Harz beiseite
Kreisligist holt Zweitliga-Torjäger: Weßeling nach Wesseling
24 Jahre alter Rückraumspieler der SG BBM Bietigheim soll bereits am Samstag in der Meisterrunde gegen den Tabellenführer 1. FC Köln spielen.

So kennt ihn die 2. Bundesliga: Sven Weßeling lässt sich nur ungern von einem oft genug erfolgreichen Torwurf abhalten. Hier staunen die Gummersbacher Ole Pregler, Hakon Styrmisson (von links) und Tom Kiesler (rechts). Demnächst werden sie sich in der Kreisliga Köln/Rheinberg von Svens Qualitäten überzeugen können. (Foto: Thomas Schmidt)

Es gibt Punkte im Leben eines Sportlers, die ihn zu ungewöhnlichen Entscheidungen veranlassen. Und weil Handballer zweifellos Sportler sind, kommen solche Dinge auch dort vor. So spektakulär wie diese Geschichte wird es dann allerdings in der Regel nicht. Zu tun hat sie mit dem Kreisligisten TuS Wesseling – der sich in den kommenden Jahren Stück für Stück nach vorne entwickeln will und dafür einen spannenden Plan auf die Beine gestellt hat. Mit einem besonders spektakulären Schritt geht für den Verein jetzt sogar ein Traum in Erfüllung, der sich auch so beschreiben lässt: Handball-Legende Iker Romero verliert seinen wertvollsten Spieler – einer, der bis zuletzt für die vom Spanier trainierte SG BBM Bietigheim in der 2. Bundesliga aktiv war und dort in dieser Saison in 25 Spielen bereits 121 Treffer erzielt hat. Sein Name: Sven Weßeling. Der 24-Jährige, der noch am Mittwochabend mit den Bietigheimern gegen den Tabellenzweiten HSG Nordhorn-Lingen aktiv war und beim zumindest in der Höhe überraschenden 30:23 drei Siebenmeter-Tore beisteuerte, wechselt mit sofortiger Wirkung zum TuS Wesseling. Hier ist die Mitteilung seines neuen Vereins dazu:

 

„Dem TuS Wesseling ist ein absoluter Transfer-Kracher gelungen. Der 24-jährige Rückraumspieler von der SG BBM Bietigheim wechselt mit sofortiger Wirkung zum TuS Wesseling. Der Rückraumlinke wird sein Debüt im morgigen Spiel am 2. April gegen den 1. FC Köln in der Kreisliga Köln/Rheinberg geben. „Der Schritt zum TuS Wesseling war aufgrund meines Nachnamens immer mein größter Wunsch meiner Handballkarriere. Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens“, sagt Sven. Was viele nicht wissen: Seine Eltern wollten Sven ursprünglich den Vornamen TuS geben – was damals das Brühler Standesamt verhindert hat.

Der Beweis: Sven Weßeling präsentiert stolz das Trikot seines neuen Vereins TuS Wesseling, für den er mit der Nummer 16 auf die Platte gehen wird. (Foto: Weßeling/Wesseling)

„Sven Weßeling hat in den zurückliegenden Jahren seine Torgefährlichkeit immer wieder unter Beweis gestellt und gehörte stets zu den Top-Torschützen der 2. HBL. Darüber hinaus ist er in der Deckung auch im Innenblock einsetzbar“, sagt Peter Stramitzer, der Männerwart des TuS Wesseling, „wir sollten allerdings von Sven keine Wunderdinge erwarten. Die 2. Bundesliga ist sportlich mit der 2. Kreisklasse Köln/Rheinberg zu vergleichen. Daher werden wir ihm vermehrte Spielanteile in unserer zweiten Mannschaft an der Seite von Markus Herting geben, der ihn sportlich aufbauen soll.“ Sven kann es kaum erwarten, sich das Trikot des TuS mit der Nummer 16 überzustreifen: „Ich bin heiß wie Frittenfett, meine Handballschuhe für den TuS Wesseling zu schnüren. Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss, um in der Kreisliga zu bestehen. Aber ich werde alles dafür geben.“

Über die finanziellen Konditionen schweigen sich die Verantwortlichen aus, aber aus gut unterrichteten Quellen ist zu hören, dass Sven die Ablöse aus eigener Tasche bezahlt hat, um beim TuS Wesseling spielen zu dürfen.  Sven Weßeling, herzlich willkommen beim TuS Wesseling!

 

Wer mehr über den Verein und die Ziele der TuS-Handballer erfahren möchte, wird hier fündig:

http://www.handball-tuswesseling.de/

https://www.instagram.com/tuswhandball/?hl=de