Oberliga Mittelrhein
Refrath weiter spitze, Spielabbruch in Nippes
HSG gewinnt mit 27:21 in Opladen, Verfolger Dormagen II mit 34:28 in Birkesdorf.

So geht das! Moritz Merz erzielte für die HSG Refrath/Hand sieben Tore beim am Ende souveränen Erfolg in Opladen. (Foto: Thomas Schmidt)

In der Meisterrunde der Oberliga Mittelrhein gab es an diesem Wochenende keine Überraschung. Sowohl Tabellenführer HSG Refrath/Hand als auch Verfolger TSV Bayer Dormagen II lösten ihre Aufgaben weitgehend souverän. Die Refrather kamen beim TuS 82 Opladen II zu einem 27:21, Dormagen gewann in Birkesdorf mit 34:28. In beiden Begegnungen führte der jeweilige Favorit vom Start weg. Die HSG legte ein 4:1 (5.) vor und baute später über die Pause hinweg das 10:8 (17.) zum 18:9 (35.) und 20:10 (39.) aus. Die Frage nach dem Sieger war zu diesem Zeitpunkt zwar längst beantwortet, die Gastgeber gaben sich aber nicht auf und konnten den Rückstand mit einer guten Leistung in der Schlussphase noch einmal verkürzen. „Insgesamt war das ein gutes Handballspiel. Wir wollten uns besser verkaufen als im Hinspiel und das ist uns auch geglückt. Refrath gewinnt vollkommen zu Recht, aber wir haben uns viel besser präsentiert als im Hinspiel“, fand Opladens Trainer Stefan Scharfenberg.

Auch Dormagen führte in Birkesdorf früh recht deutlich (6:1/5.) und baute diesen Vorsprung zum 18:10 (28.) aus. Der TV blieb aber – genau wie Opladen – hartnäckig und kam immerhin noch einmal auf 22:26 (49.) heran. Dormagens Coach David Röhrig stellte sein Team in einer Auszeit neu ein – mit Erfolg: Der TSV zog wieder auf 29:23 (54.) weg und verteidigte den Sechs-Tore-Vorsprung bis ins Ziel. „Es war im Grunde eine lockere, interessante Partie. Birkesdorf hat nicht nachgelassen und kam aber zum Glück nicht so nah ran, dass es am Ende wirklich knifflig wurde“, fand Röhrig. In der Tabelle stehen die Refrather jetzt mit 15:3 Punkten vor dem TSV Bayer (14:4) und dem Pulheimer SC (12:4), der an diesem Wochenende erneut coronabedingt pausierte.

In der Abstiegsrunde traten der TK Nippes und der CVJM Oberwiehl zum Kellerduell des Letzten gegen den Vorletzten an. Als hätte die Saison für beide Mannschaften noch nicht genug Stolpersteine parat gehabt, musste die Begegnung in der 47. Minute beim Stande von 21:16 für Oberwiehl abgebrochen werden. Von der Hallendecke tropften größere Mengen Wasser auf den Boden, die eine Rutsch- und Verletzungsgefahr bedeuteten. Die Ursache ließ sich nicht finden, ein Loch in der Hallendecke war entgegen eines anderslautenden Berichts aber nicht die Ursache – zumal es in Köln zu dieser Zeit nicht regnete. Den Gastgebern gelang es jedenfalls nicht, das Problem auf die Schnelle zu lösen, sodass alle Beteiligten dem Abbruch zustimmten. „Wir müssen jetzt mal abwarten, wie die spielleitende Stelle entscheidet, ob das Spiel als Niederlage für den TKN gewertet wird, ob es einen Nachholtermin gibt komplett neu bei 0:0 – oder ob die letzten knapp 15 Minuten gespielt werden“, erklärte Nippes‘-Trainer Frank Rösgen. Der Coach hatte zuvor eine schwache erste Hälfte seines Teams und einen 8:14-Rückstand (27.) gesehen. Nach der Pause stellten die Hausherren auf eine 5:1-Deckung um, mit der sie etwas mehr Zugriff auf die Partie bekamen und vom 12:19 (37.) auf 15:19 (41.) verkürzen konnten. Ob es an diesem Abend zu einer Wende gereicht hätte, wird die Handball-Welt allerdings nicht mehr erfahren. „Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir das Spiel nicht gewinnen würden. Deswegen ist es jetzt natürlich schade, dass es irgendwie noch unklar ist“, fand Oberwiehls Trainer Nils Hühn, der auf eine Wertung für sein Team oder zumindest eine Austragung lediglich der letzten Minuten hofft.

Deutlich weniger Sorgen hat Fortuna Köln nach dem 25:19-Erfolg über BTB Aachen II. Die Mannschaft von Trainer Stephan Schulze stockte ihr Konto durch den Sieg auf 16:6 Punkte auf und führt die Tabelle der Abstiegsrunde damit weiter an. Durch einen Erfolg am kommenden Samstag im Derby gegen Nippes kann die Fortuna sogar schon alle theoretischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigen – selbst wenn es zu den maximal möglichen vier Absteigern kommen sollte. Allein die Leistung der Kölner gegen Aachen lässt allerdings im Moment keinen wirklichen Gedanken an einen Abstieg aufkommen. Mit einer konzentrierten Deckungsleistung über die gesamten 60 Minuten ließen die Hausherren dem BTB keine Chance. „Hier haben heute unser Torwart Dario Musacchio und Marco Stutzki als Abwehrchef ein absolutes Sonderlob verdient. Im Angriff hat mich gefreut, dass wir wieder mit Jonas Degener auflaufen konnten. Zusätzlich hat Stephan Dickopf am Kreis ein hervorragendes Spiel gemacht. Ich bin heute wunschlos glücklich mit der Leistung meiner Jungs“, fand Schulze.

 

TuS 82 Opladen II – HSG Refrath/Hand 21:27 (9:15).

TuS 82 Opladen II: Trögel (1), Kümper (2) – Nitsche (2), Swiedelsky (1), Graulich (3), Wendler (2), Völl (3), T. Meuser, Gerresheim (3/1), Schuster, Munkel (2), N. Meuser (2), Dambacher.

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Graf (1), Schallenberg (4/1), Funke (4), Niehaus (4/2), Wendler, Benninghaus, Schrage (2), Wittig, Merz (7), Natzke (5).

 

TV Birkesdorf – TSV Bayer Dormagen 28:34 (12:18).

 

Fortuna Köln – BTB Aachen II 25:19 (13:10).

 

TK Nippes – CVJM Oberwiehl abgebrochen (16:21/47. Minute)

 

SG GFC Düren – TuS Derschlag 34:33 (19:14).