2. Bundesliga
Fünf-Tore-Polster weg: TuSEM verliert letztes Heimspiel
Essen kann gegen den TV Hüttenberg ein 20:15 nicht halten und geht beim 31:34 erneut zu Hause leer aus.

Hege, das wird nichts mehr, oder? Essens Trainer Jamal Naji (rechts), der nach dieser Saison zum Bergischen HC in die Bundesliga wechselt, und sein Co-Trainer Michael Hegemann, der sein Nachfolger in Essen wird, probierten gegen Hüttenberg am Ende alles. Trotzdem gab es eine weitere Heimniederlage. (Foto: Herbert Mölleken)

TuSEM Essen – TV Hüttenberg 31:34 (17:14). Die Fans schienen Verständnis zu haben, denn sie  verabschiedeten die Mannschaft am Freitagabend nach der Schluss-Sirene mit durchaus freundlichen gemeintem Applaus – und die Spieler gaben dafür auf einem eilendes ausgebreiteten Banner schnell etwas zurück: „Danke für eure Unterstützung.“ Viel mehr konnte die Mannschaft von Trainer Jamal Naji im letzten Heimspiel der Saison 2022/2023 gegen den Vierten Hüttenberg (44:30 Punkte) aber nicht anbieten, weil es die nächste Niederlage in der Halle „Am Hallo“ gab, in der TuSEM im Jahr 2022 lediglich vier von neun Auftritten für sich entscheiden konnte. Durch den doppelten Punktverlust rutschte Essen mit jetzt 39:35 Zählern hinter den HC Elbflorenz Dresden (39:33) zurück auf Rang acht, der eher doch nicht dem intern ausgegebenen Zielkorridor entsprechen dürfte. Beim HC Empor Rostock (Rang 14/32:40) geht es nun am 11. Juni zum Abschluss vor allen Dingen noch darum, vielleicht wieder auf Platz sieben zurückzukehren. Der Sechste SG BBM Bietigheim (41:31) liegt aufgrund des besseren Torverhältnisses zu weit weg und der TuSEM muss sogar aufpassen, dass er den Neunten VfL Eintracht Hagen (37:35) hinter sich halten kann.

Obwohl neben Rechtsaußen Felix Klingler, Kreisläufer Tom Bergner und Abwehrchef Malte Seidel in Linksaußen Noah Beyer auch der beste Essener Torschütze fehlte (184 Treffer/111 per Siebenmeter), ließen sich die von gut 1400 Zuschauern angefeuerten Gastgeber weder vom 0:1 (1.) noch vom 1:2 (3.) nachhaltig irritieren. Auch das 4:6 (8.) und 6:8 (10.) am Ende der schwungvollen Anfangsphase beschädigte die Moral nicht – und Essen drehte den Spieß zum 9:8 (14.) um. Übers 12:9 (20.), 12:11 (25.), 14:11 (26.) und 16:13 (29.) ging Najis Team mit einem 17:14 (30.) in die zweite Halbzeit – in der Jonas Ellwanger (32.), Eloy Morante Maldonado (33./Siebenmeter) und Lucas Firnhaber (34.) das Hüttenberger 15:17 (32.) mit drei Toren hintereinander zur 20:15-Führung beantworteten. Bis zum 24:21 (41.) von Tim Rozman schien Essen das Heft fest in der Hand zu haben, ehe sich die Waage zunehmend und erstaunlich schnell auf die andere Seite neigte – 24:25 (45.), 26:28 (49.).

Dass Naji direkt darauf seine letzte Auszeit nahm, war nachvollziehbar – änderte jedoch insgesamt eher nichts zum Positiven. Beim Stande von 27:29 (52.) vergab Markus Dangers am Kreis völlig frei und beim 28:31 ließ Morante Maldonado einen Siebenmeter leichtfertig aus (55.), ehe Nils Homscheid kurz darauf beim 29:32 mit einem weiteren Siebenmeter nicht am TVH-Keeper Simon Böhne vorbeikam (56.). In der Summe scheiterten die Essener damit ein Stück weit an sich selbst – und daran, dass sie die Hüttenberger Rückraumspieler Dominik Mappes (zehn Tore) und Joel Ribeiro (fünf) zu selten in den Griff bekamen. Das konnte nam Ende trotz des Versuchs, mit einer offenen Manndeckung etwas zu bewegen, einfach nicht gut gehen. 

TuSEM Essen: Fuchs, Bliß – Ellwanger (3), Glatthard, Rozman (6), Reidegeld (1), Dangers (3), Homscheid, Becher (2), Ignatow (3), Szczesny (3), Müller, Firnhaber (5), Morante Maldonado (5/3).