24. April 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Korschenbroich – TV Rheinbach 33:26 (21:8). Natürlich war für Korschenbroichs Trainer Dirk Wolf das Wichtigste, was er oben auf der Anzeigetafel nachlesen konnte: „Es ist alles gut, wir haben unseren Job gemacht, wir haben verdient und hoch gewonnen.“ Der ungefährdete Sieg beförderte das Konto zudem auf 34:8 Konto und der TVK liegt als Zweiter weiter gleichauf mit dem Spitzenreiter Interaktiv.Handball (34:8/besseres Torverhältnis). Noch zufriedener wäre Wolf allerdings gewesen, wenn sein Team die nicht nur aus seiner Sicht überragende erste Halbzeit wenigstens halbwegs fortgesetzt hätte. „Großes Kompliment an meine Jungs, das war echt gut. Das Spiel war auch in der zweiten Halbzeit nie in Gefahr. Aber das wir die mit 12:18 verlieren, ist ein kleiner Wermutstropfen. Das muss nicht sein, da müssen wir cleverer agieren, damit wir vielleicht mit einem etwas besseren Gefühl aus dem Spiel rausgehen.“ Das gelang dann vielleicht sogar den Rheinbachern, die auf Rang zwölf (12:28 Punkte) weiter mitten im Kampf gegen den Abstieg stecken. „In der ersten Halbzeit war die Leistung absolut desolat“, fand Jan Hammann, der mit Chefcoach Dietmar des Trainerduo des TVR bildet, „die Mannschaft war vollkommen emotionslos. In der zweiten Halbzeit hat sie aber Charakter gezeigt und gekämpft.“ So reichte es immerhin zu einem halbwegs erträglichen Resultat.
Korschenbroich legte mit einem 6:2 (8.) los, sodass die Gäste früh eine Auszeit nehmen mussten – die allerdings wenig brachte. Beim 13:3 (18.) lag der Vorsprung der Hausherren zum ersten Mal im zweitstelligen Bereich und bis zum 21:8 (30.) ließ der TVK den völlig überforderten Gästen nicht mal eine kurze Gelegenheit, ein bisschen durchzuatmen. Das Rheinbacher Aufbäumen brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs direkt vier Treffer in Folge zum 12:21 (35.), aber der nachlassende und viel mehr Fehler einstreuende Favorit behielt alles im Griff – 23:14 (38.), 26:17 (45.), 27:19 (48.), 30:21 (56.). Wolf führte das Nachlassen der Hausherren unter anderem auf den Blick nach vorne zurück: „Jetzt haben wir einen Tag Regeneration, am Montag geht es in die Vorbereitung auf das Spiel in Aldekerk. Vielleicht war das schon ein bisschen in den Köpfen bei den Jungs, dass wir am Dienstag eine schwere Aufgabe haben.“ Das Nachholspiel des Zweiten beim Dritten (27:9), der drei Partien weniger ausgetragen hat, wird tatsächlich für beide den weiteren Verlauf des Aufstiegskampfs beeinflussen.
TV Korschenbroich: Jäger, Graedtke – Schiffmann (4), Bark (1), Barwitzki (1), Brinkhues (1), Zidorn (3), Wolf (2), Tobae (4), Kauwetter (1), Biskamp (9/5), Neven (3), Schneider (4).
TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (4), Kurth (5), Eusterholz (1), Schmitz (9/5), Sato, Ollefs (2), Kazimierski, Künkler (5), Genn.
TV Aldekerk – Neusser HV 29:23 (12:11). Der Erfolg der Aldekerker war keineswegs ein Selbstläufer, sondern das Produkt harter Arbeit – über einen Kontrahenten, den sie in der Vogteihalle sehr schätzen. „Neuss spielt einen guten Handball“, sagte TVA-Trainer Nils Wallrath „sie haben auch einen richtig guten Torwart, der uns viele, viele Probleme bereitet hat.“ Gemeint war der junge Keeper Paul Dreyer (20), der einen entscheidenden Anteil am lange knappen Verlauf der Partie beanspruchen konnte. Weil die Aldekerker am Ende trotzdem einen relativ ungefährdeten Erfolg einfuhren, war ihre sportliche Welt trotzdem völlig in Ordnung. Und der Dritte (27:9 Punkte) freut sich jetzt sehr aufs Spitzenspiel am Dienstagabend (19.30 Uhr) gegen den Zweiten TV Korschenbroich (34:8). „Alles in allem war es ein zufriedenstellender Auftakt in die dreiwöchige Spielphase“, fand Wallrath, „jetzt müssen wir uns auf Korschenbroich vorbereiten.“ Diese Partie wird der Auftakt zu einem Ultra-Marathon, in dem bis zum 14. Mai weitere sechs Aufgaben auf dem Programm stehen.
Die Gastgeber legten gegen Neuss immer wieder vor, wussten sich aber nach dem 4:2 (8.), 7:5 (16.) oder 9:7 (19.) nicht weiter abzusetzen. Mit dem 11:10 (26.) durch Daniel Küpper Ventura ging sogar Neuss in Führung, ehe Aldekerk sowohl kurz vor der Pause als auch kurz danach jeweils zwei Treffer erzielte – 14:11 (34.). Ab dem 18:13 (39.) zeichnete sich der Erfolg der Hausherren zum ersten Mal klarer ab und mit der Viererserie vom 20:16 (42.) zum 24:16 (52.) war das Duell entschieden. „Aldekerk war das deutlich bessere Team“, stellte Gäste-Trainer Christoph Schon mit dem Hinweis auf Vorteile der Gastgeber in Angriff und Abwehr ehrlich fest. Gleichzeitig konnte er mit dem Auftritt seiner eigenen Mannschaft (Sechster/20:18 Punkte) sehr gut leben – weil Neuss eben über weite Strecken tatsächlich einen beherzten Kampf lieferte. Was den Kollegen Wallrath neben dem Erfolg besonders freute: Marcel Görden, der wegen einer Knieverletzung monatelang gefehlt hatte, gab ein gutes Comeback – was den Aldekerkern mit dem Blick auf die kommende Phase der Hochbelastung doppelt gelegen kommt. Der 34-Jährige ist in der Abwehr und vorne am Kreis extrem wertvoll – und ein klassischer Führungsspieler.
TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (2), Görden (2), Grützner, Greven, Plhak (6/4), Jentjens (5), Gentges (5), Küsters (2), Julian Mumme (3), Tebyl (2), Rutten (2), Linden.
Neusser HV: Dreyer, Schroif – Kurth (1), Steinkirchner, Menze, Schriddels (3), Rosendahl, Klause (2), Barentzen (2), Jennes (4), Zwarg (4/2), Küpper Ventura (4), Rothkopf (2), Petrovic (1).