1. Bundesliga
Traumstart: Gummersbach entführt die Punkte aus Lemgo
Der Rückkehrer kann sich beim 30:26 zum Auftakt vor allem auf seinen starken Keeper Tibor Ivanisevic verlassen. Vorne ist Neuzugang Dominik Mappes mit acht Treffern bester Werfer.

Wir sind wieder dabei! Lukas Blohme (beim Wurf) war beim Bundesliga-Auftakt des VfL Gummersbach in Lemgo drei Mal erfolgreich. (Foto: Thomas Schmidt)

TBV Lemgo Lippe – VfL Gummersbach 26:30 (12:13). Für manchen mag es so gewesen sein, als hätte es die vergangenen drei Jahre in der Handball-Bundesliga ohne den VfL Gummersbach gar nicht gegeben. Und zum Auftakt der Spielzeit 2022/2023 trat der Rückkehrer auch so auf, als sei die höchste deutsche Spielklasse ohne den Traditionsverein aus dem Oberbergischen nicht denkbar. Die Mannschaft um Trainer Gudjon Valur Sigurdsson sicherte sich beim Europapokal-Teilnehmer mit einer starken Leistung die ersten zwei Punkte nach dem Wiederaufstieg. Klar: Die Tabelle, die den VfL am Donnerstagabend als Zweitplatzierten führt, werden sie sich in Gummersbach gerne ansehen – und gleichzeitig wissen, dass sich hiervon alleine bei der Mission Klassenerhalt  nicht viel kaufen können. Bereits die kommende Aufgabe im ersten Heimspiel gegen den SC Magdeburg (8. September) dürfte noch einmal eine höhere Hürde darstellen.

Neuzugang Dominik Mappes erzielte für die Gäste die ersten beiden Treffer (1./3., Siebenmeter) nach der Bundesliga-Rückkehr und damit das 2:0. In der Folge stellte der VfL eine starke Abwehr vor einem noch stärkeren Keeper Tibor Ivanisevic auf die Platte. Weil vorne aber nicht alle Rädchen ineinandergriffen, war der Vorsprung beim 7:7 (15.) erst mal verspielt und die Angelegenheit blieb bis zur Pause auf Augenhöhe (12:12/29.). Dass die Gummersbacher mit einer knappen Führung in die Kabine gingen, lag erneut an Mappes, denn der Mittelmann traf vier Sekunden vor der Sirene aus der Hüfte zum 13:12.

VfL-Kapitän Julian Köster besorgte nach dem Wieder-Anpfiff das 14:12 (32.). Und dieses Mal hatten die Gäste im weiteren Verlauf die Mittel, ihren Vorsprung auch zu verteidigen. Der starke Ivanisevic, den die offizielle Statistik am Ende mit 14 Paraden und einer Quote von 35 Prozent an gehaltenen Würfen führte, bildete die Basis für den Erfolg. Seine Vorderleute fanden jetzt öfter eine Lücke und die richtigen Antworten – 15:14 (35.), 17:14 (37.), 18:17 (40.), 20:17 (42.). Die Drei-Tore-Führung hielt bis in die Schlussphase und als Miro Schluroff durch sein 25:21 (53.) erstmals auf vier Treffer Vorsprung erhöhte, bog der VfL endgültig auf die Siegerstraße ein. Die Hausherren probierten in den letzten Minuten alles – inklusive offener Manndeckung. Auch diesen Versuch überstanden die Oberbergischen aber unbeschadet und fuhren so am Ende verdient die ersten Erstliga-Zähler nach über drei Jahren ein.

VfL Gummersbach: Norsten, Ivanisevic – Fanger, Vidarsson (3), Kodrin (4), Köster (4), Blohme (3), Häseler, Schluroff (3), Mappes (8/2), Pregler, Zelenovic (1), Kiesler, Jansen (4), Zeman.