Regionalliga Nordrhein
Fehlerfestival: Remscheid verliert auch in Gelpe/Strombach
HC hat nach dem 29:24 im Nachholspiel alle Chancen auf Platz vier. HGR ist enttäuscht von sich selbst.

Was geht ab? Torhüter Marvin Blech (mit vielen guten Paraden) und Rückraumspieler Tim Hartmann (mit fünf Treffern) trugen auf jeden Fall einiges bei zum Sieg des HC Gelpe/Strombach gegen die HG Remscheid. (Foto: Thomas Schmidt)

HC Gelpe/Strombach – HG Remscheid 29:24 (13:12). Es war einmal eine Mannschaft, die sich die Saison 2021/2022 mit der Fortsetzung nach der Winterpause/Weihnachtspause zu ihren Gunsten zurechtzulegen schien. Zwischen Mitte Januar und Mitte März gab es fünf Siege in fünf Spielen – darunter zum Abschluss ein 29:18 gegen den ebenfalls im oberen Drittel angesiedelten HC Gelpe/Strombach. Dann folgte eine ernüchternde 24:33-Niederlage gegen den Titelkandidaten TV Aldekerk und direkt darauf eine starke Korrektur – mit dem 34:25 beim TV Korschenbroich, einem weiteren Titelfavoriten. Eine Rückkehr zur früheren Serie oder dem vorherigen Schwung? Fehlanzeige. Die HG Remscheid hat offensichtlich seit dem 24:25 beim gefährdeten TV Rheinbach den Faden verloren – und sie findet ihn zurzeit nicht wieder. Klarer Beleg dafür: Die Mannschaft von Trainer Alexander Zapf verlor jetzt das Nachholspiel (aus der Hinrunde) im Oberbergischen beim HC Gelpe/Strombach nach einer übersichtlichen Leistung mit 24:29 (12:13). Es war die vierte Niederlage hintereinander und die HGR muss im Endspurt der Serie plötzlich aufpassen, dass sie nicht vom breiten Mittelfeld geschluckt wird. Hinter Interaktiv.Handball, Korschenbroich (beide 32:8), Aldekerk (25:9) und Gelpe/Strombach (25:15) liegt Remscheid (22:20) zwar weiter auf Rang fünf, aber besonders der Sechste Neusser HV (20:16) ist dicht dran. Dahinter sind selbst die TSV Bonn rrh. (20:20) und der BTB Aachen (16:18) wieder in der Nähe platziert.

Den besseren Start erwischten die Hausherren, die übers 5:2 (6.) bis zum 8:5 (11.) alles im Griff hatten, ehe die HGR durch drei Treffer hintereinander zum 8:8 (15.) ausglich und beim 12:11 (24.) sogar die Führung übernahm – was allerdings für den Rest des Duells eine Ausnahme bleiben sollte, obwohl die Entscheidung in der zweiten Halbzeit erst spät fiel. Das 17:13 (34.) der Gastgeber beantwortete Remscheid, das ohne Rückraumspieler Michael Heimansfeld und Torhüter Tobias Geske auskommen musste, mit dem 18:18 (41.) und bis zum 20:21 (46.) lief der Abend auf Augenhöhe. Aus dem 22:26 (53.) machten Achim Jansen (54.) und Sebastian Pflüger (55.) noch das 24:26, doch Lukas Altjohann sorgte mit dem 27:24 (56.) und erst recht mit dem 28:24 (59.) für die Entscheidung. Passend für Gelpe/Strombach: Altjohann setzte anschließend mit dem 29:24 in der letzten Minute auch den Schlusspunkt. Schmerzhaft für die HGR: Sie erzielte in den letzten fünfeinhalb Minuten gar keinen Treffer mehr.

Dass sich die Laune bei Remscheids Trainer eher im Bereich bescheiden einordnen ließ, kam später wenig überraschend. „Das war vom Niveau her relativ schwach. Wir kriegen es einfach nicht hin, die Chancen, die wir haben, zu nutzen – in einem Spiel, das man eigentlich gewinnen muss. Wir haben in der zweiten Halbzeit 10 bis 15 vollkommen freie Würfe verschossen, eher 15. Dann wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Der Blick geht jetzt wieder nach vorne“, sagte Zapf. Nach einer Pause über Ostern steht am 21. April (20.30 Uhr, Neuenkamp) das Nachholspiel gegen den Neunten HC Weiden (15:21 Punkte) auf dem Programm. Es ist der Auftakt zu einer Serie von fünf Heimspielen bis zum Ende der Saison, in der der aktuelle fünfte Platz in der Abschluss-Tabelle das Ziel bleibt. Zu Rang vier dürfte es nach der Niederlage in Gelpe nicht mehr reichen.

Den Sieg nahm der HC natürlich sehr gerne mit, weil er für den Endspurt alle Chancen bietet, tatsächlich auf dem vierten Rang durchs Ziel zu gehen. „Das Spiel war insgesamt sehr fehlerbehaftet mit technischen Fehlern, Fehlwürfen und Pässen, die nicht ankamen“, fand Co-Trainer Ole Remmers, der den kurzfristig ausgefallenen Chefcoach Michiel Lochtenbergh (Magen-Darm-Virus) vertrat, „in der ersten Halbzeit haben wir das in der Abwehr schon ordentlich gemacht. Vorne haben wir gemerkt, dass wir uns gute Würfe erspielen können, wenn wir ins Laufen kommen. In der zweiten Halbzeit wurde es besser, weil einfach auch das Energielevel höher wurde. Wir waren emotional stärker – auch stärker als der Gegner. Wir haben noch besser verteidigt und wir hatten eine super Torwartleistung von Marvin Blech. Moritz Banaschewitz hat in ganz wichtigen Momenten zwei Siebenmeter gehalten. Ich glaube, wir haben verdient gewonnen. Die Jungs  haben sich das gut erkämpft und hart gearbeitet dafür.“ Weiter geht es für den HC Gelpe/Strombach nach dem ursprünglich erstellten Terminplan erst am 7. Mai gegen die HSG Siebengebirge. Einer der Gründe: Gleich vier Nachholspiele sind bisher nicht terminiert – beim Neusser HV, bei der SG Langenfeld, beim MTV Rheinwacht Dinslaken und gegen den OSC Rheinhausen,

HC Gelpe/Strombach: Banaschewitz, Blech – Schröter, Schürmann, Urbach, Altjohann (7/4), Hilger, H. Roth (4), Borgard (4), Bader, Meinhardt (4), Hartmann (5), Panske, Mayer (5).

HG Remscheid: Garnich, Mathes – Pflüger (4), Pütz, P. Hinkelmann (5/1), Hertz (1), Luciano, F. Hinkelmann (1), Handschke (1), Jansen (7/3), Taymaz (1), Rath (4), Hermann.