28. Mai 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Großwallstadt – TuSEM Essen 25:24 (12:7). Die Essener schienen sich auf der Zielgeraden der Saison plötzlich irgendwie dafür verantwortlich zu fühlen, dass möglichst viel Spannung bleibt – in dieser Partie und überhaupt für die beiden restlichen Spieltage in dieser Saison. Und am Ende werden sie sich bei den Essenern zunächst vor allem über sich selbst ärgern – weil sie ohne den aufgrund einer miserablen Chancenverwertung katastrophal schlechten Start vielleicht was Zählbares mitgenommen hätten. Wer aber nach 17 Minuten mit 1:7 zurückliegt und zwischendurch mal eben für gut elf Minuten gar keinen Treffer erzielt, darf sich nicht wirklich wundern, wenn er letztlich leer ausgeht. Mit Platz sieben in der Tabelle wird der TuSEM vielleicht noch ganz gut leben können – weniger allerdings mit dem 39:33 Punkten und der Tatsache, dass er inzwischen den Kontakt zum Überraschungs-Vierten ThSV Eisenach (43:29) nahezu ganz verloren hat. Der Fünfte TV Hüttenberg (42:30) ist ebenfalls fast außer Reichweite, der Sechste SG BBM Bietigheim (41:31) ein bisschen weniger. Weiter unten wird auf der anderen Seite vermutlich der TSV Bayer Dormagen gehofft haben, dass ihm die Essener im Kampf um den Klassenerhalt helfen würden – was eine enttäuschte Hoffnung war. Im Letzten EHV Aue und im Vorletzten TV Emsdetten (beide 23:49 Punkte) stehen zwar zwei der drei Absteiger inzwischen ab, doch davor gibt es ein Hauen und Stechen zwischen drei Teams – mit dem TV Großwallstadt, der noch/wieder mitten im Geschäft ist. Dormagen (29:43), Großwallstadt (28:44) und der TuS Ferndorf (28:44) liegen praktisch nur um Zentimeter voneinander getrennt.
Nach dem 0:1 (3.) und 0:2 (7.) tauchte TuSEM durch das 1:2 (8.) von Lukas Becher zum ersten Mal auf der Anzeigetafel auf – und verabschiedete sich erneut für einen längeren Zeitraum. Während Großwallstadt, angeführt von seinem Top-Torschützen Savvas Savvas, auf 7:1 (17.) mit einer besseren Wurfquote davonzog, fand Essen erst mit dem 2:7 (19.) von Lucas Firnhaber wieder statt. Der deutliche Rückstand blieb übers 5:10 (27.) bis zum 7:12 (30.) am Ende der ersten Halbzeit bestehen – und der Auftakt des zweiten Abschnitts brachte zunächst ebenfalls keine durchgreifende Besserung. Beim 8:14 (32.) und 10:16 (38.) deutete unverändert alles auf eine klare Niederlage hin, ehe sich Essen an die eigenen Ansprüche erinnerte und offensiv zulegte – 13:16 (41.), 15:17 (43.), 18:20 (49.), 20:22 (52.). Selbst das 21:24 (57.) oder das 22:25 (59.) eineinhalb Minuten vor Schluss wollte Najis Team dann nicht so stehen lassen. Lukas Ellwanger verkürzte auf 23:25 (60.) und Eloy Morante Maldonado schaffte den 24:25-Anschluss – genau 14 Sekunden vor dem Ende und damit zu spät für die Gäste. Sauer durften Essen deshalb auf keinen sein. Außer auf sich selbst und die eigenen Fehler.
Eine der Ursachen für den enttäuschenden Abend sah Naji im Fehlen des Stamm-Innenblocks mit Dennis Szczesny und Malte Seidel. Auch der erkrankte Tom Bergner stand kurzfristig nicht zur Verfügung. „Wir mussten im Innenblock sehr improvisieren“, stellte Essens Coach fest, „wir hatten mit Viktor Glatthard und Tim Rozman eine Kombination, die es so noch nie gab. Dafür haben sie ihre Sache aber wirklich gut gemacht. Vorne haben wir in den ersten Minuten sechs freie Bälle verworfen, deswegen ist Großwallstadt weggezogen. Wir haben es geschafft, wieder ranzukommen, und wollten es nachher zu schnell drehen. Wir haben dann zwei technische Fehler gemacht, sodass wir leider keine Punkte mitnehmen konnten, obwohl wir wirklich alles investiert haben, was uns möglich war.“ Zwei Chancen bleiben nun in dieser Saison, um es besser zu machen – am kommenden Freitag gegen den TV Hüttenberg und zum Abschluss am 11. Juni beim HC Empor Rostock.
TuSEM Essen: Fuchs, Bliß– Beyer (5/3), Ellwanger (3), Glatthard, Rozman (2), Dangers (1), Homscheid, Becher (1), Ignatow, Müller, Firnhaber (7), Morante Maldonado (4), Klingler (1).