2. Bundesliga
Keine Überraschung: Gummersbach siegt auch in Dormagen
Der TSV hält zwar eine gute Halbzeit lang mit. Am Ende reicht dem Spitzenreiter aber eine konzentrierte Leistung nach der Pause zum ungefährdeten 36:30-Erfolg.

Blick nach hinten: Lukas Blohme und der VfL Gummersbach müssen auf dem Weg in die 1. Bundesliga eigentlich keinen Verfolger mehr fürchten. Beim souveränen Sieg in Dormagen war der Rechtsaußen mit acht Toren bester Werfer. (Foto: Thomas Wirczikowski)

TSV Bayer Dormagen – VfL Gummersbach 30:36 (14:15). Am Ende waren sie dann doch in verschiedenen Welten unterwegs und vermutlich war das Derby der Mittelrhein-Konkurrenten am Mittwochabend für lange Zeit das letzte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel. Das liegt vor allem daran, dass die Gummersbacher dem Rest des Feldes in der 2. Bundesliga inzwischen komplett enteilt sind und mit nun 52:12 Punkten sechs Spiele vor dem Saisonende im Grunde nur noch darauf warten müssen, wann ihnen der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen ist. Lediglich der ASV Hamm-Westfalen (41:21) und die HSG Nordhorn-Lingen (40:20) haben überhaupt noch eine theoretische Chance, den VfL zu überholen. Der Ausdruck „Verfolger“ passt aber selbst hier schon lange nicht mehr. Zum anderen vergrößerten die Gäste durch ihren Erfolg die Sorgen des TSV, der bei jetzt 22:40 Zählern wieder auf Platz 18 abgerutscht ist – der in der Endabrechnung nicht zur Rettung reichen würde. Der TV Großwallstadt zog durch sein 27:19 beim Schlusslicht EHV Aue wieder an Dormagen vorbei (23:39). Gemeinsam mit dem TuS Ferndorf (16./24:38) und dem TV Emsdetten (19./20:40) bilden Dormagen und Großwallstadt ein Quartett, aus dem sich letztlich wohl nur zwei Teams werden retten können.

Dabei waren die Gastgeber zumindest eine Halbzeit lang auf Augenhöhe und steckten selbst das 1:4 (6.) zum Start gut weg. Vor über 1100 Zuschauern kämpfte sich der TSV vom 4:7 (11.) zum 7:7-Ausgleich (15.). Kurz darauf drehten Tim Mast (17.), Alexander Senden (19.) und Andre Meuser (20.) das 7:8 sogar zur 10:8-Führung. Gummersbach schaltete nun wieder einen Gang höher und machte seinerseits durch sechs Treffer in Folge aus dem 9:11 (21.) das eigene 15:11 (26.). Damit war die wilde Achterbahnfahrt vor der Pause aber längst nicht beendet: In den letzten vier Minuten des ersten Durchgangs verkürzten die Hausherren durch drei Tore auf 14:15 (30.).

Kurz nach dem Seitenwechsel glich Aron Seesing für Dormagen zum letzten Mal aus – 15:15 (32.). Eher unspektakulär bekamen die Gäste die Sache in der Folge in den Griff und verwalteten ihren Vorsprung über das 17:15 (34.) und 20:17 (39.). Wenn der TSV wieder ranzukommen schien, wie beim 19:20 durch Joshua Reuland (41.), fanden die Oberbergischen direkt die passende Antwort. Ole Pregler besorgte per Doppelschlag das 22:19 (41./43.) und mit den Treffern von Julian Köster (48.), Lukas Blohme (48.) und Ellidi Vidarsson (49.) zum 28:23 war der VfL bereits auf die Siegerstraße eingebogen. In den letzten Minuten kam keine wirkliche Spannung mehr auf und die Gummersbacher traten die rund 80 Kilometer weite Heimreise mit zwei verdienten Punkten im Gepäck an.

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen – Reuland (1), Meuser (5), Leitz, Senden (4), Biernacki, I. Hüter (2), Reimer (4/3), Grgic (4), P. Hüter (4), Johannmeyer, Grbavac , Seesing (4), Steinhaus, Mast (2).

VfL Gummersbach: Nagy, Ivanisevic – Fanger, Vidarsson (5), da Rocha Viana, Köster (6), Blohme (8), Häseler, Herzig (2), Pregler (5), Dzialakiewicz, Santos (3), Kiesler, Stüber, Zeman (2), Bozovic (5/2).