2. Bundesliga
Erleichterung: Dormagen verlässt die Abstiegsplätze
TSV Bayer holt mit dem 31:28 beim Kellerkonkurrenten TV Emsdetten zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Regisseur Ian Hüter und Keeper Christian Ole Simonsen ragen heraus.

Der Problemlöser: Ian Hüter (mit Ball) hatte als Regisseur immer einen Blick fürs Spiel und er steuerte auch noch sechs Treffer zum Dormagener Sieg in Emsdetten bei. (Foto: Thomas Schmidt)

TV Emsdetten – TSV Bayer Dormagen 28:31 (14:11). Vielleicht hat der TSV Bayer an diesem Samstagabend im Emsland den Schlüssel für jenes Tor gefunden, durch das er auf den Weg zum Klassenerhalt entscheidend vorankommt. Und ausgerechnet jener Spieler, der noch am Mittwoch beim schmerzhaften 17:18 gegen die Eulen Ludwigshafen einer der unglücklichsten Menschen in der Halle gewesen war, erwies sich diesmal als die wertvollste Kraft auf der Platte: Ian Hüter, der den Ballverlust kurz vor Schluss in einer 6:4-Überzahl verursacht und dadurch die Chance auf wenigstens einen Punkt  zerstört hatte, erwies sich als Fixpunkt in seiner Mannschaft – die dadurch selbst in brenzligen Situationen nicht völlig aus der Spur kam und auf der Zielgeraden entschlossen zupackte, als ihnen die Hausherren mehrmals sehr großzügig die Gelegenheit dazu boten. Der Erfolg machte sich natürlich auch in der Tabelle sehr positiv bemerkbar, weil die Dormagener zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit nicht mehr auf einem der drei Abstiegsplätze liegen: Den weiteren Kampf gegen den Abstieg nimmt die Mannschaft des Trainergespanns Peer Pütz/David Röhrig mit 22:38 Zählern von Rang 17 aus auf – also von der ersten Position aus, die am Ende die Rettung bedeutet. Nicht weit vor Dormagen liegt der TuS Ferndorf (24:38), nicht weit dahinter folgen der TV Großwallstadt (21:39) und Emsdetten (20:40). Der Letzte EHV Aue (19:45) hat dagegen fast den Anschluss verloren.

Auf besondere Offensiv-Aktionen mussten die gut 1300 Zuschauer in der Ems-Halle lange verzichten und die Abwehrreihen dominierten. Nach dem 4:1 (8.) musste Dormagen die Hausherren auch aufschließen lassen – 7:7 (19.), 8:8 (23.), 10:10 (26.). Ausgerechnet mit dem Treffer von Jan Reimer zur 11:10-Führung (26.) begann dann allerdings die aus TSV-Sicht grausamste Phase der Partie – mit vier Gegentreffern hintereinander zum 11:14-Rückstand (29.), den die Gäste als schwere Hypothek in die zweite Halbzeit schleppen mussten. Dort bewies die Mannschaft allerdings viel Moral, als sie schnell aufholte und ab dem 15:15 (35.) zuerst auf Augenhöhe unterwegs war – gestützt auf den nimmermüden Antreiber Ian Hüter und den inzwischen für Martin Juzbasic zwischen den Pfosten stehenden Torhüter Christian Ole Simonsen, der in seinen gut 28 Minuten Spielzeit eine großartige Quote von 45,83 Prozent an abgewehrten Würfen erreichte.

Beim 15:17 (38.) oder 17:19 (42.) drohte trotzdem noch einmal eine Niederlage, doch übers 21:20 (47.) und 22:21 (48.) fand Dormagen ab dem 23:22 (51.) in rascher Folge die richtigen Antworten – hin und wieder unterstützt durch Fehler und Ballverluste der Gastgeber. So kam Jan Reimer per Gegenstoß zum 27:23 (55.) und in derselben Minute zum 28:23 (55.), als er das Spielgerät mühelos im hier leeren  Emsdettener Tor unterbringen konnte. Der TVE, der abschließend in einer offenen Deckung alles riskierte, kam zwar auf 26:29 (57.) heran, aber nicht mehr wirklich für eine Wende in Frage.

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen – Karvatski, Reuland (2), Meuser (4), Senden (5), Biernacki (1), I. Hüter (6), Reimer (10/4), Grgic, P. Hüter (1), Johannmeyer, Grbavac, Seesing, Steinhaus (1), Mast (1).