Oberliga Mittelrhein
Wann wird es ernst? Kein Duell zwischen Refrath, Pulheim und Dormagen II in Sicht
Die Aufstiegskandidaten, die sich direkt zum Start in die Meisterrunde hätten treffen sollen, kämpfen zurzeit nur in Fernduellen gegeneinander. Zwei Nachholspiele sind noch immer ohne Termin.

Eins, zwei, drei, wer hat den Ball? Hier ist nicht entschieden, ob sich die beiden Refrather Christopher Gelbke und Patrick Faulhaber das Spielgerät sichern oder ob der Pulheimer Jan Giesen (von rechts) noch drankommt. HSG-Kreisläufer Michael Wittig (links) und Hornets-Kreisläufer Michael Geerkens (im Hintergrund) sind ebenfalls gespannt. Alle zusammen haben auch noch keine Tendenz im Kampf um den Aufstieg. (Foto: Thomas Schmidt)

Die Meisterrunde in der Oberliga Mittelrhein schleppt sich gerade durch die Landschaft. Erst schien der Kampf um den Aufstieg schnell vorbei zu sein – weil die ersten Spieltage nach dem erstaunlichen Terminplan ab Anfang März direkt die Duelle zwischen den drei für den Sprung in die Regionalliga in Frage kommenden Teams bieten sollten. Das sind immer noch ausschließlich der Erste HSG Refrath/Hand (13:3 Punkte), der Zweite TSV Bayer Dormagen II und der Dritte Pulheimer SC (beide 12:4). Für die  Mannschaften ab Rang vier, den zurzeit der TuS 82 Opladen II (11:7) einnimmt, gelten die weiteren Aufgaben bis auf wenige Ausnahmen eher als eine Art Freundschaftsspiele – weil es für keinen mehr um besonders viel geht. Klar: Alle wollen dennoch die da vorne ärgern. Was aber bis jetzt nicht so richtig gelang. Dormagen machte mit dem MTV Köln kurzen Prozess (41:29), die HSG Refrath/Hand mit dem Birkesdorfer TV (27:13). Am Wochenende versuchen nun die Birkesdorfer (Fünfter/11:9) ihr Glück bei den Dormagenern, während es der MTV wohl gerne gegen die Pulheimer probiert hätte. Die Partie wurde allerdings bereits am Dienstag abgesagt und für die Hornets, deren bislang einziger Auftritt in der Meisterrunde das 35:25 gegen den SSV Nümbrecht war, wird es deshalb wenigstens vorerst beim dritten Platz bleiben. Ganz vorne bleiben sicher die Refrather, wenn sie die Hürde bei den Opladenern bewältigen – und Zweiter bleiben die Dormagener, wenn sie sich in Birkesdorf durchsetzen. 

Manches spricht inzwischen dafür, dass die offenen Antworten in der Meisterschaftsfrage nun doch erst ziemlich spät fallen. Die Aufstiegsrunde sollte direkt mit dem Gipfeltreffen zwischen Dormagen II und Refrath/Hand beginnen, aber dieses Spiel fiel aus – wie anschließend die Partie der Pulheimer gegen Refrath/Hand und die der Dormagener gegen Pulheim. Spannend: Für zwei dieser drei Duelle gibt es bisher keinen neuen Termin. Der steht inzwischen immerhin fürs Duell Pulheim/Refrath fest, denn die beiden Titelanwärter sollen sich zum Abschluss am 15. Mai treffen. Vielleicht wird es ja sogar ein echtes Endspiel.

In der Abstiegsrunde werden sich der Fünfte SG GFC Düren 99, der TK Nippes (beide 5:11 Punkte) und der CVJM Oberwiehl (4:12) kaum noch in eine sichere Umgebung retten können, weil bereits der Abstand zum Fünften ASV SR Aachen (8:8) bei drei Zählern und mehr liegt. Vorne haben sich gleichzeitig der SC Fortuna Köln (14:6), der HC Weiden II (12:6) und der TuS Derschlag (12:8) bereits ausreichend Abstand nach unten erarbeitet – was hier jedoch nicht heißt, dass die drei ohne Ehrgeiz in den Rest der Saison gehen. Ein Beispiel dafür ist Weiden II, das aus den Spielen gegen Derschlag (30:27) und die Fortuna (29:29) viel Zuversicht schöpfte. „Unser Ziel bleibt, die Abstiegsrunde als Erster abzuschließen“, betont Trainer Philipp Havers, der mit den Weidenern nun bei SR Aachen antritt – und Respekt vor dem Kontrahenten hat: „Wir erwarten einen insgesamt sehr unbequemen Gegner, der bereits einige Teams ärgern konnte. Wir werden daher im Angriff darauf bedacht sein, mit hoher Ballsicherheit und Effizienz zu agieren, um so die nächsten beiden Punkte einzufahren.“ Klarer Fall: Havers weiß, dass eine starke Abwehr ebenfalls dazugehört und dass die Aachener andere Pläne haben.