08. Mai 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In der Meisterrunde der Oberliga Mittelrhein deutet alles auf ein echtes Finale am 21. Mai hin. Dann empfängt der aktuell Zweitplatzierte TSV Bayer Dormagen II den Spitzenreiter HSG Refrath/Hand. Lediglich diese beiden Teams kommen noch als Aufsteiger für die Regionalliga in Frage – und sie liegen kurz vor Ende der Saison dicht beieinander. Die Dormagener nehmen mit 18:4 Zählern die Verfolgerrolle ein, die HSG steht nach dem deutlichen 37:21-Erfolg beim MTV Köln bei 21:3 Punkten. Und offenbar ist ihnen in Bergisch Gladbach auch bewusst, dass es in der Schluss-Abrechnung vielleicht sogar auf das Torverhältnis ankommen kann, denn die Refrather legten im Derby in der Halle am Wiener Platz von Beginn an das höchste Tempo vor (9:3/11.). Die Gastgeber wehrten sich vergeblich gegen die Klasse des Tabellenführers, der seinen Vorsprung kontinuierlich ausbaute – 12:5 (15.), 16:8 (26.), 20:11 (32.). Die Frage nach dem Sieger war natürlich bereits vor der Schlussphase beantwortet. Hier legten die Gäste nach dem 29:20 (51.) aber noch einmal einen 8:1-Lauf zum 37:21-Endstand hin. „Das war ein souveräner Auswärtssieg. Jetzt sind wir bereit für die beiden Endspiele gegen Pulheim und Dormagen“, meinte Refraths Coach Christopher Braun. Am kommenden Freitag kann Dormagen beim SSV Nümbrecht den Rückstand auf die HSG zunächst einmal verkürzen. Der Spitzenreiter muss dann seinerseits am Sonntag in einer Woche die Aufgabe beim Pulheimer SC lösen.
Die Pulheimer hatten sich nach ihrer langen Corona-Pause durch zwei knappe Niederlagen gegen den TV Birkesdorf (26:27) und beim TuS 82 Opladen (24:25) noch im April um alle Meisterschaftsträume gebracht. Jetzt unterlagen die Hornets beim Longericher SC II mit 29:32 und sind damit weiterhin sogar nur Fünfter (14:10 Punkte). „Die Spannung ist raus, das belegen auch die 30 Fehlwürfe, da kannst du kein Spiel mit gewinnen“, meinte Pulheims Trainer Kelvin Tacke, dessen Team beim 15:14 (33.) zum letzten Mal vorne lag und danach ziemlich den Faden verlor – 15:18 (35.), 19:23 (46.), 20:26 (49.). Longerichs Coach Frederic Rudloff war zufrieden, dass sein Team nach sechs Niederlagen wenigstens noch einen Sieg in der Meisterrunde geschafft hat: „Unser Ziel war es auf jeden Fall, noch Punkte in der Runde zu holen, das die Jungs heute umgesetzt. Ich glaube ich kann sagen, dass wir verdient gewonnen haben.“
In der Abstiegsrunde sind nach Abschluss des eigentlich letzten Spieltags ebenfalls noch viele Fragezeichen offen. Klarheit haben dabei zunächst einmal die drei ersten Teams Fortuna Köln (19:9 Punkte), HC Weiden II (18:6) und TuS Derschlag (18:10), die alle auch in der kommenden Spielzeit in der Oberliga zuhause sein werden. Der CVJM Oberwiehl (6:20) hat nach dem 15:30 in Weiden nun auch die letzte Mini-Chance auf den Klassenerhalt verspielt und wird in der kommenden Saison in der Verbandsliga starten. Beim Auswärtsspiel in Würselen musste CVJM-Trainer Nils Hühn auf einige Stammkräfte verzichten: „Wir hatten das ganze Spiel über Probleme, den Ball im Tor unterzubringen, was natürlich auch der dünnen Personaldecke und der Uneingespieltheit geschuldet war. Jetzt hoffen wir, dass wir am letzten Spieltag wieder ein paar mehr Spieler dabei haben, um uns von den Heimfans vernünftig zu verabschieden.“
Absteigen wird auch der TK Nippes, der innerhalb von 22 Stunden bei der Fortuna (22:40) und gegen Derschlag (26:31) zweimal deutlich verlor. Die Mannschaft von Trainer Frank Rösgen ist damit punktgleich mit BTB Aachen II (beide 9:19) und hat den direkten Vergleich beider Teams nach dem 22:22 aus der Hinrunde und dem 22:20-Sieg am vergangenen Mittwoch gewonnen. Nur zählt in dieser Saison im Bereich des Handball-Verbandes Mittelrhein bei Punktgleichheit das Torverhältnis – und da liegen die Kölner nach den zwei deutlichen Niederlagen zum Abschluss mit Minus 39 jetzt hauchdünn hinter dem BTB (Minus 38). Somit wird auch Nippes als Vorletzter absteigen, während Aachen noch ein wenig hoffen darf. Sollte aus der Regionalliga kein Team aus dem Verband Mittelrhein absteigen, würde sich auch die BTB-Zweite retten. Das Szenario ist allerdings eher unwahrscheinlich, und voraussichtlich werden die Aachener Oberwiehl und Nippes in die Verbandsliga folgen.
Sicherheit bietet am Ende auf jeden Fall der vierte Tabellenplatz. Da liegt für den Moment der ASV SR Aachen nach dem eigenen 32:25 beim BTB. Die Mannschaft von Trainer Cornelius Hesse hat bei 14:10 Punkten allerdings auch noch zwei Nachhol-Aufgaben vor der Brust. Um den vierten Rang gegenüber der SG GFC Düren (13:13) abzusichern, würde dem ASV hier ein weiterer Sieg reichen. Die Gelegenheit dazu bietet sich am Mittwoch gegen Weiden oder am Samstag in Oberwiehl. Das Aachener Derby war eine Achterbahnfahrt und die Gäste hatten ihre 16:9-Führung (23.) beim 22:22 (43.) schon komplett verspielt. Im Anschluss behielt Hesses Team aber die Nerven und legte einen 9:2-Lauf zum 31:24 (58.) hin. Der Coach war nach der Partie glücklich: „Es war auch wieder Abstiegskampf, es war wieder viel Nervosität im Spiel aber wieder mit dem glücklichen Ende für uns. Jetzt hoffen wir, dass es gut weitergeht und wir mit dem vierten Platz in der Liga bleiben können, wobei wir uns bezüglich der Auf- und Abstiegsregeln nicht so hundertprozentig im Klaren sind.“
MTV Köln – HSG Refrath/Hand 21:37 (11:19).
MTV Köln: Schmitz, Vieker – Jahn (1), Ratzka (1), Henning (3), Kalisch (5/3), Hilbert (3), Scholl, Discher (6), Jebbink, Theisen, Ziegler, König (1), Diederich (1).
HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Schrage (2), Klaus (2), Müller (1), Funke (4), Niehaus (9/4), Wendler (4), Benninghaus (2), Gelbke (1), Asselborn (3), Merz (4), Natzke (3).
Longericher SC II – Pulheimer SC 32:29 (12:13).
Longericher SC II: Burggraf, Fischbach – Malolepszy (6), Windhorst (1), Ponzelar, Hipp (1), Matysiak (1), Heider (1), Schiefer (5/1), Duckert (4), Breuer (2), Keil, Hoffmann (3), Falkenreck (8/4).
Pulheimer SC: O. Middell, T. Giesen – Heinen, Waldecker (4), Semeraro (2), Jacoby, J. Giesen (3), Kehrer (1), Hampel (3), Zeyen, T. Middell (7), Mokris (8/6), Hüfken (1).
Fortuna Köln – TK Nippes 40:22 (18:10).
Fortuna Köln: Musacchio, Hoffmann – Surlemont (9), Eiben (5), Künkele, Stutzki (3), Dickopf, Lammer (1), Stabauer (1), Degener (4), Kötzle (1), Wilke (3), Kruse (2), Gremmelspacher (11/5).
TK Nippes: Staat, Sierau, Becker – Sauerbier (1), Ahrens (1), Engels (6), Lesch, Pohlig (5), Kirschsieper (2), Vogt, Kirstgen (1), Bieck (1), Duttle (5).
SG GFC Düren – Fortuna Köln 30:26 (15:12).
SG GFC Düren: Dürselen, F. Saus – Folsche, Beck (1), Becker (6), Kolbe (3), Nolden (3), Risteski (10/2), Rügenberg (3), Cuscito (3), Kuchenbecker (1), Thielen.
Fortuna Köln: Musacchio, Hoffmann – Surlemont (4), Eiben, Künkele, Stutzki (8/6), Lammer (3), Stabauer (3), Degener (5), Kötzle (3), Kruse.
HC Weiden II – CVJM Oberwiehl 30:15 (12:7).
HC Weiden II: Flöck, Gawlas – Schröder, Moll (2), Habisch (1), Lütz (3), Xhonneux (7/5), Kraus (1), Akintunde (5), Havers (2), Meurer (5/1), Signon (1), Zaube (4).
CVJM Oberwiehl: Gläser, Knie – Barf, König, Nückel, Frielingsdorf, Schneevogt (5/2), Bluhm (4/2), Schüttenhelm, J. Klein (4), Madel (1), Kruse, Kleinauski (1).
BTB Aachen II – ASV SR Aachen 25:32 (15:18).
BTB Aachen II: M. Bourceau – Sevenich (1), Volmer, Stief (4), Kell (1), Poro (2), Herzog (5), Kruse, Röder (4), Lauber (2), Thürnagel, Blank, T. Lütz (2), Kusnierz-Glaz (4).
ASV SR Aachen: Bockwinkel, Schnitzler – M. Monteiro Pai (3), Korsten (6/4), Schartmann (1), Schumacher (1), Rudzinski, Kuchenbäcker (6), Kurscheid (3), Fiedler (3), Huckemann (5), May, Bösel (4).
TV Birkesdorf – TuS 82 Opladen II 25:22 (12:13).
TK Nippes – TuS Derschlag 26:31 (15:16).