3. Liga
Verlängerung: Longerich kämpft ums Ticket im DHB-Pokal
Als einziger Drittligist aus der Region haben die Kölner die Chance, sich für den Pokalwettbewerb 2022/2023 zu qualifizieren. Trainer Chris Stark ist heiß auf die zusätzlichen Partien.

Wir haben Bock! Trainer Chris Stark (Zweiter von links) und seine Longericher (Christopher Wolf/links, Co-Trainer Philipp Krüger/Zweiter von rechts und Matthias Peters/rechts) freuen sich auf die zusätzlichen Spiele in der Pokalrunde der Drittligisten. (Foto: Thomas Schmidt)

Es klingt wie ein emotionales Statement für den Handball, wenn Chris Stark über die Pokalrunde der Drittligisten spricht. Der Wettbewerb löste bei den meisten Vereinen eher gemischte Gefühle aus – nicht zuletzt deswegen, weil der Deutsche Handballbund (DHB) lange Zeit weder einen Modus noch ein mögliches Ziel kommunizierte. Um nicht wegen gefühlter „Freundschaftsspiele“ quer durch die Bundesrepublik fahren zu müssen, meldeten einige der sportlich Qualifizierten somit gar nicht erst für die Runde. Stark als Trainer des Longericher SC hat hierfür wenig Verständnis und er ist selbst heiß auf die zusätzlichen Spiele für sein Team: „Es geht jetzt nicht mehr ums nackte Überleben, allerdings muss ich sagen, dass ich richtig Bock auf diese Runde habe. Wenn ich zurückblicke auf die Coronazeit und wie die Vereine da gejammert haben, dass sie nicht spielen können und wie schlimm das für den Sport ist – die Saison da jetzt sechs bis acht Wochen vorzeitig zu beenden, leuchtet mir gar nicht ein.“

Modus und möglicher Gewinn sind dabei inzwischen klar für die Kölner, die in einer Vierergruppe mit der Ahlener SG und dem OHV Aurich um ein Ticket für den DHB-Pokal kämpfen. Ein weiterer Gegner ist das Team HandBALL Lippe II aus Lemgo, das allerdings nicht am Pokal teilnehmen kann. Sollte die Zweitvertretung des Bundesligisten am Ende der Runde oben stehen, qualifiziert sich der Gruppenzweite. Gespielt wird in Hin- und Rückspielen, sodass Starks Team sechs weitere Partien vor der Brust hat. Mit der Einteilung der Runde ist der Coach dabei mehr als glücklich: „Wir spielen in Aurich in der schönsten Halle der 3. Liga deutschlandweit. Wir spielen gegen Ahlen, die auch mehrere hundert Zuschauer in der Halle haben, genau wie Lemgo. Das sind sehr attraktive Gegner und Spiele, die sich die Longericher Handballfans sicher gerne angucken.“ Los geht es morgen Abend gegen Lemgo, bevor am Freitag in einer Woche die Partie in Ahlen auf dem Programm steht. Nach der Osterpause erwartet der LSC am 23. April Aurich. Die Rückspiele sind für den 29. April, 6. Mai und 13. Mai angesetzt.

Im DHB-Pokal könnte dann möglicherweise ein richtig attraktiver Gegner auf den Sieger der Pokalrunde warten. Für Stark ist das ein Anreiz, in den sechs Spielen noch einmal alles zu geben. Außerdem sieht es der Coach als Belohnung für eine ordentliche Saison seines Teams: „Dass so ein Verein wie der Longericher SC die Möglichkeit hat, sich für den DHB-Pokal zu qualifizieren, ist aller Ehren wert.“ In einer anderen Gruppe der Pokalrunde trifft der VfL Gummersbach II auf den TV Gelnhausen, die HG Saarlouis und den TuS Dansenberg. Hier gilt aber dieselbe Regel wie für Lemgo: Als zweite Mannschaft eines Profivereins können sich die Oberbergischen nicht für den DHB-Pokal qualifizieren. Für den VfL sind die Begegnungen mit den Teams aus dem Südwesten daher tatsächlich lediglich „Freundschaftsspiele“.