Regionalliga Nordrhein
Siebengebirge überrennt Rheinbach im Abstiegsduell
HSG ist zwar weiter Letzter, zieht aber aus dem 34:19 viel Zuversicht für den weiteren Kampf um den Klassenerhalt.

Lasst uns feiern: Die Erleichterung bei Trainer Lars Degenhardt (Mitte) und der HSG Siebengebirge war am Sonntagabend riesengroß. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Siebengebirge – TV Rheinbach 34:19 (16:10). Die Positionen waren klar abgesteckt fürs Abstiegsduell. Die Rheinbacher, die zuletzt den Fünften HG Remscheid überrascht hatten (25:24), wären bei einem weiteren Erfolg ziemlich dicht ans untere Mittelfeld herangerückt – das beim Elften MTV Rheinwacht Dinslaken beginnt (12:20 Punkte). Und die HSG Siebengebirge, der am Tabellenende das Wasser bis zum Hals stand/steht, brauchte dringend beide Zähler – weil sonst die Hoffnungen im Kampf um den Klassenerhalt am Nullpunkt gewesen wären. Heraus kam dann am Sonntagabend ein überraschend deutliches Ergebnis für die Hausherren, die dadurch ihr Konto auf 8:30 Punkte verbesserten und tatsächlich neue Zuversicht für die weiteren Wochen schöpfen. Siebengebirge ist allerdings hinter den Rheinbachern (10:26) und der SG Langenfeld (9:29) immer noch Tabellenletzter. Und einiges spricht dafür, dass die Absteiger in die Oberliga aus diesem Dreierkreis kommen werden.

Rheinbach war nur bis zum eigenen 5:3 (13.) und 6:5 (16.) ein gleichwertiger Gegner, denn ab dem 7:6 (17.) übernahm die HSG immer mehr das Kommando. Die Entscheidung fiel im Grunde bereits in der ersten Halbzeit, als sich Siebengebirge vom 10:8 (23.) bis auf 15:9 (29.) absetzen konnte, und spätestens neun Minuten nach der Pause stand der Gewinner fest – 23:11 (39.). Für den Rest des Abends ging es aus Rheinbacher Sicht höchstens um Schadensbegrenzung, was allerdings kaum gelang. Als Oliver Dziendziol wenige Sekunden vor Schluss auf 34:19 (60.) für die Gastgeber erhöhte, lagen glatte 15 Treffer zwischen den beiden Kontrahenten.

„Bei Siebengebirge hat alles geklappt, bei uns nach einer ordentlichen Anfangsphase nix mehr. Wir müssen das abhaken und uns auf Weiden konzentrieren“, fand TV-Trainer Dietmar Schwolow, der mit den Rheinbachern am nächsten Samstag gegen den Neunten HC Weiden (15:21 Punkte) antritt – während Siebengebirge am Mittwochabend als klarer Außenseiter ein Nachholspiel beim Zweiten TV Korschenbroich (30:6) bestreitet. „Das war gegen Rheinbach ein sehr überzeugender Sieg“, sagte der erleichtert wirkende HSG-Trainer Lars Degenhardt, „bei uns hat nach einer schwierigen Anfangsphase sehr viel zusammengepasst. Wir haben stark gedeckt und in jeder Phase auch im Angriff gute Lösungen gefunden. Das gibt uns die Zuversicht, dass wir dran sind. Aus einer sehr starken Mannschaftsleistung kann man keinen herausheben.“

HSG Siebengebirge: Fischer, Löcher – Dziendziol (4/2), Steinhaus (11), Schulz (3), Hayer, Lajnef, Willcke, Lopez de Carvalho (2), Ghussen, Koch (7), Krefting (5), Sivanathan (2).

TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (7/4), Kurth, Eusterholz, Schmitz (2), Götz, Ollefs (1), L. Kazimierski (3), Künkler (1), Genn (2), J. Kazimierski (1), Stötzel (2).