Oberliga Mittelrhein
Mit Mühe: Aber Dormagen bleibt dran an Refrath
TSV Bayer II ist nach 30:27 gegen einen nie aufgebenden Longericher SC II weiter Zweiter und im Aufstiegskampf voll im Geschäft.

Was macht ihr denn da? Bayer-Trainer David Röhrig fand die Darbietung seiner Dormagen nach einem guten Start zunehmend weniger erbaulich. (Foto: Thomas Ellmann)

TSV Bayer Dormagen II – Longericher SC II 30:27 (15:13). Der Titelkandidat musste am Ende ganz tief durchatmen, weil er beinahe im Kampf um den Aufstieg ausgerutscht wäre – trotz einer 7:1-Führung in der zehnten Minute. Entsprechend konnte Dormagens Trainer David Röhrig auch vor allem mit den beiden Punkten in der Meisterrunde etwas anfangen, aber wenig mit dem Auftritt der Gastgeber: „Ein glücklicher Sieg für uns. Wir kommen eigentlich super in die Partie und stehen gut in der Abwehr, machen aber in der Phase schon einige Fehler im Tempospiel. Wir agieren da technisch auf keinem guten Niveau, gehen aber gut in Führung, weil wir einfach sicher stehen. Dann brechen wir völlig ein. Am Ende des Tages ist Handball dann doch auch Einstellung, Einsatz und Motivation – und nicht nur ein paar vermeintliche technische Fähigkeiten. Und die leiden dann auch noch, wenn man nach 15 Minuten glaubt, man kann die Füße hochlegen. Am Ende können wir froh sein, dass wir das Ding irgendwie über die Zeit retten.“ Und weil dem TSV das gelang, konnte er in der Tabelle mit jetzt 18:4 Zählern wieder dicht an den Spitzenreiter HSG Refrath/Hand (19:3) heranrücken. Longerich bleibt Sechster (6:20).

Nach der Auszeit direkt im Anschluss ans 1:7 arbeitete sich der LSC als klarer Außenseiter besser in die Partie und war beim 11:12 (24.) verdient wieder dran. Es blieb bis in die Schlussphase hinein ein Duell auf Augenhöhe und der TSV Bayer hatte reichlich Mühe, vorne zu bleiben – 18:17 (35.), 20:19 (41.), 23:22 (46.), 25:24 (50.). Erst mit drei Treffern in Folge um 28:24 (54.) gelang den Hausherren dann jener klare Vorsprung, der am Ende als Basis reichen sollte. Longerich verkürzte noch auf 27:29 (58.), ehe Florian Träger auf der Gegenseite mit dem 30:27 (60.) die Entscheidung besorgte. LSC-Coach Frederic Rudloff war trotz der Niederlage angetan von der Leistung seines Teams: „Die Jungs haben nie aufgegeben. Nach hinten raus haben wir in den  entscheidenden Phasen zu viel verballert und machen zwei, drei technische Fehler, die uns letztendlich den Sieg kosten. Es hätte sich keiner beschweren können, wenn wir einen Punkt mitgenommen hätten. Es war ein schönes Spiel und ein geiler Fight. Ich verliere total ungerne, aber wir können die Halle erhobenen Hauptes verlassen.“

TSV Bayer Dormagen II: Dahmen, Broy – Rehfus (1), Eugler (4), Schreibelmayer (5/3), Hinrichs (5), Beckers, Johannmeyer (2), Leitz (2), Träger (6), Seyb, von Bülow (1), Speckmann (3), Ostrowski (1).

Longericher SC II: Burggraf, Briese – Windhorst, Ponzelar, Hipp (1), Matysiak (4), Heider (1), Schiefer (8/2), Duckert (1), Malolepszy (5/1), Breuer (2), Keil, Hoffmann (2), Falkenreck (3/1).