3. Liga
Verlieren verboten: Krefeld und TuSEM II vor entscheidenden Spielen
Die Eagles erwarten in der HSG Konstanz den Top-Favoriten auf den Aufstieg und freuen sich auf eine volle Glockenspitzhalle. Essen braucht in der Abstiegsrunde gegen Haßloch dringend den ersten Sieg.

Mensch, Andrej! Trainer Maik Pallach und Rückraumspieler Andrej Obranovic wissen genau, dass die Eagles ihr Potenzial für einen Erfolg gegen Konstanz wohl zu hundert Prozent ausschöpfen müssen. (Foto: Herbert Mölleken)

Sie sind grundsätzlich eher in zwei verschiedenen Welten unterwegs. Eins eint die beiden Niederrhein-Vertreter aus der 3. Liga aber: Sowohl TuSEM Essen II als auch die HSG Krefeld Niederrhein sollten morgen Abend etwas Zählbares holen, wenn sie ihre Saisonziele nicht aus dem Auge verlieren wollen. Dabei geht es für die Krefelder um die Chance, in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga an den Start zu gehen, während Essen um den Verbleib in der 3. Liga kämpft. Und so dürfte auch die Atmosphäre in der Glockenspitzhalle eine andere sein, wenn die Eagles die HSG Konstanz empfangen. Die Gäste vom Bodensee waren in der vergangenen Saison noch in der 2. Bundesliga unterwegs und nach dem Abstieg zeigte die Mannschaft von Trainer Jörg Lützelberger dann in der aktuellen Serie, dass sie direkt wieder hoch will: Aus 22 Vorrunden-Begegnungen gab es 40:4 Punkte und den souveränen Gruppensieg in der Staffel G. Nach zwei Partien in der Aufstiegsrunde steht ebenfalls eine makellose Bilanz von 4:0 Zählern und damit aktuell die Tabellenführung in der Statistik.

Krefelds Trainer Maik Pallach hat daher eine Menge Respekt vor den Gästen: „Die HSG Konstanz ist sicher in unserer Gruppe der absolute Topfavorit und damit für uns eines der leichtesten Spiele in dieser Saison, weil wir aus unserer Sicht das erste Mal wirklich Außenseiter sind. Nichtsdestotrotz wollen wir der HSG natürlich einen großen Kampf liefern. Zu verschenken haben wir nichts.“ Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich Pallachs Team eine Niederlage kaum leisten kann: Derzeit steht die HSG bei 2:2 Punkten, bei einer Pleite wären es 2:4. Je nach den Ergebnissen der anderen Teams am Samstag wären die Aussichten der Krefelder, einen der beiden ersten Plätze in der Aufstiegsrunden-Gruppe B zu ergattern, noch irgendwo zwischen minimal oder nicht vorhanden. Nicht zuletzt deswegen wünschen sich die Eagles eine volle Halle, am Donnerstag meldete der Verein 1300 verkaufte Tickets. „Ich hoffe, dass noch mehr Zuschauer den Weg in die Glockenspitz finden, weil das sicher ein absolutes Highlight in dieser Saison ist“, meint Pallach.

Am anderen Ende der Glücks-Scala warten die Essener weiter auf ihren ersten Sieg in der Abstiegsrunde. Nur deshalb, weil das Team des Trainergespanns Lukas Ellwanger/Marvin Wettemann die perfekte Ausbeute von 4:0 Punkten aus der Vorrunde mitgenommen hatte, darf es sich überhaupt noch berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Aus drei Partien in der Abstiegsrunde gab es dagegen bisher ein Unentschieden und zwei Niederlagen – womit der TuSEM bei jetzt 5:5 Zählern als Dritter unter den Strich gefallen ist. Gerettet wären momentan die TSG Haßloch (8:2) und die HSG Oftersheim/Schwetzingen (6:4). Tabellenführer Haßloch kommt nun zum direkten Duell ins Ruhrgebiet und für Essen ist es die perfekte Gelegenheit, die Karten im Abstiegskampf deutlich zu den eigenen Gunsten neu zu mischen. Andererseits wäre der Weg ans rettende Ufer bei einer weiteren Niederlage plötzlich richtig weit. Für die TuSEM-Zweite gilt daher ebenfalls, dass sie am Samstagabend möglichst etwas Zählbares holen sollte, um das Saisonziel nicht aus den Augen zu verlieren.