Regionalliga Nordrhein
TVK jagt Spitzenreiter Ratingen, Aldekerk rutscht aus
Korschenbroich ist nach 32:26 gegen Langenfeld punktgleich mit Spitzenreiter Interaktiv. Dem Dritten TVA fällt beim 23:30 in Weiden nach der Pause nichts mehr ein.

Verbissen: Das Heimspiel gegen die SG Langenfeld (links Antoine Baup, rechts Fynn Kriebel) war für Regisseur Mats Wolf (mit Ball) und seine Korschenbroicher streckenweise mehr Arbeit als erwartet. (Foto: Michael Jäger)

TV Korschenbroich – SG Langenfeld 32:26 (17:7). Nach Lage der Dinge könnten die Korschenbroicher im Kampf um die Meisterschaft tatsächlich doch der einzige Rivale des Tabellenführers Interaktiv.Ratingen werden. Das Team von Trainer Dirk Wolf leistete sich zwar am Anfang der zweiten Halbzeit einen Durchhänger, der fast bestraft zu werden schien, konnte den Schalter aber wieder umlegen und letztlich ungefährdet den erwarteten Heimsieg einfahren. Gemeinsam mit den Ratingern, die am Freitagabend vorgelegt hatten (29:27 bei der HG Remscheid), steht der TVK nun bei 30:6 Zählern – und zurzeit über das Torverhältnis (plus 94/plus 56) auf dem zweiten Platz. Positiv für die beiden Top-Teams: Der Dritte TV Aldekerk (23:9), der am Dienstagabend bei Interaktiv antritt, erlitt mit dem 23:30 beim HC Weiden einen Rückschlag. Korschenbroich bestreitet dann am Mittwochabend ebenfalls ein Nachholspiel – und ist gegen den Letzten HSG Siebengebirge der klare Favorit. 

Der TVK enteilte im Duell mit dem Abstiegskandidaten (Rang 13/9:29 Punkte) nach dem 5:3 (13.) bis zum Ende der ersten Halbzeit auf 17:7 (30.), sodass fast nur die Höhe des Resultats offen war. Neue Langenfelder Gegenwehr im Verbund mit einer deutlich höheren Fehlerquote der Hausherren ließ das Zehn-Tore-Polster aber schmilzen – 19:16 (40.). Mehr Ruhe kehrte bei Korschenbroich nicht direkt nach der kurz zuvor beantragten Auszeit ein (39.), sondern etwas später durch die Treffer von Felix Barwitzki (46.), David Biskamp (46./Siebenmeter) und Sascha Wistuba (47.), die aus dem 21:17 (45.) das 24:17 machten. Den Rest der Partie brachte der Favorit ungefährdet über die Zeit. Für TVK-Trainer Dirk Wolf, der mit Kampf und Einstellung seines Teams voll einverstanden war, zählten in erster Linie die beiden Punkte: „Es war unter den gegebenen Umständen wieder eine gute Leistung. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine Schwächephase, aber wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt. Letztlich geht der Sieg in Ordnung.“

TV Korschenbroich: Jäger (1), Graedtke – Schiffmann Bark (1), Wistuba (5), Brinkhues, Zidorn (5), M. Wolf (2), Tobae, Kauwetter (3), Biskamp (6/2), Neven (1), Schneider (5), Barwitzki (3).

SG Langenfeld: Jahn, Bang – Ahrens (6/6), Pötzsch (1), Guggenmos (1), Preissegger (2), Winter (7), Becker (2), Gohly (2), Baup (1), Raschke (2), Nelte.

 

Neusser HV – BTB Aachen 28:26 (16:10). Die Partie hinterließ auf der einen Seite glückliche Neusser, die sich auf 20:14 Zähler verbesserten und nun als Sechster ein fester Bestandteil der oberen Hälfte sind. Klar: Auf der anderen Seite sorgte das Ergebnis eher für Frust, weil die Aachener nach dem 33:29 in der vergangenen Woche gegen die SG Langenfeld (Nachholspiel) wieder auf dem Weg zu mehr Stabilität zu sein schienen. „Das ist eine sehr ärgerliche Niederlage für uns“, sagte Trainer Martin Becker, „kurz vor der Halbzeit haben wir uns in der Abwehr nicht gewehrt und zu viele technische Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit war das ein ganz anderes Bild. Hinter einer aggressiven Abwehr hatten wir einen sehr starken Torhüter Peer Dosch. Wir haben es leider nicht geschafft, mal auszugleichen. Trotzdem mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf, sie hat toll gekämpft und ein gutes Spiel gemacht.“ Mit 16:18 Punkten bleibt Aachen auf dem achten Platz.

Vom 3:3 (8.) zog Neuss übers 7:3 (14.) und 11:9 (25.) durch einen 5:1-Lauf auf 16:10 (30.) weg, doch Aachen robbte sich ab dem 12:18 (33.) schrittweise heran – 17:19 (42.). Beim 20:21 (48.) oder 22:23 (53.) lag tatsächlich sogar die Wende in der Luft, zumal Tim Schriddels nun einen Siebenmeter für den NHV nicht zu nutzen wusste (53.). Die beiden Treffer von Aaron Jennes zum 24:22 (54.) und 25:22 (57.) verschafften den Hausherren aber den für den Erfolg nötigen Raum und mit dem 26:23 (59.) durch Til Klause war endgültig alles klar. „In der zweiten Halbzeit fühlen wir uns vielleicht ein bisschen zu sicher und werden vorne wie hinten etwas fahrlässiger“, fand der Neusser Co-Trainer Julian Fanenbruck, „Aachen wird auch deutlich stärker und wir lassen Aachen wieder rankommen. Es war nicht nötig, dass es noch einmal so eng wird. Ich glaube trotzdem, dass wir zum Schluss verdient gewinnen.“

Neusser HV: Dreyer – Steinkirchner, Menze, Schriddels (2/1), Rosendahl, Klause (3), Barentzen (2), Jennes (4), Zwarg (10/3), Dicks (6), Küpper Ventura, Rothkopf (1), Petrovic.

BTB Aachen: Dosch, Schüler – Ernst (1), Quetting (1), Bleuel (5), Jacobs (7/3), Oslender (2), Uerlings, Horn (3), Rückels, Heyme (5), Käsgen (2), Grunert.

 

HC Weiden – TV Aldekerk 30:23 (12:13). Mit diesem Ergebnis hatte keiner gerechnet – die Weidener nicht und auch die Aldekerker nicht. Unter dem Strich waren sich die beiden Trainer aber einig: Der Sieg der Gastgeber war verdient. „Wir sind eigentlich gut gestartet, haben dann aber zu viele Fehler gemacht. Wir wollten das Spiel zu früh für uns entscheiden, dadurch haben wir Weiden Luft zum Atmen gegeben – und die haben uns dann ein wenig den Schneid abgekauft, sodass wir zur Halbzeit nur mit einem Tor führen. Wir können es deutlich besser, das haben wir heute leider nicht geschafft gegen eine gute Weidener Abwehr mit einem guten Innenblock und einem guten Torhüter dahinter. In der zweiten Halbzeit fehlten uns hinten raus die Kräfte. Das Ergebnis war dann auch in der Höhe völlig in Ordnung“, fand TVA-Coach Nils Wallrath. Kollege Andreas Heckhausen war mehr als nur zufrieden: „Das war aufgrund der tollen Moral und Einsatzbereitschaft ein verdienter Heimsieg. Kompliment an die Mannschaft für die sehr konzentrierte Leistung.“ Für Aldekerk (jetzt Dritter/23:9 Punkte) sind dadurch die Aktien im Kampf um die Meisterschaft gesunken – und für Weiden (Neunter/15:21) die Aussichten auf einen Platz im sicheren Mittelfeld erneut gestiegen.

Mit dem 8:4 (15.) war die Welt der Gäste noch völlig in Ordnung, doch der HC ließ sich nicht abschütteln – 10:10 (25.). Aus dem knappen 12:13 (30.) nach der ersten Halbzeit machten die Gastgeber mit dem 17:16 (38.) wieder eine Führung und aus dem 21:21 (47.) durch sechs Treffer hintereinander das entscheidende 27:21 (56.), von dem sich der Favorit nicht mehr erholte. Wallrath fasste die Dinge so zusammen: „Wir hatten weder vorne noch hinten richtig Zugriff. In der Form hat Weiden nichts mit dem Abstieg zu tun – wir allerdings auch nicht mit dem Aufstieg.“ Heckhausen sah einen wesentlichen Faktor für den Sieg in der geschlossenen Mannschaftsleistung. Außerdem bescheinigte er seinem Keeper Tobias Bayer eine tolle Partie: „Er war der herausragende Spieler hinter einer starken Deckung.“

HC Weiden: Bayer, Rüttgers – Akintunde (2), Wolff (1), Klinkenberg (1), Scheidtweiler (9/3), Kemper, Eich (1), Lütz, Flossbach (6), T. Havers (4), Meurer (3/1), Bergerhausen (2), Pieper (1).

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (1),  Grützner (1), Greven, Plhak (5/2), Jentjens (5), Upietz, Gentges (2), Küsters, Julian Mumme (5), Tebyl (2), Rutten (2/1), Linden.