Oberliga Mittelrhein
Nach fünf Wochen Pause: Hornets gehen gegen Birkesdorf baden
Die Pulheimer verlieren im Titelrennen Boden auf die Konkurrenz. Der CVJM Oberwiehl plant nach dem 21:31 in Nippes für die Verbandsliga.

Was sollen wir tun? Trainer Kelvin Tacke und seine Pulheimer fanden nach fünf Wochen Pause gegen Birkesdorf noch nicht wieder zu ihrer alten Stärke und kassierten eine ärgerliche Pleite im Titelrennen. (Foto: Thomas Ellmann)

Das letzte Wochenende der Osterferien hatte in der Oberliga Mittelrhein eigentlich „nur“ ein paar Nachholspiele auf dem Programm, bei denen im Vorfeld wenig auf Entscheidendes im Kampf um Auf- oder Abstieg hindeutete. Doch vielleicht wird dieser Samstag im Meisterrennen in der Rückschau noch einmal ganz wichtig werden. Der Pulheimer SC – coronabedingt seit dem 6. März nicht mehr mit einem Pflichtspiel beschäftigt – kassierte gegen den TV Birkesdorf eine 26:27-Niederlage. Damit büßte das Team von Trainer Kelvin Tacke im Kampf um die Tabellenspitze wichtigen Boden gegenüber den Konkurrenten HSG Refrath/Hand (17:3 Punkte) und TSV Bayer Dormagen II (16:4) ein. Mit 12:6 Zählern stehen die Hornets für den Moment sogar nur auf Rang fünf hinter dem TuS 82 Opladen II und Birkesdorf (beide 13:11). „Es war der erwartet zähe Gegner und im Grunde genommen auch ein zähes Spiel. Unterm Strich hat Corona uns da einen richtigen Strich durch die Rechnung gemacht dadurch, dass wir jetzt fünf Wochen lang keinen Spielbetrieb hatten. Da fehlte es an allen Ecken und Enden an den Dingen, die uns stark gemacht haben“, fand Tacke, der allerdings auch die Leistung der Gäste lobte: „Birkesdorf hat das sehr gut gemacht und uns alles abverlangt. Der Sieg geht für Birkesdorf zu hundert Prozent in Ordnung.“ Bis zum 19:19 (44.) boten beide Teams ein Spiel auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Dann zogen die Gäste über das 21:19 (45.) auf 25:21 (48.) weg. Diesen Vorsprung verteidigte Birkesdorf bis zum Ende, obwohl das 27:24 durch Jakob Ernst (56.) bereits der letzte Treffer seiner Mannschaft war. Pulheim konnte durch Martin Mokris (57./Siebenmeter) und Erik Hampel (58.) nur verkürzen und mehrere Chancen zum Ausgleich nicht mehr nutzen.

In der Abstiegsrunde deutet sich an, dass der CVJM Oberwiehl in der kommenden Spielzeit wieder in der Verbandsliga starten wird. Die Mannschaft von Trainer Nils Hühn kassierte im Nachholspiel beim TK Nippes eine bittere 21:31-Niederlage und steht mit 5:17 Punkten am Ende der Tabelle. „Wenn die Fans nach dem Spiel gesungen hätten ‚So spielt ein Absteiger‘, dann hätten sie auf jeden Fall Recht gehabt. Wir haben uns heute von unserer schwächsten Seite gezeigt“, fand Hühn. Sein Team lag in Nippes direkt mit 1:5 (6.) und 3:9 (10.) hinten und kurz vor der Pause war der Rückstand auf acht Treffer angewachsen (10:18/28.). Erst nach dem 12:26 (40.) konnten die Gäste das Ergebnis in der Schlussphase etwas erträglicher gestalten, was aber kein wirklicher Trost war. Obwohl die Oberbergischen rechnerisch noch nicht sicher abgestiegen ist, geht Hühn nicht davon aus, dass die Rettung klappt. Hierin sieht er auch eine Chance: „Vielleicht sind wir dann ein bisschen befreiter, dass wir dann nächste Woche anders auftreten.“ Am kommenden Samstag erwartet Oberwiehl den „Spitzenreiter“ der Abstiegsrunde – und hat hier gegen Fortuna zumindest das Ziel, sich anders zu präsentieren. Klarer Fall: Freundlicher sieht die Welt für den TK Nippes aus, der als Sechster mit 7:11 Punkten ausgestattet ist und den Klassenerhalt vielleicht wieder schaffen kann. „Von Beginn an konnte man feststellen, dass wir nichts anbrennen lassen wollten mit einer sehr guten Einstellung und einer guten Griffigkeit in der Defensive“, stellte Trainer Frank Rösgen zufrieden fest, „demzufolge hatten wir auch die nötige Sicherheit und Ruhe im Angriff. Schlüssel zum Erfolg war ganz klar die sehr kompakte und griffige Defensive, die uns auch einfache Tore aus dem Tempogegenstoß ermöglicht hat.“

Während die SG GFC Düren mit dem 30:24 über BTB Aachen II einen wichtigen Sieg in der Abstiegsrunde landete und jetzt 11:11 Zählern sogar auf Platz vier steht (reicht am Ende zur Rettung), gab es in der Meisterrunde noch zwei Partien von eher geringer sportlicher Bedeutung. Für den SSV Nümbrecht war die Qualifikation für die obere Hälfte bereits das Ziel aller Träume, denn so haben die Oberbergischen mit dem Abstiegskampf rein gar nichts zu tun. Die Niederlage am Freitag gegen den TuS 82 Opladen II (25:29) tat dem SSV nur bedingt weh und am Sonntag gelang sogar ein Sieg über den Longericher SC II (30:26), dessen Trainer Frederic Rudloff eine viel zu hohe Fehlwurf-Quote bei seiner Mannschaft beklagte. Die Opladener freuten sich im Übrigen sehr über zwei Punkte für die interne Zielsetzung, am Ende den vierten Platz in der Meisterrunde zu belegen. „Es war ein gutes Freitagsabendspiel in Nümbrecht, das ist nicht einfach. Wir sind da sehr zufrieden mit“, fand TuS-Trainer Stefan Scharfenberg.

 

Pulheimer SC – Birkesdorfer TV 26:27 (13:13).

Pulheimer SC: O. Middell, T. Giesen – Heinen (1), Bartsch, Jacoby (1), J. Giesen (2), Kehrer (3), Hampel (7), Geerkens (1), Zeyen, T. Middell (3), Romberg (4), Mokris (3/1), Hüfken (1).

Birkesdorfer TV: Höschen – Pelzer (5), Lückenbach, Ernst (8/4), Stern (2), Ihmer (2), Strücker (5/1), Grings, Schroven (2), Meise, Bünten (3).

 

SSV Nümbrecht – TuS 82 Opladen II 25:29 (13:14).

SSV Nümbrecht: Kirchner, Rydzewski – Funk (3/2), Meister (2), Benger (4), Euteneuer (2), Opitz (3), Schanz (1), Sonka, Dissmann (2), D. Donath (2), Borisch (1), Miebach (5), Wollenberg.

TuS 82 Opladen II: Trögel, Kümper – Bachler, Nitsche (12/4), Swiedelsky (5), Graulich, Wendler, Völl (2), Lintz, Gerresheim (1), Schuster (3), Munkel (1), N. Meuser (4), Dambacher (1).

 

SSV Nümbrecht – Longericher SC II 30:26 (13:12).

SSV Nümbrecht: Orth, Rydzewski – Meister (2/2), Benger (1), Soentgerath, J. Lang (3), Schanz (5), Sonka, Dissmann (1), T. Lang (2), D. Donath, Miebach (5), Wollenberg (11).

Longericher SC II: Burggraf, Fischbach – Windhorst (1), Malolepszy (4/2), Matysiak, Heider (1), Schiefer (5), Hipp, Duckert (3), Vallbracht, Keil, Hoffmann (4), Falkenreck (8/3).

 

TK Nippes – CVJM Oberwiehl 31:21 (19:11).

TK Nippes: Sierau, Staat – Ahrens (3), Engels (5), Pohlig (6/2), Bredehorst, Kirschsieper (4), Klausen (9), Kirstgen, Michael, Bieck (2/1), Duttle (2).

CVJM Oberwiehl: Koch, Knie – Frielingsdorf, Heuser, Nückel (1), Schneevogt (2), Bluhm (2), Schell, Klein, D. Rischikov (7/4), Madel (3), Binder (2), Gartung (4).

 

SG GFC Düren – BTB Aachen II 30:24 (14:11).