit 0:4 Punkten bereits mit dem Rücken zur Wand und kann sich zum Start im Grunde keine weitere Niederlage erlauben. Bedeutet im Gegenzug: Durch einen Heimsieg könnte der TuSEM seine Lage erneut ein entscheidendes Stück verbessern und einen der Konkurrenten fast vorzeitig ausschalten. Die nächsten Aufgaben vor der Osterpause stehen für die Essener dann in Blaustein (2. April) und Schwetzingen (9. April) auf dem Plan. Spätestens am 21. Mai soll die Runde beendet und klar sein, wer in der Saison 2022/2023 weiter in der 3. Liga spielen darf.