3. Liga
„Nur noch Endspiele“: Krefeld und Essen wollen nachlegen
Auf die HSG wartet nach dem Erfolg gegen Konstanz die Aufgabe in Pforzheim. TuSEM II braucht im Abstiegskampf gegen Blaustein die nächsten Punkte.

Volle Kraft voraus: Merten Krings war zuletzt beim 33:32 über Konstanz die überragende treibende Kraft der Eagles. Auch in Pforzheim wird es wieder auf die Impulse ankommen, die der Regisseur seinem Team geben kann. (Foto: Herbert Mölleken)

Dass das Wetter im Rheinland seit dem vergangenen Wochenende eher schlechter geworden ist, dürften sie rund um die Glockenspitzhalle in Krefeld kaum bemerkt haben. Gefühlt herrscht bei den Eagles seit dem ebenso knappen wie wichtigen 33:32-Erfolg über die HSG Konstanz in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga nämlich der pure Sonnenschein. Die Träume sind nicht vorzeitig gescheitert, sondern sind die Chancen für die Mannschaft von Trainer Maik Pallach jetzt wieder real und die Gruppe B ist offener als je zuvor. Favorit Konstanz steht genau wie die SG Pforzheim/Eutingen, der VfL Pfullingen und Krefeld bei 4:2 Punkten und selbst die SG Schalksmühle/Halver Dragons hat mit 2:2 Zählern durchaus noch die Gelegenheit, einen der ersten beiden Plätze zu ergattern, die am Ende zur Teilnahme an den Play-Off-Partien gegen ein Team der Gruppe A berechtigen. „Wir haben ja nur noch Endspiele und sind natürlich stolz, dass wir noch die Möglichkeit haben, Erster oder Zweiter in der Gruppe zu werden“, findet auch Pallach, der sich mit seinem Team auf die Aufgabe am Samstag in Pforzheim vorbereitet: „Mit Pforzheim erwartet uns eine Mannschaft, die über ein sehr flexibles taktisches System in Angriff und Abwehr verfügt. Man muss sagen, dass sich der Trainer Alexander Lipps für jeden Gegner noch einmal etwas einfallen lässt, sodass da am Samstag eine Überraschung auf uns zukommen kann.“ Besonderen Respekt hat der HSG-Coach dabei vor Rückraumspieler Nico Schöttle. Der U19-Europameister startet mit einem Zweitspielrecht für Pforzheim, steht aber gleichzeitig schon bei den Profis des TBV Stuttgart unter Vertrag. Zuletzt weiß Pallach, dass der Faktor Zuschauer dieses Mal wohl nicht zugunsten der Krefelder ausfallen wird. Gegen Konstanz machte vielleicht der Heimvorteil vor über 1500 Fans den entscheidenden Unterschied: „Man sieht, dass es in beiden Gruppen kaum Auswärtssiege gibt. Von daher gilt es für uns, mit einer hohen Disziplin aufzutreten und mit der gleichen Emotionalität und Leidenschaft wie gegen Konstanz.“

Den nächsten Schritt auf dem Weg zum Saisonziel will auch die zweite Mannschaft von TuSEM Essen am Samstagabend hinter sich bringen. Die Mannschaft des Trainergespanns Lukas Ellwanger/Marvin Wettemann hat in der Abstiegsrunde nach dem 28:25 über die TSG Haßloch ebenfalls wieder deutlich bessere Karten. Der Sieg über das Team aus Rheinland-Pfalz wäre allerdings nur wenig wert, wenn der TuSEM am Samstag gegen den TSV Blaustein nicht nachlegt. Gerettet wären in der Gruppe VI nach dem jetzigen Stand Haßloch und die HG Oftersheim/Schwetzingen (beide 8:4 Punkte). Die Essener haben als Dritter mit 7:5 Zählern ebenfalls alles in der eigenen Hand, auch der TuS Volmetal (6:6) darf hoffen. Für Blaustein (4:8) und die TSG Söflingen (3:9) wird der Weg zum rettenden Ufer vier Spieltage vor Schluss vielleicht schon zu weit. Geschenke von den Gäste aus Baden-Württemberg sollte die TuSEM-Zweite aber in keinem Fall erwarten, sondern sich lieber auf den größtmöglichen Widerstand einrichten. Reicht es dann zum nächsten Sieg, sähen die Karten für ein weiteres Jahr 3. Liga im Ruhrgebiet noch einmal deutlich besser aus.