Regionalliga Nordrhein
Endspurt: Warum Bonn für Remscheid wichtig ist
HGR bestreitet bei der TSV schon ihr vorletztes Auswärtsspiel, will mindestens Platz fünf verteidigen und trifft ihren alten Trainer Frank Berblinger wieder.

Abwehrhaltung: Dominic Luciano (Nummer 14) und Philipp Hinkelmann (rechts) werden auch in Bonn im Remscheider Innenblock wieder viel zu tun haben – wie hier gegen Stanko Sabljic (links), Robert Markotic (Mitte/mit Ball) und Alexander Oelze (verdeckt), die kürzlich mit Interaktiv bei der HGR gewinnen konnten. (Foto: Thomas Ellmann)

Am Samstag zur TSV Bonn rrh. und am nächsten Mittwoch noch zum Nachholspiel ins Oberbergische beim HC Gelpe/Strombach – das wars dann schon mit den Auswärtsfahrten in dieser Regionalliga-Saison für die HG Remscheid. Aufs Team von Trainer Alexander wartet jedenfalls im letzten Drittel der herausfordernden und durch zahlreiche Ausfälle/Absagen geprägten Serie 2021/2022 ein ungewöhnlicher Terminplan: Vor den Oster-Schulferien tritt sie noch in der wenig Raum bietenden Bonner Halle Ringstraße und in der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle an, in der einst der große VfL Gummersbach zu Hause war, und noch innerhalb der Osterferien beginnt der Rest der Saison – in dem das Nachholspiel gegen den HC Weiden am 21. April (Donnerstag) der Auftakt für fünf Heimspiele hintereinander bildet. Anschließend erwartet das Team von Trainer Alexander Zapf den OSC Rheinhausen (Mittwoch, 27. April), den Neusser HV (Dienstag, 3. Mai), die SG Langenfeld (Samstag, 7. Mai) und zum Abschluss den TV Korschenbroich (Samstag, 14. Mai). Das Ziel ist dabei für Trainer Alexander Zapf völlig klar: „Wir wollen Vierter oder Fünfter werden. Wenn wir das schaffen, ist es für uns eine grandiose Saison.“ Aktuell steht die HGR mit 22:16 Punkten auf Rang fünf hinter Interaktiv.Handball, Korschenbroich (beide 30:8), dem TV Aldekerk (25:9) und Gelpe/Strombach (23:15). Nach vorne ist Rang vier definitiv in Reichweite, nach hinten muss Remscheid vor allem auf den Sechsten Neusser HV (20:14) und sogar auf den Siebten Bonn (18:20) aufpassen. Also kommt es schon zum Auftakt nicht in Frage, die Saison in Ruhe ausklingen zu lassen.

Dass es sich auswärts durchsetzen kann, hat Zapfs Team in diesem Jahr bereits hinreichend und zum Teil sogar eindrucksvoll bewiesen – 26:18 bei der SG Langenfeld, 23:22 beim MTV Rheinwacht Dinslaken, 26:22 bei der HSG Siebengebirge, 30:26 beim BTB Aachen, 29:18 beim HC Gelpe/Strombach, 34:25 beim TV Korschenbroich. Die Serie riss dann erst kürzlich mit dem in dieser Form wie aus dem Nichts kommenden 24:25 beim gefährdeten TV Rheinbach, dem sich das 27:29 in eigener Halle gegen Interaktiv anschloss. Und klar: Ein drittes Mal hintereinander gedenken die Remscheider auf keinen Fall zu verlieren, weil es eine unerfreuliche Neuerung für 2021/2022 wäre – und ein Rückschlag auf dem Weg in einen erfolgreichen Saisonendspurt. Ob das fast vier Monate zurückliegende 34:22 aus dem Dezember 2021 im Heimspiel gegen Bonn als Maßstab dienen kann? Remscheids Coach, der im Training aufgrund reduzierten Personals immer wieder improvisieren muss, hat zumindest leichte Zweifel: „Das war damals unsere beste Saisonleistung. Uns erwartet eine schwierige Aufgabe bei einem Gegner, der super eingespielt ist.“

Bonn steht im Kalenderjahr 2022 bei 6:10 Punkten und damit bei einer negativen Bilanz, wusste aber zuletzt dreimal hintereinander zu überzeugen: Nach dem 27:24 über die um den Klassenerhalt kämpfende SG Langenfeld gab es ein knappes 32:33 beim Zweiten Korschenbroich. Zuletzt gewann die TSV dann gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken mit 32:29 und festigte so ihre Position im gesicherten Mittelfeld (Siebter/18:20 Punkte). Dass bei den Gastgebern der Trainer Frank Berblinger heißt, der als Zapf-Vorgänger im Bergischen vor fast genau zwei Jahren entlassen wurde, gibt der Partie durchaus zusätzlichen Reiz. Wichtiger sind allerdings für beide Seiten die Punkte, die es zu verteilen gilt.