06. Mai 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Aldekerk – OSC Rheinhausen 30:22 (14:9). Sie gewinnen und gewinnen und gewinnen auf dem Weg durch ihr Mammutprogramm – und sind trotzdem immer noch „nur“ Dritter. Nach dem aufsehenerregenden 36:32 beim Spitzenreiter Interaktiv.Handball musste Aldekerk zweieinhalb Wochen aussetzen, ehe es vor allem aufgrund einiger Nachholspiele richtig zur Sache ging – zwölf Tage mit fünf Partien seit dem 23. April. Der TVA hat alle Hürden genommen und dabei unter anderem gegen den Zweiten TV Korschenbroich hoch gewonnen – 42:27. Der Sieg über den in der jüngeren Vergangenheit heftig gebeutelten OSC war nun allerdings nicht das Ende der Tortur, sondern eigentlich erst der Startschuss für einen noch verrückteren Endspurt, denn das Team von Trainer Nils Wallrath spult ihre restlichen vier Saisonspiele innerhalb von acht Tagen ab – beginnend am Samstag beim gefährdeten TV Rheinbach (Vorletzter/12:30 Punkte). Weiter geht es mit dem Nachholspiel am 10. Mai beim BTB Aachen (aus der Hinrunde) und 48 Stunden darauf mit einem weiteren Nachholspiel am 12. Mai gegen die Aachener (aus der Rückrunde). Sollte Aldekerk dieses Programm ähnlich gut bewältigen wie bisher, hat es am 14. Mai zum Schluss der Serie 2021/2022 wohl ein echtes Finale gegen Interaktiv (38:8 Zähler), das vor den Korschenbroichern (36:12/mit zu vielen Minuspunkten belastetet) und Aldekerk (35:9) liegt.
Auf einer ganz anderen Baustelle mit ganz anderen Problemen sind mittlerweile die Rheinhausener unterwegs – bei denen sich jetzt mit etwas Verspätung zeigt, wie wichtig die März-Erfolge gegen Rheinbach (29:24) und die HSG Siebengebirge (25:24) wirklich waren. Mit der Niederlage in Aldekerk ging das Team von Trainer Thomas Molsner zum dritten Mal hintereinander leer aus und es ist jetzt auf Rang zwölf (14:24) durchaus ernsthaft gefährdet: Hinter dem OSC liegen lediglich Rheinbach (12:30) und Siebengebirge (10:34). Die Parallele zu den Aldekerkern: Rheinhausen absolviert gerade ebenfalls einen Ultra-Marathon, der am Samstag in Korschenbroich weitergeht und am 10. Mai bei der SG Langenfeld (Elfter/15:29 Punkte) das nächste direkte Duell mit einem Kontrahenten aus dem Abstiegskampf bringt. Sicher ist bereits, dass der OSC in die Verlängerung der Saison geht, die eigentlich am 14. Mai beendet sein sollte. Bei der HG Remscheid tritt Rheinhausen am 16. Mai an, gegen die TSV Bonn rrh. am 18. Mai und beim HC Gelpe/Strombach am 21. Mai. Für das Nachholspiel beim MTV Rheinwacht Dinslaken ist noch kein Termin festgelegt.
Bis zum 4:6 (12.) und 5:7 (17.) blieben die Gäste in Reichweite, ehe sich die klar überlegenen Hausherren deutlicher absetzten – 10:6 (21.), 12:7 (24.), 14:9 (30.). Gut fünf Minuten nach der Pause war die Frage nach dem Sieger mit dem 18:9 (36.) für Aldekerk endgültig beantwortet, ehe Rheinhausen nach einer Auszeit wieder etwas besser aussah. Übers 25:15 (47.), 26:16 (49.), 27:17 (51.) und 28:18 (54.) lag der Vorsprung der Hausherren später trotzdem vier Mal im zweistelligen Bereich, aus dem sich der OSC im Schluss-Abschnitt immerhin wieder befreien konnte. Olaf Mast, der Sportliche Leiter, fasst den Abend aus Sicht der Hausherren kurz und knapp zusammen: „Wir mühten uns zwar redlich, mussten aber die individuelle Dominanz des Gegners, der zudem derzeit über eine enorme Leichtigkeit verfügt, anerkennen.“ TVA-Coach Nils Wallrath sah auf der anderen Seite nicht ungern, dass sein hinten stabil stehendes Team diesmal mit Blick auf die aktuell auch läuferisch hohe Belastung nicht alle Kraftreserven angreifen musste: „Das war ein relativ einfaches Spiel für uns. Der OSC hatte heute nicht so viel dagegenzusetzen, weil ihm die Durchschlagskraft fehlte. Ich konnte relativ früh munter durchwechseln. Wir müssen jetzt gucken, dass wir uns bis Samstag erholen und dann geht es einfach weiter.“
TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (1), Görden (3), Grützner, Greven (1), Plhak (3/2), Jentjens (5), Gentges (3), Küsters (3), Julian Mumme (2), Tebyl (2), Rutten (4/2), Linden (3).
OSC Rheinhausen: Steffel, Heesen – Branding (4), Mehlich, Enders (4), Krumschmidt (2), Kryzun (3/3), Ranftler (2), Bartesch, M. Molsner, Rennings (3), Brakelmann (2), Singh Toor, Kolski (2).
BTB Aachen – MTV Rheinwacht Dinslaken 22:30 (13:17). In Aachen werden sie inzwischen heilfroh sein über das 26:23 am 6. März in Rheinhausen, über das 33:29 am 30. März gegen die SG Langenfeld und über das 25:17 einen Monat später am 30. April gegen den TV Rheinbach – weil ihnen diese Erfolge über Mannschaften, die mitten im Kampf um den Klassenerhalt stecken, womöglich in der Gesamtschau den Platz am rettenden Ufer gebracht haben. Außerdem konnte die Mannschaft von Trainer Martin Becker sonst keine weiteren Punkte im Kalenderjahr 2022 sammeln (6:22), sodass sie inzwischen auf Rang neun mit 18:26 Zählern gerade noch zum unteren Mittelfeld gehört. Nur 24 Stunden nach der 15:32-Pleite im nachgeholten Derby beim HC Weiden ging die Hoffnung des BTB, es möge gegen Dinslaken besser laufen, überhaupt nicht in Erfüllung, und Becker wirkte entsprechend frustriert: „Das ist sehr ernüchternd. Im Endeffekt zahlen wir die Rechnung für den engen Spielplan. Die Chancen wären sicherlich da gewesen, aber wir haben uns zu viele Ballverluste und zu viele Fehlwürfe erlaubt und Dinslaken, das im Endeffekt von unseren Fehlern gelebt hat, zu Gegenstoß-Toren eingeladen. Machen wir unsere Chancen rein und haben wir weniger Ballverluste, sind wir – denke ich – die bessere Mannschaft. Aber so war leider auch heute nichts drin. Jetzt haben wir weitere schwere Spiele gegen Ratingen und zweimal Aldekerk vor uns, was die Sache nicht einfacher macht. Jammern hilft aber nichts. Wir müssen weiter schauen, dass wir vorwärtskommen und vielleicht noch den einen oder anderen Punkt holen überraschenderweise.“
Das wird für die Aachener tatsächlich ein Problem, weil sie es am Samstag zunächst mit Interaktiv.Handball zu tun bekommen und dann zweimal rasch hintereinander mit den Aldkerkern – am 10. Mai (Dienstag) zunächst in Aachen beim Nachholspiel aus der Hinrunde unde 48 Stunden später am 12. Mai (Donnerstag) in der Vogteihalle beim Nachholspiel aus der Rückrunde. Am 14. Mai soll die Saison dann für den BTB mit dem Heimspiel gegen die TSV Bonn rrh. (Sechster) zu Ende gehen. Auf jeden Fall etwas länger beschäftigt sind die auf Platz zehn verbesserten Dinslakener (16:26 Punkte), deren Bilanz für 2022 unter anderem durch den Erfolg in Aachen mit 10:12 Zählern wesentlich freundlicher ausfällt. Außerdem hat der MTV ein aus fünf Partien bestehendes Restprogramm, das ihm einige Chancen lässt. Dinslaken tritt noch an gegen den Neusser HV (Samstag), beim TV Rheinbach (11. Mai), in Rheinhausen (14. Mai), gegen den HC Gelpe/Strombach (17. Mai) und gegen Rheinhausen (Nachholspiel/bislang kein Termin).
Aachen ging gegen Dinslaken mit dem 5:4 (11.) durch den Treffer von Aron Ernst nur ein einziges Mal in Führung und drohte bereits nach dem 8:9 (17.) den Anschluss zu verlieren – kämpfte sich aber vom 10:13 (23.) auf 12:13 (26.) heran. Entschieden war das Duell dann schon kurz nach der Pause, als der MTV aus dem 17:13 (30.) durch drei schnelle Treffer in Folge das 20:13 (34.) gemacht hatte. Der BTB bemühte sich zwar immer wieder, erneut auf Sichtweite heranzukommen, blieb jedoch spätestens bei sechs Toren Rückstand hängen – 17:23 (48.), 19:25 (53.). Dinslaken hatte unter dem Strich keine Probleme, den wertvollen Sieg über die Zeit zu bringen und gleichzeitig die 26:28-Heimniederlage aus der Hinrunde zu korrigieren. Sollten also beide Mannschaften später nach Punkten gleichauf über die Ziellinie gehen, bekäme der MTV über den gewonnenen direkten Vergleich die günstigere Position.
BTB Aachen: Dosch, Schüler – Ernst (3), Wydera (1), Quetting, Bleuel (2), Jacobs (10/5), Oslender (1), Bökmann (1), N. Wudtke (3), Rückels, Käsgen (1), Kepp.
MTV Rheinwacht Dinslaken: Christmann, Köß – Backhaus (3), Tomke (1), De Lede (1), Hoffmann (6), Ben Youssef (1), Adam (4), Kruse, Tuda (4/1), Dreier, Reede (6), Feld (4).