Oberliga Mittelrhein
Refrath zurück an der Spitze, schwarze Tage für Oberwiehl
Titelkandidat HSG hat wenig Mühe beim 33:17 gegen Longerich II. Unten droht dem CVJM nach 1:3 Punkten aus zwei Spielen der Abstieg.

Dann wirf doch! Refraths Jonathan Benninghaus (links) scheint gerade nicht besonders besorgt zu sein, dass Longerichs Jonathan Hoffmann hier einen Treffer erzielen könnte. Auch Moritz Merz (77) nimmt vorsichtshalber die Hände weg. Trotzdem holte die HSG mit dem 33:17 einen klaren Erfolg. (Foto: Thomas Schmidt)

Von Donnerstag bis Sonntag bot die Oberliga Mittelrhein eine bunte Mischung aus Nachholspielen und regulären Partien. Während dabei einige Mannschaften wieder einmal gar nicht im Einsatz waren, traten andere sogar mehrmals an. Am ambitioniertesten war hier in der Abstiegsrunde der BTB Aachen II, der in weniger als 24 Stunden zwei Partien absolvierten. Irgendeine Entscheidung blieb allerdings aus und eine Woche vor Ostern sind die Fragen nach Auf- und Absteigern noch weitgehend unbeantwortet. An die Spitze der Meisterrunde kehrte zunächst die HSG Refrath/Hand durch das klare 33:17 beim Longericher SC II zurück. Die Mannschaft von Trainer Christopher Braun steht bei 17:3 Zählern und damit vor dem TSV Bayer Dormagen II (16:4) und dem Pulheimer SC (12:4). Trotz einiger erkrankter Spieler während der Trainingswoche zeigten die Refrather von Anfang an eine stabile Leistung und führten die Partie direkt mit 5:0 (7.) an. Longerich konnte das Spiel dann bis zur Pause etwas ausgeglichener gestalten, ohne wirklich näher heranzukommen. Nach dem Seitenwechsel machte die HSG aus dem 18:13 (33.) das 25:14 (44.), womit die Frage nach dem Sieger beantwortet war. „Ein sehr souveräner Auswärtssieg. Kurz vor der Osterpause sind wir da sehr happy mit“, fand Braun, dessen Team planmäßig erst am 1. Mai gegen den SSV Nümbrecht wieder im Einsatz ist. Das am 5. März ausgefallene Gipfeltreffen in Dormagen ist bislang nicht neu terminiert.

Der MTV Köln tat sich beim 28:23 gegen den SSV Nümbrecht zuerst schwer – in einem Duell, das für beide Teams in der Aufstiegsrunde ohne jede Ambition nach ohne keine große Bedeutung mehr hatte. Nach dem 9:10 (21.) brachten vier Treffer in Folge die 13:10-Führung (29.), doch Nümbrecht kam zurück – 16:16 (38.), 19:19 (44.). Mit der nächsten Vierer-Serie vom 21:20 (46.) bis zum 25:20 (51.) war der Weg dann frei für die Kölner.  „Das war ein relativ souveräner Sieg“, meinte MTV-Trainer Moritz Adam, „die Mannschaft hat sehr geduldig und zielstrebig sieben gegen sechs gespielt. Wir steigern uns dann in der ersten Hälfte in der Abwehr und bauen uns ein kleines Polster auf. Das setzen wir in der zweiten Halbzeit fort.“ Auffällig und nicht nur aus seiner Sicht hervorzuheben: Leon Hilbert brachte es auf 13 Treffer.

In der Abstiegsrunde sicherte sich der HC Weiden II am Freitagabend im Derby gegen den BTB II mit dem 23:19 zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Die Mannschaft von Trainer Philipp Havers hat als Zweiter mit 14:6 Zählern zwischen Fortuna Köln (16:6) und dem TuS Derschlag (14:10) eine komfortable Ausgangsposition für den Rest der Serie. Die Hausherren starteten gut in die Partie und legten ein 7:2 (13.) vor, bevor auch Aachen am Spiel teilnahm und sogar mit 10:9 in Führung ging (28.). In der Schlussphase fand Weiden dann nach dem 17:17 (51.) die besseren Lösungen, ließ hinten nicht mehr viel zu und kam zum entscheidenden 22:17 (59.). Ein Wermutstropfen für den HC bildete allerdings die Verletzung von Torhüter Christopher Flöck, der ohne Fremdeinwirkung umknickte.

Bereits am Donnerstag hatte Aachen II beim CVJM Oberwiehl ein dramatisches Spiel geliefert. Nach einer ausgeglichenen Begegnung mit wechselnden Führungen lagen die Hausherren drei Minuten vor dem Ende durch Daniel Rischikovs Treffer mit 20:18 vorne (57.). Frederic Kusnierz-Glaz verkürzte für Aachen zum 19:20 (59.), 16 Sekunden vor dem Ende nahm Oberwiehls Trainer Nils Hühn seine letzte Auszeit. „Wir haben in der Auszeit gesagt, dass wir auf keinen Fall früh abschließen. Das müssen wir dann natürlich intelligenter machen. Wir dürfen auf keinen Fall noch einmal den Ball abgeben“, berichtete der Coach: Er musst mit ansehen, wie der BTB doch noch einmal in den Besitz des Spielgeräts und durch Kusnierz-Glaz zum 20:20-Ausgleich kam (60.).

Zwei Tage später kassierte der CVJM dann bei der ebenfalls stark gefährdeten SG GFC Düren eine 24:27-Niederlage. Hier lagen die Gäste nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (7:7/15.) ab dem 7:10 (21.) im Grunde immer hinten, sodass die Pleite vollkommen verdient war. „Wir haben uns die Niederlage selber zuzuschreiben, weil wir viel zu viele Fehler gemacht und nicht die richtige Einstellung an den Tag gelegt haben“, fand Hühn, der zudem die Verletzung von Mirco Gröbner (Finger) verarbeiten muss. Zu allem Überfluss für Oberwiehl sieht es derzeit so aus, dass die Partie beim TK Nippes komplett nachgeholt wird. Dieses Spiel war in der vergangenen Woche beim Stande von 21:16 für den CVJM abgebrochen worden, weil Wasser von der Hallendecke in Köln tropfte. Hühns Team steht daher bei jetzt 5:15 Punkten am Ende der Tabelle und der Weg zum Klassenerhalt ist nach diesem Wochenende ein ganzes Stück weiter geworden. Am 30. April geht es gegen Fortuna Köln -und fast schon um die letzte Chance, den Abstieg zu verhindern.

Longericher SC II – HSG Refrath/Hand 17:33 (12:16).

Longericher SC II: Briese, Fischbach – Malolepszy, Windhorst, Hipp, Matysiak (6), Heider (1), Schiefer (4), Duckert (1), Keil, Hoffmann (1), Falkenreck (4/2).

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Morris, Schallenberg (4), Faulhaber (3), Funke (4), F. Merz (1), Niehaus (9/1), Benninghaus (1), Schrage (1), Wittig (1), Asselborn, M. Merz (6), Natzke (3).

 

CVJM Oberwiehl – BTB Aachen II 20:20 (10:11).

CVJM Oberwiehl: Klein, Schoger – Gröbner (3), Nückel, Frielingsdorf, Schneevogt (1), Bluhm (2/1), Rischikov (6), Koch, Schneider (4/2), Madel (4), Kruse, Gartung.

BTB Aachen II: Bourceau, Zaghloul – Sevenich (3), Schmitz (5/1), Kell, Kurnierz-Glaz (4), Herzog (3), Kruse (3), Röder, Poro (2), J. Lütz, T. Lütz, Grimm.

 

HC Weiden II – BTB Aachen II 23:19 (11:11).

HC Weiden II: Flöck, Kaever – Schröder, Kemper (1), Habisch (3), Lütz (1), Xhonneux (8/4), Gerke (1), Kraus, Akintunde (5), Kuck, Meurer (2/2), Signon, Zaube (2).

BTB Aachen II: Bourceau, Zaghloul – Sevenich (2/1), Schmitz (6/2), Kell, Kurnierz-Glaz (2), Herzog (2), Kruse, Röder, Poro (4), J. Lütz, T. Lütz, Grimm (1), Zylus (2).

 

SG GFC Düren – CVJM Oberwiehl 27:24 (13:10).

SG GFC Düren: Dürselen, F. Saus – Folsche, Beck (2), Becker (6), Kolbe (1), Nolden (2), Risteski (8/4), Rügenberg (2), Hilgers, Cuscito (4), P. Saus (2), Kuchenbecker.

CVJM Oberwiehl: Klein, Schoger – Gröbner, Nückel (1), Frielingsdorf, Schneevogt (2), Bluhm (4), Rischikov (6/3), Koch, Schneider (1/1), Madel (5), Binder (3), Kruse, Gartung (2).

 

MTV Köln – SSV Nümbrecht 28:23 (14:11). 

MTV Köln: Schmitz, Vieker – Ratzka (2), Henning, Kalisch (4/3), Hilbert (13), Lipka (1), Scholl, Discher, Jebbink (2), Ziegler, König (4), Diederich (2), Becker.

SSV Nümbrecht: Orth – Meister (3), Benger (4), Bitzer, Schanz (6), Sonka, Dissmann (2), Söntgerath, Donath (2), Borisch (4/2), Wollenberg (2).

 

TuS Derschlag – ASV SR Aachen 32:27 (16:10).